Umstrittene Aktion: Top-Alpinist Christophe Profit vor Gericht

Der renommierte Alpinist und Bergführer Christophe Profit hatte im Sommer vergangenen Jahres Metall-Pfosten entfernt, die der Sicherung der stark frequentierten Goûter Route auf den Mont Blanc dienten. Nun ist er wegen Diebstahls angeklagt worden. Ihm droht eine Geldstrafe von 4000 Euro.

Der Mont Blanc zieht Jahr für Jahr tausende von Bergsteigerinnen und Bergsteigern an. Die meisten von ihnen erklimmen den höchsten Berg der Alpen über den Normalweg und die Aiguille du Goûter. Die Stadt Saint-Gervais hat an einer Stelle, wo der Gletscher immer schwieriger zu passieren wurde, um eine Gletscherspalte herum Eisenstangen installiert. Mindestens zwei davon hat der französische Alpinist Christophe Profit vergangenen Sommer entfernt. Dafür wurde er nun wegen Diebstahls angeklagt.

Unnötige Risiken vermeiden

Der Alpinist und Bergführer begründet seine Tat gegenüber französischen Medien mit der Sicherheit wenig erfahrener Berggänger. Er habe verhindern wollen, das Amateurbergsteiger ohne Erfahrung unnötige Risiken eingehen, wenn eine alternative Route möglich sei, so Profit.

Seine Argumentation ist umstritten. Andere Alpinisten sind der Überzeugung, dass genau diese Art von fix installiertem Material die Sicherheit an dem viel begangenen Berg erhöht.

Wer Recht hat, will das Gericht bis Anfang Juni entscheiden. Sollte Christophe Profit für schuldig befunden werden, müsste er eine Geldstrafe von 4000 Euro zahlen

Solo durch die Dru-Westwand

Der 62-jährige Alpinist und Bergführer hat sich unter anderem mit seiner Solobegehung der 900 Meter hohen Dru-Westwand 1982 oder mit seinen Alleingängen der drei klassischen Nordwände (Eiger, Matterhorn und Grandes Jorasses) – im Sommer sowie im Winter – weltweit einen Namen als Alpinist gemacht.

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Credits: Titelbild Marc Kargel | Unsplash

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