Prana: Bei dieser Marke ist das Thema Nachhaltigkeit in den Genen verankert

Viele Marken nehmen es – neben den Produktbroschüren und Plakaten – nicht ganz so ernst mit dem Thema Nachhaltigkeit. Anders sieht es bei Prana aus. Die Amerikaner setzen alles daran, ihre Produkte und deren Produktion so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Wir haben mit Rachel Lincoln über das soziale und ökologische Engagement von Prana gesprochen.

Wer im Frühling und Sommer an der weltweit grössten Outdoormesse ISPO in München war, dem fiel etwas auf: Das Thema Nachhaltigkeit ist omnipräsent. Immer mehr Hersteller haben sich dem Thema in jüngster Vergangenheit verschrieben. Eine Marke, der das Thema nicht erst seit Greta Thunberg am Herzen liegt, ist Prana. Wir haben mit der Nachhaltigkeitsverantwortlichen bei Prana, Rachel Lincoln, gesprochen und die Marke etwas genauer unter die Lupe genommen.

Der wohl bekannteste Athlet, der für den Namen Prana steht, ist der Spitzenkletterer Chris Sharma.

Interview mit Rachel Lincoln von Prana

LACRUX: Prana gilt als besonders umweltfreundliche Marke. Wie kam es dazu?

Rachel: Nachhaltigkeit liegt in unserer DNA. Vor 27 Jahren haben Pam und Beaver Theodosakis in ihrer Garage Klamotten aus Öko-Materialien genäht, Etiketten aus recyceltem Papier drangehängt und die fertigen Produkte in alten Obstkisten verschickt – so wurde Prana gegründet. Seitdem sind wir zu einer globalen Marke gewachsen, haben die Grundwerte jedoch nie vergessen. Wir respektieren die Menschen, die unsere Kleidung herstellen und den Planeten auf dem wir leben. Es liegt in unserer Verantwortung, Menschen und Umwelt zu schützen so gut wir können. Dafür arbeiten alle bei Prana Tag für Tag.

„Nachhaltigkeit liegt in der DNA von Prana. Schon vor 27 Jahren nähten wir Klamotten aus Öko-Materialien.“

Rachel Lincoln, Nachhaltigkeitsverantwortliche bei Prana

LACRUX: Was hat es mit dem Slogan „Clothing for positive change“ auf sich?

Rachel: „Positive Change“ steht für kontinuierlichen Fortschritt. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass wir heute noch nicht perfekt sind. Es geht uns als Marke darum, jeden Tag ein Stück dazu zu lernen und uns realistische Etappenziele zu setzen. Während wir versuchen nachhaltiger zu werden und diese Ziele zu realisieren, teilen wir unsere Erfahrungen mit allen Beteiligten. Ob Bauer, Fabrikant oder Konsument – unser Ziel ist es, die Menschen zum Umdenken zu bewegen. 

LACRUX: Wie nachhaltig ist eure Kollektion bisher?

Rachel: Die Definition von Nachhaltigkeit ist schwierig. Fragt man zehn verschiedene Marken, bekommt man wohl auch zehn verschiedene Antworten. Aktuell überzeugen 87 % der Kollektion mit mindestens einem nachhaltigen Attribut. Biologisch angebaute Materialien wie Hanf oder Biobaumwolle, Recycling-Fasern, Fair Trade, bluesign-Zertifizierung – wir versuchen auf mehreren Ebenen umweltfreundlich zu agieren. Dabei spielt auch Verpackungsmüll ein grosses Thema. Wir vermeiden Plastik soweit es geht. Darum werden 95% unserer Produkte zusammengerollt, mit einem Bastband fixiert und nicht in Plastiktüten verschickt. So konnten wir bisher auf über 17 Millionen Plastiktüten verzichten.

„95% unserer Produkte werden mit einem Bastband fixiert und nicht in Plastiktüten verschickt.“

Rachel Lincoln
Ist bei Prana auf ein Minimum reduziert: Die Verpackung.

LACRUX: Wie kann man seinen ökologischen Fußabdruck verkleinern? Welchen Tipp hast du für unsere Leser?

Rachel: Denkt daran, es geht um Fortschritt, nicht um Perfektion. Man muss nicht auf einen Schlag alle seine Gewohnheiten ändern. Fangt lieber mit kleinen Dingen an, die euch leichtfallen. Zum Beispiel Jutebeutel statt Plastiktüte oder ein Stück Seife statt der unnötigen Duschbadsammlung.

Vielfältiges Engagement für nachhaltig produzierte Produkte

Wie Rachel ehrlicherweise im Interview sagt, ist auch Prana kein Wunderkind. Viel wichtiger als alles schön zu reden ist es gemäss Rachel, sich schrittweise zu verbessern. Ein Blick hinter die Kulissen der Inserate und Produktbeschreibungen zeigt, dass sich die amerikanische Bekleidungsmarke sehr vielfältig für nachhaltig produzierte Produkte einsetzt.

Zu lesen ist im Nachhaltigkeitsbericht von Zertifizierungen wie Fair Trade Certified, Organic Cotton, bluesign, Responsible Down Standard oder PFC Free. Auch auf Materialebene entdeckten wir einen Rohstoff, der bei Prana immer häufiger verarbeitet wird: Hanf. Die Faser der Heilpflanze war lange im Verruf kratzig zu sein und wurde in die „Hippie-Ecke“ gestellt. Mit diesen Vorurteilen räumt Prana ein für allemal auf.

Hanf um Welten besser als Baumwolle

Viele Argumente sprechen für die Verwendung von Hanf als Rohstoff für Kleidungsstücke. Bereits beim Anpflanzen übertrumpft Hanf die klassische Baumwolle. Hanf ist weniger anfällig gegenüber Nässe, ist resistenter gegenüber Krankheiten, liefert mehr Fasern pro angebaute Fläche und baut mehr CO2 ab, als Baumwolle.

„Die Hanffaser ist viel nachhaltiger als Baumwolle.“

Auch in der Produktion überzeugt Hanf: Ein T-Shirt aus Hanf benötigt im Schnitt rund vier mal weniger Wasser als ein T-Shirt aus herkömmlicher Baumwolle (Quellen: Indohemp, Water Footprint Network). Weitere Informationen zum sozialen und ökologischen Engagement von Prana sind auf deren Website zu finden.

Kleidungsstücke aus Hanffasern

Hose Prana Mantra Jogger



Oberteil Prana Nelly Top


T-Shirt Prana Cozy Up

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