Der Ukrainische Kletterer Illya Bakhmet-Smolensky verkündet die Wiederholung des Fontainebleau-Testpieces No Kpote Only. Hinsichtlich der Bewertung hält er sich der 17-Jährige zurück, zumal er bis Dato noch keine 8c-Boulder begehen konnte.
Illya Bakhmet-Smolensky wiederholt einen der berühmtesten Boulder der Welt: No Kpote Only in Fontainebleau. Zum Zeitpunkt der Erstbegehung durch Barfusskletterer Charles Albert der erst zweite 9a-Boulder weltweit. Die ersten Wiederholenden haben ihn dann abgewertet – Ryohei Kameyama auf 8c+/9a, Nico Pelorson auf 8c. Ungeachtet dessen bleibt No Kpote Only ein knallhartes Problem mit wenigen Wiederholungen.
Video: Illya Bakhmed-Smolensky in No Kpote Only
Kontroverse entfacht
Dass nun Illya Bakhmet-Smolensky kommt und dem Fontainebleau-Testpiece kurzerhand eine Begehung abringt, mag den Einen oder Anderen überraschen. Der junge Ukrainer ist aber nicht das erste Mal für eine Überraschung gut. Wir erinnern uns: Am 8. November 2018 schrieb er Klettergeschichte, als er im Alter von 13 Jahren mit Chromosome X erstmals 9a kletterte.
Seine Wiederholung von No Kpote Only untermauert Illya Bakhmet-Smolensky mit einem kürzlich veröffentlichen Uncut-Video. Sein Beweisstück ist jedoch nicht über alle Zweifel erhaben. Einerseits ist der Bildausschnitt unglücklich gewählt, sodass man die Beine des Kletternden in den ersten Sequenzen nicht sieht. Andererseits gibt es einen deutlichen Schnitt während eines dynamischen Zuges. In den Kommentarspalten des Videos wird seine Begehung deshalb kontrovers diskutiert.
Bildausschnitt: Ein Kompromiss
Lacrux hat bei Illya Bakhmed-Smolensky nachgefragt und ihn mit den Vorwürfen konfrontiert. Der junge Ukrainer schreibt, dass er sich der schlechten Qualität des Videos bewusst sei und er die Kommentare darum voll und ganz verstehen könne.
Auf den Bildausschnitt angesprochen, verweist Illya Bakhmed-Smolensky darauf, dass er am Tag der Begehung kein Stativ dabei gehabt habe. „Ich hätte entweder die Füsse aufnehmen können, aber dann wäre der ganze obere Teil abgeschnitten worden. Entsprechend habe ich mich für den Mittelweg entschieden.“ Der 17-jährige schreibt weiter, dass er die aktuelle Situation als sehr unangenehm empfinde und er gar nicht versuchen wolle, die Wahrheit für sich zu beanspruchen, bis er solide Beweise vorweisen könne.
Crux mit dem Videobeweis
Es ist nicht das erste Mal, dass Begehungen in Frage gestellt werden. Das Beispiel von Illya Bakhmed-Smolensky führt früher oder später zur Grundsatzfrage, ob Kletterinnen und Kletterer für ihre Begehungen überhaupt einen Videobeweis benötigen. Wäre die Diskussion auch entstanden, wenn er sein Uncut-Video gar nicht veröffentlicht hätte?
Am einfachsten ist es wohl, wenn sich Illya Bakhmed-Smolensky an den Ratschlag des Users Fedir Samoilov hält, um seinen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen: „Geh einfach dorthin und klettere es noch einmal mit einem besseren Video, und alle werden zufrieden sein.“
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Credits: Titelbild Illya Bakhmet-Smolensky