Zwischen dem 27. Februar und dem 1. März gelingt den italienischen Alpinisten Franz Cazzanelli, Emrik Favre und Francesco Ratti die erste Wiederholung und die erste Winterbegehung von Padre Pio Prega Per Noi + Echelle Ver le Ciel (1.870m, 7b) in der Südwand des Matterhorns.
„Wir sind alle froh, dass wir diese unglaubliche Route in der kalten Jahreszeit wiederholen konnten“, schwärmt Franz Cazzanelli. Der italienische Alpinist bezeichnet Padre Pio Prega Per Noi + Echelle Ver le Ciel (1.870m, 7b) als „eine weitere fantastische Vision“ des grossen Patrick Gabarrou.

Erste Wiederholung und erste Winterbegehung
Patrick Gabarrou hatte die Tour im Jahr 2016 erstbegangen, als er von seiner vorherigen Route Padre Pio Prega Per Noi aus dem Jahr 2002 eine direkte Linie zum Matterhorngipfel suchte und auch fand.
„Wir sind alle froh, dass wir diese unglaubliche Route in der kalten Jahreszeit wiederholen konnten. Eine weitere fantastische Vision des großen Patrick Gabarrou.“
Franz Cazzanelli
Für Cazzanelli und seine Team war es der zweite Versuch, die Route im Winter zu besteigen, nachdem sie es bereits im März 2021 versucht hatten. Damals mussten sie den Versuch am Gipfel des Padre Pio (4000 m) abbrechen, nachdem sie mit extremen Temperaturen, eisigen Bedingungen und einem Biwak zu kämpfen hatten.

In diesem Jahr gelang es dem Team, die gesamte Route in drei Tagen frei zu klettern, mit zwei sehr harten Biwaks auf 3900 und auf 4200 Metern Höhe. „Der schwierigste Moment war vor dem ersten Biwak“, erzählt Franz Cazzanelli. „Wir fanden den Schlafplatz erst in der Dunkelheit. Dies machte es wirklich kompliziert, alles einzurichten.“

Während ihrer erfolgreichen Begehung von Padre Pio Prega Per Noi + Echelle Ver le Ciel trotzten Franz Cazzanelli, Emrik Favre und Francesco Ratti Minustemperaturen zwischen -10 und -20 Grad. Umso mehr freuen sie sich über die erste Wiederholung und die erste Winterbegehung der 41-Seillängen-Tour. „Wir sind sehr zufrieden, denn wir haben den ganzen Winter über auf die richtige Gelegenheit gewartet, um dieses Projekt erneut zu versuchen“, sagt Franz Cazzanelli.
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Credits: Titelbild Lorenzo Belfrond/Grivel