Jessica Pilz punktet mit Papichulo ihre erste 9a+ Route

Jessica Pilz wiederholt im spanischen Klettermekka Oliana die Sharma-Kingline Papichulo (9a+). Für die zweifache Weltmeisterin und Olympia-Bronzenmedaillengewinnerin ist es die erste Sportkletterroute in diesem Schwierigkeitsgrad.

Vor wenigen Tagen klippte Jessica Pilz in Oliana den Umlenker des 45-Meter-Ausdauerhammers Papichulo (9a+). Mit dieser Begehung ist die 27-Jährige erstmals in den neunten Franzosengrad vorgestossen. Die Tatsache, dass sie Chris Sharmas Route bereits nach sechs Tagen durchsteigen konnte, deutet darauf hin, dass die äusserst erfolgreiche Wettkampfkletterin am Fels noch Luft nach oben hat.

Meine erste Route im 9. Grad und die erste, in die ich wirklich Zeit und Mühe investiert habe.

Jessica Pilz
Kann es selber noch nicht fassen: Jessica Pilz nach der erfolgreichen Rotpunktbegehung von Papichulo (9a+). Bild: Toni Mas Buchaca
Kann es selber noch nicht fassen: Jessica Pilz nach der erfolgreichen Rotpunktbegehung von Papichulo (9a+). Bild: Toni Mas Buchaca

Ausserhalb der Komfortzone

«Die Arbeit an dieser Route hat mich gezwungen, meine Komfortzone zu verlassen», erzählt Jessica Pilz. Und dies von Beginn weg: Vom frustrierenden ersten Tag, wo sich die Route zu hart angefühlt habe, bis zum Punkt, wo sie den Prozess des Projektierens allmählich zu verstehen begonnen habe.

«Wenn ich an Ruhetagen über die Route nachdachte, wurde ich nervös, weil ich ständig Abläufe und Bewegungen im Kopf durchging», so Pilz. Und den ganzen Tag auf den einen möglichen Versuch bei guten Bedingungen zu warten, bevor es dunkel werde, habe sie ebenfalls nervös gemacht.

Es war eine Achterbahn der Gefühle, aber es hat sich absolut gelohnt!

Jessica Pilz
Jessica Pilz klettert Papichulo (9a+) in Oliana. Bild: Toni Mas Buchaca
Jessica Pilz klettert Papichulo (9a+) in Oliana. Bild: Toni Mas Buchaca

Am Schluss konnte Jessica Pilz die Route Papichulo nach sechs Tagen und bereits nach ihrem dritten ernsthaften Versuch durchsteigen. Eine beeindruckende Leistung, welche nicht nur die gute Form, sondern auch das Potenzial der 16-fachen österreichischen Staatsmeisterin, Europameisterin, zweifachen Weltmeisterin und Olympiamedaillen-Gewinnerin unterstreicht. Jorg Verhoeven schreibt es in einem Kommentar zur Begehung ziemlich treffend: «Das ist nur die Spitze des Eisberg dessen, wozu du fähig bist.»

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Credits: Titelbild @tonimasbuchaca

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