Im Rahmen der Interview-Serie „Athletes ask Athletes“ kommen Profikletterinnen und Profikletterer zu Wort. Sie richten eine Frage an einen Kollegen oder eine Kollegin. Die nominierte Person beantwortet die Frage und nominiert ihrerseits eine weitere Person – und so weiter. Stay tuned.
Die Serie startete mit einer Frage der Schweizer Profi-Kletterin Petra Klingler an Adam Ondra. Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert und ergänzt mit den Beiträgen, die wir auf instagram publizieren.
Petra Klingler fragt Adam Ondra
Was ist der wichtigste Gegenstand, den du mit an die Olympischen Spiele in Japan mitnimmst und warum?
Petra Klinglers Frage an Adam Ondra
Adam Ondra fragt Seb Bouin
„Warum bewertest du deine Routen so schwer?“
Adam Ondras Frage an Sébastien Bouin
Sébastien Bouin fragt Ben Moon
Wie bleibst du auch nach 30 Jahren Klettern auf hohem Niveau weiterhin in Form?
Sébastien Bouins Frage an Ben Moon
Ben Moon fragt Patxi Usobiaga
“Der mentale Aspekt ist zentral beim Rotpunktklettern. Was ist dein Tipp, um mental gut vorbereitet zu sein?
Ben Moon’s Frage an Patxi Usobiaga
Patxi Usobiaga fragt Yuji Hirayama
„What is your way of staying healthy and fit?“
Patxi Usobiaga’s Frage an Yuji Hirayama
Yuji Hirayama fragt Alexander Megos
Du konzentrierst dich momentan stark auf die Olympischen Sommerspiele 2020. Was lernst du im Zusammenhang mit den Olympiavorbereitungen für dein Leben generell und fürs Klettern spezifisch?
Yuji Hirayama’s Frage an Alexander Megos
Alexander Megos fragt Kilian Fischhuber
„Wenn du dir den Boulder Weltcup der letzten zwei Jahre anschaust und das mit den Anfängen deiner Karriere vergleichst, würdest du sagen der Sport hat sich der logischen Evolution nach entwickelt oder kam die Entwicklung aufgrund von dem Verlangen der Medien den Sport höher/besser/schneller zu machen, da wir eine Konsumgesellschaft sind? Hätte sich der Sport ohne Social Media genauso entwickelt, oder muss uns heutzutage immer was Spektakuläres geboten werden, da wir sonst keine 15 Sekunden mehr zuschauen?„
Alexander Megos Frage an Kilian Fischhuber
Kilians Antwort
„Als ich 1995 mit dem Klettern begonnen habe war der Sport tatsächlich sehr anders als heute. Als der erste Boulderweltcup 1999 stattfand war ich gerade alt genug um an den Start zu gehen. Damals waren die Boulder eher kurze Routen bzw Imitationen von schweren Felskletterbewegungen. Kleine Griffe, kleine Tritte und viele Züge. Das hat sich nun umgekehrt. Die Griffe werden immer größer und die Züge weniger. Heute beeinflusst die Disziplin Bouldern auch den Routenbau im Lead, etwa wenn kurze Passagen mit spektakulären Zügen aneinandergereiht werden.
Der Boulder- und Routenbau hat sich vom Felsklettern emanzipiert und in eine Richtung entwickelt die sich eher vom Felsklettern wegbewegt. Ich denke aber nicht, dass diese Entwicklung primär mit den sozialen Medien zu tun hat. Zumindest hat sie ihren Ursprung vor der Gründung von FB und IG. Der „kreative, moderne, unkonventionelle“ Boulder- und Routenbau hat sich verselbstständigt, durch die Suche nach neuen Bewegungen und Bewegungssequenzen so wie den Einsatz von neuen Materialien, Formen und Oberflächen. Soziale Medien haben diese Strömung verbreitet, einem breiten Publikum zugänglich gemacht und somit beschleunigt.
Ich bin prinzipiell ein Fan dieser Entwicklung, denke aber, dass man sich überlegen muss wie man die Vielfalt in Bahnen lenkt ohne aber die Kreativität einzuschränken.“
Kilian Fischhuber fragt Manuel Hassler
„Der Stil im Routenbau und die Wandauswahl (Neigungen) können entscheidend für die Ergebnisse bei Wettkämpfen sein. Wie wird man in Zukunft damit umgehen, auch um den Anschein zu verhindern, dass man für beziehungsweise gegen eine bestimmte Person ‚geschraubt‘ hat?“
Kilian Fischhubers Frage an Manuel Hassler
Manuels Antwort
Die Neigung der verschiedenen Wandprofile definiert meistens schon einen gewissen Stil. Je flacher die Profile, desto einfacher ergeben sich dynamische Probleme.
Es ist immer wieder sehr schwierig, in einer flach geneigten Wand einen undynamischen Stil zu bauen, der zugleich auch etwas Spektakuläres hergibt.
Darum bin ich der Meinung, dass auch unbedingt steile Wände an jedem Wettkampf dabei sein sollten, um dadurch eine natürlich gegebene Stildiversität des Routenbaus zu erzeugen.
Damit würde sich die Diversität der Bewegungen im Routenbau automatisch und viel einfacher regulieren lassen, um zugleich den Wettkampf für alle Athleten „fairer“ zu präsentieren.
Nächste Episode der Interview-Serie Athletes ask Athletes
Manuel Hassler nominiert den britischen Kletterer Johnny Dawes, der für seinen dynamischen Kletterstil und seine waghalsigen Begehungen bekannt ist, und stellt ihm eine Frage. Mehr dazu in Kürze. Stay tuned!
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Credits: Titelbild IFSC/CMA