So schläfst du trotz Kälte wie ein Murmeltier

Nichts ist so schön, wie draussen zu schlafen – sei es unter freiem Himmel, im Zelt oder im Bus. Zugegeben, jetzt im Winter kann es manchmal ganz schön frisch werden. Darum zeigen wir dir ein paar Tipps, wie du auch in kalten Nächten gut schläfst und dich so optimal erholst für den nächsten Klettertag.

Ein Beitrag von Nora Scheel, Bächli Bergsport

Das Wichtigste ist natürlich dein Schlafsack. Dieser sollte für kalte Nächte geeignet sein. Bei EN-getesteten Schlafsackmodellen werden drei Temperaturbereiche angegeben: Komfort, Limit und Extrem. Als Frau solltest du dich grundsätzlich am Komfort-Wert orientieren, als Mann am Limit-Wert. Allerdings sind das Normwerte, die unter Testbedingungen gelten. Kälteempfinden ist aber sehr individuell und kann stark variieren. Neben der Aussentemperatur ist auch deine persönliche Verfassung entscheidend. Ungünstig sind beispielsweise Hunger, Müdigkeit von körperlicher Belastung oder eine getrocknete Schweissschicht auf der Haut.

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1. Die richtige Schlafsackgrösse wählen

Hast du ein Schlafsackmodell, das genügend warm ist, sollte es auch zu deiner Körpergrösse passen. Denn bei einem zu kleinen Schlafsack stösst du an der Schlafsackwand an und schaffst dadurch eine Kältebrücke. Aber auch zu viel Volumen ist ungünstig: Überflüssiger Platz bedeutet mehr Luft im Schlafsack, die du mit deiner Körperwärme aufheizen musst. Wenn du einen zu kleinen Schlafsack hast, achte darauf, dass du möglichst wenig darin trägst, um Platz zu sparen. Ist er zu lang, stopfst du deine Bekleidung in den Fussbereich. Das empfiehlt sich übrigens ohnehin, denn dadurch ist sie am nächsten Morgen schön vorgewärmt.

Zu Zweit ist’s auch wärmer.

2. Wieviel Kleidung im Schlafsack tragen?

Sofern dein Schlafsack den richtigen Temperaturbereich aufweist und deiner Körpergrösse entspricht, solltest du darin nur einen Base-Layer tragen – das heisst körpernah geschnittene Thermounterwäsche, inklusive Socken. Da der Kopf meist etwas aus dem Schlafsack rausschaut, lohnt sich zusätzlich eine Mütze. Übrigens: Aus der Schlafsack-Hülle lässt sich prima ein Kissen zaubern. Einfach die Daunenjacke oder sonstige Kleidungsstücke reinstopfen, zuzippen und fertig. 

3. Die richtige Matte finden

Mindestens so wichtig wie der Schlafsack, ist die Matte. Denn Isomatten sind nicht nur weich und bequem, sondern isolieren auch gegen den Boden. Die Stärke der thermischen Isolation einer Matte wird im sogenannten R-Wert angegeben. Je höher er ist, desto besser ist die Isolation – das heisst, desto geringer ist der Wärmeverlust im Schlafsack gegen den Boden. Wähle also eine Campingmatte, die zu den Temperaturen passt, bei denen du draussen übernachtest.

Eine Übernachtung bei eisigen Temperaturen ist mit der richtigen Ausrüstung und unseren Tipps alles andere als ungemütlich.

4. Feuchtigkeit vermeiden

Feuchtigkeit bedeutet Kälte. Wenn du unter freiem Himmel schläfst, kann der Tau am frühen Morgen deinen Schlafsack richtiggehend nass machen. Um das zu vermeiden, kannst du natürlich einen Biwaksack verwenden. Allerdings ist davon abzuraten, sofern kein Regen droht. Denn dein Körper gibt in der Nacht relativ viel Feuchtigkeit ab, die durch einen Biwaksack weniger gut entweichen kann. Dadurch sammelt sie sich unter dem Biwaksack und lässt den Schlafsack nass werden. Besser ist, eine Wolldecke über den Schlafsack zu legen. Sie saugt die Feuchtigkeit auf, ist aber dennoch sehr atmungsaktiv.

5. Bewegung wirkt Wunder

Nein, meist ist einem am Abend nicht mehr nach viel Bewegung. Müde vom langen Tag, die Kälte in den Gliedern, möchte man sich am liebsten nur noch in den Schlafsack kuscheln. Wenn du aber frierend in den Schlafsack steigst, wird es eine Weile dauern, bis du aufgewärmt bist. Darum: Etwas Bewegung vor dem Schlafen wirkt Wunder. Wähle eine Kreislauf-Übung und mache sie so lange, bis du etwas ausser Atem bist. Und dann ab in den Schlafsack!

6. Aus einer Flasche eine Bettflasche machen

Wenn das alles nichts nützt, bleibt noch die gute alte Bettflasche. Einfach Wasser zum sieden bringen, in eine Flasche füllen (beispielsweise Nalgene), gut verschliessen und zu den Füssen legen. Damit hast du garantiert kuschelig warm. 

Gute Nacht!

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Über Bächli Bergsport

Bächli Bergsport ist das führende Schweizer Fachgeschäft für Klettern, Bergsteigen, Expeditionen, Wandern, Skitouren und Schneeschuhlaufen. An derzeit 11 Standorten in der Schweiz bietet Bächli Bergsport seiner Kundschaft fachkundige Beratung und hochstehenden Service. Auf LACRUX publiziert Bächli Bergsport in regelmässigen Abständen Beiträge zu den Themen Klettern und Bouldern.


Credits: Bilder und Text Bächli Bergsport

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