Stefano Ghisolfi gelingt die Erstbegehung der Route Erebor in Eremo di San Paolo in der Nähe von Arco. Mit ihrer Schwierigkeit von 9b/+ handelt es sich um die schwerste Sportkletterroute Italiens.
Am vergangenen Freitag setzte Stefano einen Schlussstrich unter die erste Route, die er selbst einrichtete: Erebor im Klettergebiet Eremo di San Paolo. Begonnen hat die Geschichte um die Route nach dem ersten Corona-Lockdown im Frühsommer 2020. Mit der Unterstützung von Severino Scassa eröffnete Stefano eine Linie, von der er nicht wusste, ob sie überhaupt kletterbar ist.
Erste Versuche in der Route folgten direkt nach dem Einrichten der Route, doch bald machten Stefano die sommerlichen Temperaturen in Norditalien einen Strich durch die Rechnung. Er fuhr ins norwegische Klettergebiet Flatanger, wo ihm die erste Wiederholung der Route Change (9b+) von Adam Ondra gelang.
Stefano Ghisolfi bei einem seiner Versuche in Erebor im Dezember 2020
Durchstieg bei winterlichen Bedingungen
Die momentane Kaltfront hat Europa fest griff. Entsprechend tief waren die Temperaturen in vielen europäischen Kletter- und Bouldergebieten. Mit tauben Fingern clippte Stefano Ghisolfi am Freitag, 9. Januar 2021 den Umlenker der Route Erebor (9b/+).
Kletterer der absoluten Spitzenklasse
Der Italiener Stefano Ghisolfi gehört zu den stärksten Kletterern der Welt. 2015 punktete er mit Lapsus im Gebiet Andonno die erste 9b-Route Italien. 2018 gesellte er sich – mit der Wiederholung von Perfecto Mundo zum auserwählten Kreis der 9b+ Kletterer. Erneut in diesem Grad kletterte er im Herbst 2020, als ihm die erste Wiederholung von Change in Flatanger gelang. Entsprechend hoch steckt der in Arco lebhafte Italiener auch seine nächsten Ziele.
Sollte es mit Bibliographie und Silence nicht klappen, so hat Stefano ein weiteres Projekt, das ihn auf Trab hält. Bei der Route Erebor handelt es sich nämlich um die einfachere Version einer noch schwierigeren Linie.
Stefano Ghisolfi beim clippen des Umlenkers von Erebor
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Credits: Titelbild Sara Grippo