Nicolas Hojac und Adrian Zurbrügg überquerten am 9. September 2023 in den Berner Alpen die sieben Gipfel Mättenberg, Ankebälli, Gwächta, Klein Schreckhorn, Nässihorn, Schreckhorn und Lauteraarhorn. Den hochalpinen Marathon der Superlative von Grindelwald bis auf die Grimsel legten sie in 18 Stunden und 52 Minuten zurück. Die 42 Kilometer und 4200 Höhenmeter stellten dabei nicht die einzigen Herausforderungen dar.
Ein Erfahrunsbericht von Nicolas Hojac
«Für die Überschreitung dieser sieben Gipfel von Grindelwald bis auf die Grimsel benötigten wir nur 18 Stunden und 52 Minuten. Für andere Bergsteiger und Bergsteigerinnen ist dies ein mehrtägiges Unterfangen.
Der Grat vom Mättenberg bis auf das Schreckhorn wird nur äusserst selten begangen und bietet daher abgeschiedene und wilde Kletterei. Es gibt praktisch kein Sicherungsmaterial und der Fels ist teils brüchig, was das Klettern zusätzlich erschwert. Wir kannten die Tour nicht und wussten nicht genau, was auf uns zukommt. Nur den Aufstieg auf den Mättenberg war mir vertraut, da ich dort am Vortag ein Wasserdepot einrichtete.
Für unser Unterfangen rechneten wir mit einer Zeit von 20 Stunden. Schlussendlich unterboten wir die angepeilte Zeit um etwas mehr als eine Stunde. Über einen solch langen Zeitraum konzentriert zu bleiben, ist höchst anspruchsvoll und hinterlässt seine Spuren. Wir waren froh, als wir nach dem Abstieg vom Lauteraarhorn auf dem Gletscher standen. Von da an hatte ein Sturz keine fatalen Folgen mehr – lediglich ein paar Schürfwunden.
Am Schluss liessen das Schmelzwasser und der Schweiss die Füsse aufquellen, was die letzten 17 Kilometer zu einem etwas schmerzhaften Schlussspurt werden liess.»
Der Schreckmarathon in Zahlen
- Distanz: 41.76 km
- Höhenmeter: 4218 m
- Benötigte Zeit: 18:52:03
- Verbrauchte Kalorien: 9113 kcal
Schreckmarathon: Mehrere Begehungen, verschiedene Varianten
Die Überschreitung der sieben Berner Oberländer Gipfel Mättenberg, Ankebälli, Gwächta, Klein Schreckhorn, Nässihorn, Schreckhorn und Lauteraarhorn ist kein komplett neues alpines Unterfangen. Die früheren Begehungen unterschieden sich vor allem in den Abstiegen.
Simon Wahli und Sebastian Briw beispielsweise beendeten ihre Überschreitung in Grindelwald, Stephan Sigrist und Jonas Schild stiegen nach ihrem Schreckmarathon zur Schreckhornhütte ab.
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Credits: Titelbild Christian Schranz