Die Achttausender-Saison startete diese Woche mit ersten Gipfelerfolgen, aber auch einer Unglücksmeldung: Am Montag hatte eine Lawine an der Annapurna in Nepal zwei Sherpas mitgerissen, mittlerweile herrscht Gewissheit: Ngima Tashi und Rima Rinje sind tot.
Auf einer Höhe von mehr als 5.600 Metern hat am Montagmittag eine Lawine oberhalb des Camp 2 an der Annapurna zwei Sherpas mitgerissen, die seitdem vermisst wurden. Ngima Tashi und Rima Rinje waren auf dem Weg zum Gipfel der 8.091 Meter hohen Annapurna und transportierten Sauerstoff für ein Expeditionsteam.

Chhang Dawa Sherpa vom Tourenanbieter Seven Summit Treks spricht von «einem schrecklichen Unglück». Noch am selben Tag startete eine Suchaktion mit Helikopter. Die Route zwischen Camp 2 und Camp 3 sei nach der Lawine zudem schwer beschädigt, verletzt wurde niemand.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Wir werden unser Bestes tun, um unsere Männer zu finden und zu retten.
Chhang Dawa Sherpa am Tag nach dem Unglück
Suche eingestellt nach Recco-Signalen aus Gletscherspalte
Nach tagelangem Misserfolg wurde die Suche nach den beiden Sherpas am Donnerstag eingestellt. In einem Video von Chhang Dawa Sherpa ist zu sehen, wie in den Schneemassen ein Recco-Suchgerät Signale aus einer Gletscherspalte empfängt.
Das Suchteam geht auch aufgrund der letzten Ortung der beiden Sherpas stark davon aus, dass Tashi und Rinje in die Spalte mitgerissen wurden, die durch die Lawine wesentlich breiter geworden ist. Eine Bergung konnte aufgrund der Umstände in der Höhe nicht durchgeführt werden.
Unter solch großen Schnee- und Eismassen so lange zu überleben ist unmöglich. Die Suche würde weitere Leben gefährden.
Seven Summit Treks
Saisonstart an der Annapurna von Lawinenunglück überschattet
Die Annapurna gehört als zehnthöchster Berg der Erde zu den berühmtesten Gipfeln der Welt und den Zielen vieler Alpinismusprofis. Erst diese Woche startete dort die Saison 2025 mit dem ersten Gipfelerfolg eines nepalesischen Bergsteigerteams.
Gleichzeitig gilt die Annapurna wegen des hohen Lawinenrisikos als einer der gefährlichsten Achttausender, und wird deshalb auch am seltensten bestiegen. Der nepalesische Expeditionsleiter Mingma G. bezeichnete ihn gegenüber explorersweb.com als den «schönsten und schwersten 8.000 Meter-Gipfel» und machte auf die besonders schwierigen Bedingungen an der Annapurna in dieser Saison aufmerksam.
Ich habe die Annapurna noch nie in so schlechtem Zustand gesehen wie dieses Jahr.
Expeditionsleiter Mingma G.
Am Tag des Lawinenunglücks waren Medienberichten zufolge mehrere Teams in Gipfelnähe der Annapurna unterwegs. Der Abschnitt zwischen Camp 2 und Camp 3 auf rund 5.600 Metern Höhe, der von der Lawine getroffen wurde, gilt als der riskanteste Teil der Route. Bis heute sind 75 Menschen auf der Annapurna ums Leben gekommen, knapp die Hälfte in Lawinenunglücken.
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Credits Titelbild: Seven Summit Treks