Jakob Schubert über die Olympia-Bronzemedaille in Tokio

Jakob Schubert hat es sich zum Ziel gesetzt, an den Olympischen Sommerspielen in Tokio eine Medaille zu gewinnen. Gesagt, getan. Jakob Schubert gewann die Bronze, hinter Alberto Gines Lopez und Nathaniel Coleman. Was ihm die die Medaille bedeutet und wie er mit seiner Leistung zufrieden ist, berichtet er im folgenden Artikel persönlich.

Ein persönlicher Bericht von Jakob Schubert

Es ist unfassbar!! Ich habe es geschafft und eine Medaille bei den Olympischen Spielen gewonnen! Heute haben wir Sportgeschichte live erlebt – zum ersten Mal wurden bei Olympischen Spielen Medaillen im Sportklettern vergeben. 

Ich habe mir das Ziel, eine Medaille zu holen, früh gesetzt, immer artikuliert, die letzten Jahre beinhart und akribisch dafür gearbeitet. Mit diesem Ziel bin ich am 26. Juli nach Tokio gereist und am Dienstag in die Qualifikation gegangen, habe im Speed-Bewerb zweimal eine persönliche Bestleistung abgerufen und im Vorstieg gewonnen.

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Ich wollte zeigen, dass ich zu den besten dieses Sports gehöre.

Heute bin ich auch mit diesem Ziel in den Aomi Urban Sports Park gekommen. Mit dem Japaner Tomoa Narasaki und Adam Ondra aus Tschechien waren alle großen Favoriten im Kampf um das Podest mit dabei. Ich wollte zeigen, dass ich zu den besten dieses Sports gehöre.

Jakob Schubert zusammen mit seiner Landsfrau Jessica Pilz im Olympischen Dorf in Tokio. (Bild Olympic Team Austria)
Jakob Schubert zusammen mit seiner Landsfrau Jessica Pilz im Olympischen Dorf in Tokio. (Bild Olympic Team Austria)

Nach einem unfassbar anstrengenden Tag habe ich dieses hochgesteckte Ziel nun wirklich erreicht. Ich kann es noch gar nicht realisieren, es ist heute so viel gegen mich gelaufen. Die Platzierungen im Speed waren unerwartet verteilt; Bassa Mawem, der französischer Speed-Kletterer war verletzungsbedingt leider nicht am Start, Tomoa hat nicht Platz 1 geholt.

Die Freude über die Olympia-Medaille ist gross. (Bild Daniel Gajda/IFSC)
Die Freude über die Olympia-Medaille ist gross. (Bild Daniel Gajda/IFSC)

Im Bouldern war ich mit der Leistung zufrieden, aber das Ergebnis hat das nicht wirklich reflektiert. Ich habe die Hoffnung auf eine Medaille fast schon aufgegeben.

Beim Vorstieg war die Enttäuschung bereits so groß, dass ich den ganzen Frust auf die Wand gebracht habe. Ich musste alles herausholen, das war mir bewusst – habe aber geglaubt, dass es selbst mit Platz eins nicht reichen würde. 

Ich musste alles herausholen, das war mir bewusst.

Nach dem Top wusste ich gar nicht, dass ich die Medaille hatte. Erst als Nationalcoach Reini Scherer mir gedeutet hat, dass ich Dritter bin, konnte ich es glauben. Was für ein Moment, den werde ich so schnell nicht vergessen.

Jakob Schubert im Boulderfinale der Olympischen Sommerspiele in Tokio. (Bild Dimitris Tosidis/IFSC)
Jakob Schubert im Boulderfinale der Olympischen Sommerspiele in Tokio. (Bild Dimitris Tosidis/IFSC)

Es war ein Fight bis zum Schluss, der Vorstieg hat mir wieder einmal eine Medaille beschert – es ist einfach großartig. Ich fühle mich hier bei diesem Bewerb so unglaublich fit, dass es offensichtlich egal ist, wie ich in die Runde einsteige, es funktioniert einfach immer.

Diese Bronzemedaille hat einen unglaublichen Stellenwert, aber ich muss es erst verarbeiten. Es ging alles so schnell. Ich habe so lange so hart gearbeitet, es steckt viel Schweiß hinter der Medaille. Das bedeutet mir alles.

Diese Bronzemedaille hat einen unglaublichen Stellenwert, aber ich muss es erst verarbeiten.

Alberto Ginez Lopez und Nathaniel Coleman möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich zu Gold und Silber gratulatieren!

Jakob Schubert gratuliert dem Goldmedaillengewinner Alberto Gines Lopez aus Spanien. (Bild Dimitris Tosidis/IFSC)
Jakob Schubert gratuliert dem Goldmedaillengewinner Alberto Gines Lopez aus Spanien. (Bild Dimitris Tosidis/IFSC)

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