Michael Gunsilius klettert Prinzip Hoffnung

Schon wieder erreicht uns eine Erfolgsmeldung einer Person, die nicht all zu oft in den Medien Erwähnung findet. Dem deutschen Kletterer Michael Gunsilius gelingt die Wiederholung der Clean-Kletterroute Prinzip Hoffnung (8b/8b+ E9-E10) an der Bürser Platte.

Prinzip Hoffnung zu klettern sei wie eine Schlacht, sagt Beat Kammerlander im Interview nach seiner Erstbegehung im Jahr 2009. „Die Griffe sind extrem klein, man holt sich blutige Finger und ruiniert sich die Kletterschuhe“, führt Beat weiter aus. Der Kletterstil, kombiniert mit der spärlichen Absicherung, machen die Route zu einem Sonderfall in Zeiten perfekt abgesicherter Sportkletterrouten im Überhang. Genau dieses Video und die Aussagen von Beat Kammerlander haben Michael Gunsilius vor vielen Jahren angefixt. Vorerst hat er die Idee eines Durchstiegs aber ad acta gelegt. Erst als Freunde aus Michaels Freundeskreis die Route punkteten, entschloss er sich ernsthaft, die Route zu projektieren. Michael hat uns erzählt, wie es dann weiterging.

Michael Gunsilius über den Prozess bis zum erfolgreichen Durchstieg von Prinzip Hoffnung

„Ich habe am 23. Dezember 2016 angefangen, die Schlüsselstelle solo mit dem Micro Traxion auszubouldern. Es lief ziemich gut und ich konnte die Route relativ schnell im Toprope klettern (innerhalb weniger Tage). Das Legen der Keile und das Vertrauen in die mobilen Sicherungen war jedoch bis zu den rasch steigenden Temperaturen im Frühjahr nicht gut genug, um einen ernsthaften Versuch zu wagen. Ich habe mich damals entschieden das Projekt bis zum Winter 2017/18 zu verschieben. Da ich Vollzeit als Unternehmensberater tätig bin und meist nur an Wochenenden Zeit für Versuche am Fels habe und das Wetter oft nicht mitspielte, zog sich das Projektieren um weitere zwei Monate in die Länge. Wie viele Tage ich schlussendlich brauchte, kann ich nicht genau sagen, ich schätze so 10 Tage. An den letzten fünf Tagen machte ich jeweils immer nur einen Versuch und benötigte schlussendlich fünf Vorstiegsversuche bis zum Durchstieg.“
Michael Gunsilius vor dem erfolgreichen Durchstieg
Michael Gunsilius vor dem erfolgreichen Durchstieg

Wer ist Michael Gunsilius?

Michael wohnt in Durach südöstlich von Kempten im Allgäu. In der Gegend gibt es einige Konglomerat-Gebiete zum Klettern. Häufig zieht es den 9a-Kletterrer und 8b-Boulderer in die nahegelegene Gebiete der Schweiz oder nach Österreich. Natürlich flüchtet auch Michael gerne mal in den Süden, dann vor allem an den Gardasee. Auf die Frage, ob er bereits neue Ziele und Projekte im Kopf habe antwortet er ausweichend: „Zukünftige Ziele und Traumtouren gibt es natürlich, darüber sprechen möchte ich aber erst nach deren Verwirklichung. Es sei aber soviel gesagt, dass wenn die Zeit es zulässt, ich unbedingt noch eine schwere Mehrseillängentour machen möchte. Dann hätte ich in allen Disziplinen relativ ordentliche Leistungen erbracht.“ Na dann sind wir gespannt, welche Route sich Michael vornimmt. Vielleicht wird es das jüngste Testpiece von Beat Kammerlander, Kampfzone (8c) im Rätikon?

Video über den Master himself in Prinzip Hoffnung

Video über Barbara Zangerl’s Begehung

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Credits: Bilder Michael Gunsilius

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