Klettern an der Olympia 2020 in Tokyo: So funktioniert das kombinierte Format

An den Kletter-Weltmeisterschaften 2018 in Innsbruck kam das Olympische Kombinationsformat (Olympic Combined) zum ersten Mal zur Anwendung. Dabei treten die Athletinnen und Athleten in den drei Disziplinen Lead, Speed und Bouldern gegeneinander an. Wie das Olympia-Format funktioniert, erklären wir euch an dieser Stelle.

Die erste Disziplin des Olympischen Kombinationsformats im Klettern ist Speed. Nach einer kurzen Pause (15 Minuten) folgt mit dem Bouldern die zweite Disziplin. Als letztes treten die Athletinnen und Athleten in der Disziplin Lead (Vorstiegsklettern) gegeneinander an.

Der Ablauf der Disziplin Speed

Im Speedklettern tritt in der ersten Runde der Erstplatzierte gegen den Sechstplatzierten, der Zweitplatzierte gegen den Fünftplatzierten und der Drittplatzierte gegen den Viertplatzierten an. Danach geht es in eine zweite Runde, in der die drei Gewinner und der schnellste Verlierer der ersten Runde miteinander duellieren. Die dritte und letzte Runde umfasst das grosse sowie das kleine Finale der Disziplin Speed.

Display Ads Rectangle_Trailrunning

Der-Ablauf-der-Disziplin-Speed-ist-in-drei-Stufen-unterteilt

Die Disziplin Speed im kombinierten Format - Olympic Combined (Bild Expa Pictures).
Die Disziplin Speed im kombinierten Format – Olympic Combined (Bild Expa Pictures).

So funktioniert die Disziplin Bouldern im Olympischen Format

Im Anschluss an die Disziplin Speed treten sechs Athletinnen und Athleten gegeneinander an. Die Startliste im Bouldern entspricht dem umgedrehten Zwischenergebnis (Speed-Ergebnis). Unter den sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird eine Runde ausgetragen, die dem Final des Einzelformats Bouldern entspricht. Das bedeutet, dass die sechs Athletinnen und Athleten insgesamt vier Boulder absolvieren und dafür je vier Minuten Zeit haben.

Die Disziplin Bouldern im kombinierten Format - Olympic Combined (Bild Expa Pictures).
Die Disziplin Bouldern im kombinierten Format – Olympic Combined (Bild Expa Pictures).

Die letzte Disziplin im Olympischen Kombinationsformat ist Leadklettern

Auch in der dritten Disziplin, dem Leadklettern, ergibt sich die Startliste wieder durch die Umkehr des Zwischenergebnisses. Beim Leadklettern ergibt sich der Rang aus der Höhe (Anzahl Griffe), die der Athlet oder die Athletin erreicht. Je höher, desto besser.

Die Disziplin Lead/Vorstiegsklettern im kombinierten Format - Olympic Combined (Bild Expa Pictures).
Die Disziplin Lead/Vorstiegsklettern im kombinierten Format – Olympic Combined (Bild Expa Pictures).

So ergeben sich die Ränge

Das Ranking wird mit einem Punktesystem ermittelt. Für die Erstellung des Rankings werden die Ergebnisse (Platzierung) aus den drei Disziplinen multipliziert. Je weniger Punkte sich daraus ergeben, desto besser. Haben zwei Athleten gleich viele Punkte (ex-aequo) so gewinnt Derjenige, der in zwei Disziplinen vor dem anderen lag. Beispiel: Athlet A belegt in der Disziplin Speed den ersten, im Bouldern den dritten, und im Vorstieg den vierten Platz (1 x 3 x 4). Er hat folglich 12 Punkte und schlägt Athlet B, der im Speed den zweiten, im Bouldern den ersten, und im Vorstieg den sechsten Platz (2 x 1 x 6) belegt, weil er im Speed und im Vorstieg eine höhere Platzierung erreichte.

Ex-Aequo-Fälle

Die Qualifikation bezieht sich im Fall der Weltmeisterschaften immer auf die zuvor ausgetragenen Einzeldisziplinen. Sollten im Speed zwei Athleten die gleiche Zeit haben, wird auf die Qualifikation zurückgegriffen. Ihre schnellste Qualifikationszeit wird verglichen. Im Fall von zwei Fehlstarts in der ersten Runde werden beide Athleten auch nach ihrer Zeit in der Qualifikation getrennt. Sollten im Bouldern zwei Athleten gleichauf sein, wird das Ergebnis aus der Qualifikation herangezogen. Sollten im Vorstieg zwei Athleten die gleiche Punktzahl erreichen, wird zuerst die Zeit herangezogen. Sollte der Gleichstand bestehen bleiben, wird das Ergebnis aus der Qualifikation herangezogen.

Was geschieht im Ausnahmefall

Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass von drei Athleten jeder in einer Kombinationsdisziplin einmal den ersten, einmal den zweiten und einmal den dritten Platz belegt, so wird das Qualifikationsergebnis der Kombination herangezogen. Also jene Rangierung, mit der die Athleten in das olympische Kombinationsformat gestartet sind.

Credits: Titelbild Moritz Liebhaber / KVOE, Text zVg / Austria Climbing

Aktuell

Hier treffen sich Outdoorbegeisterte: Misoxperience Festival 2024

Boulder- und Outdoor-Fans aufgepasst: Vom 4. bis 12. Mai findet im bündner Misox zum dritten Mal das Misoxperience Outdoor Festival statt.

Jernej Kruder bezwingt 9a-Hybrid-Route mit Offwidth-Topout

Den äusseren Bedingungen zum Trotz: Jernej Kruder wiederholt in La Pedriza die 9a-Hybrid-Route La Bruja von Ignacio Mulero.

Ist Trailrunning das perfekte Training für Alpinisten?

Trailrunning als Training für Alpinisten: Heute schauen wir uns genauer an, ob und wie Laufsport Vorteile fürs Bergsteigen bringt.

Erinnerungen an David Lama zum 5. Todestag

5. Todestag von David Lama, Hansjörg Auer und Jess Rosskelley. In Gedenken an drei Ausnahmeerscheinungen des modernen Alpinismus.

Newsletter

Abonniere jetzt unseren Newsletter und bleibe immer auf dem laufenden.

Hier treffen sich Outdoorbegeisterte: Misoxperience Festival 2024

Boulder- und Outdoor-Fans aufgepasst: Vom 4. bis 12. Mai findet im bündner Misox zum dritten Mal das Misoxperience Outdoor Festival statt.

Jernej Kruder bezwingt 9a-Hybrid-Route mit Offwidth-Topout

Den äusseren Bedingungen zum Trotz: Jernej Kruder wiederholt in La Pedriza die 9a-Hybrid-Route La Bruja von Ignacio Mulero.

Ist Trailrunning das perfekte Training für Alpinisten?

Trailrunning als Training für Alpinisten: Heute schauen wir uns genauer an, ob und wie Laufsport Vorteile fürs Bergsteigen bringt.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein