Adam Ondra begeht als Dritter die 9b-Route Neanderthal in Santa Linya

Die Route Neanderthal war für den tschechischen Kletterer Adam Ondra eine Art Hassliebe. Zahlreiche Versuche rang ihm die von Chris Sharma erstbegangene Route ab, bis er vor wenigen Tagen endlich den Durchstieg vermelden konnte.

„Die Route war eine Art Hassobjekt, was ich nicht von vielen Routen sagen kann“, meint Adam. „Nicht weil Neanderthal keine coole Route ist, sondern weil ich sie so oft erfolglos probiert habe.“

Die Chronologie der erfolglosen Versuche

2011 – Adam versuchte die Route an einem Tag und kam bis zum zweiten Dynamo. Am nächsten Tag war die Route nass und damit nicht mehr kletterbar.

2015Adam Ondra projektierte die Route während rund einer Woche, schafft aber den Dynamo nicht. Den Dynamo aus dem Loch mit zwei Fingern auszulösen schien ihm unmöglich und drei seiner dicken Finger bringt er nicht ins Loch.

2017 – Adam findet bessere Knieklemmer, kriegt irgendwie doch drei Finger ins Loch und hält den Dynamo am ersten Tag seines Aufenthaltes in Santa Linya. Leider fiel er weiter oben an einem No-Hand-Rest, weil ihm ein Tritt ausbricht. Die übrigen fünf Tage versucht er die Route immer wieder ohne Erfolg. Bei einem zweiten Aufenthalt im gleichen Jahr macht ihm eine Grippe einen Strich durch die Rechnung.

„Vielleicht war ich beim ersten Trip im Jahr 2017 auch einfach zu schwach.“

2019 – Adam kommt wieder nach Santa Linya und hält den Dynamo am zweitletzten Tag seines Aufenthaltes, fällt aber weiter oben wegen eines Flash-Pumps, den er sich eingefangen. Am letzten Tag kam dann der lang erwartete Durchstieg und damit die Erlösung. Bei bestem Wetter gelingt Adam Ondra die dritte Begehung der Route Neanderthal. Die zweite Begehung holte sich der Österreicher Jakob Schubert im Dezember 2018.

Als Nebenprojekt klettert Adam auch noch die 9a+ Catxasa

Es wirkt ein bisschen wie eine Randnotiz: Der erfolgreiche Durchstieg der Route Catxasa (9a+) vier Tage vor dem Erfolg in Neanderthal. Vielleicht hat es damit zu tun, dass Catxasa auch immer nur ein „Nebenprojekt“ für Adam war, wie er selbst sagt.

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Credits: Titelbild Art of Route

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