Bergsteigen und Gleitschirmfliegen | Infos, Risiken, Materialtipps

Immer mehr Bergsteiger, Alpinisten und Kletterer beginnen mit dem Gleitschirmfliegen, denn die Kombination der beiden «Welten» eröffnet komplett neue Horizonte. In diesem Artikel fassen wir zusammen, was du übers Gleitschirmfliegen wissen musst, welche Risiken der Sport mit sich bringt, wie du das nötige Know-How für sichere Flüge aufbaust und welches Material sich für deine zukünftigen Bergabenteuer am besten eignet.

Das lernst du in diesem Artikel

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Bild Flugschule Freewings

Konzept Hike & Fly, Climb & Fly

Die anfängliche Begeisterung fürs Gleitschirmfliegen unter Alpinisten und Kletterinnen hat in den letzten Jahren auch passionierte Bergsportinteressierte erfasst. Spätestens seit dem Rekordprojekt der beiden Schweizer Peter von Känel und Chrigel Maurer (xPeaks) ist die Idee, das Gleitschirmfliegen mit dem Alpinismus zu verknüpfen, einem breiten Publikum bekannt, haben doch zahlreiche Zeitungen und TV-Sender über das Projekt berichtet.

Kurz zum Hausberg fliegen statt laufen-Gleitschirm_Säntis_Alpstein_Bild Remo Schlaepfer
Kurz zum Hausberg fliegen, statt laufen.

Der Reiz, mit dem Gleitschirm zur Bergflanke zu fliegen, um nur noch die letzten Höhenmeter des Gipfels zu Fuss zurückzulegen ist gross. Oder denken wir an die Idee, nach einer Hochtour mit dem Gleitschirm von einer Berghütte zur nächsten zu fliegen. Oder nach einem Trailrun auf deinen Hausberg mit dem Gleitschirm zurück ins Tal zu fliegen. Genial, oder? Möglich machen solche Kombinationen die grossen Fortschritte in der Gleitschirmkonstruktion. Die Kombination dieser verschiedenen Sportarten hat neue Konzepte hervorgebracht, darunter Hike & Fly und Climb & Fly.

Hike & Fly

Hike & Fly ist ein Konzept beim Gleitschirmfliegen, das den Aufstieg zu Fuss (Hike), mit dem anschliessenden Flug zurück ins Tal (Fly) kombiniert. Möglich wurde dieses Konzept dank Leichtausrüstung, also Gleitschirmen mit einem geringen Gewicht und Packmass, leichtes Gurtzeug in Kombination mit einem Rettungsschirm. Heutige Schulungsschirme wie der Masala 4 von Skywalk wiegen lediglich 2.8 Kilogramm (Grösse 70+). Sogenannte Single-Skin-Schirme wie beispielsweise der Pace von Skywalk gibt es sogar ab 1.05 Kilogramm.

Skywalk Masala 4

Der Skywalk Masala 4 stellt eine exzellente Option für den Einstieg in das Gleitschirmfliegen dar und eignet sich hervorragend für Pilotinnen und Piloten, die eine einfache, leichte und kompakte Ausrüstung bevorzugen. Er bietet einen idealen Begleiter vom ersten Hike & Fly-Erlebnis, über Flugreisen, bis hin zu den ersten Streckenflügen.

Climb & Fly

Einen Schritt weiter geht das Konzept Climb & Fly. Wie der Name schon sagt, wird das Klettern einer Tour oder Bergsteigen mit dem Gleitschirmfliegen kombiniert. Es geht also nicht «nur» darum, auf einen einfachen Gipfel zu wandern oder springen, sondern um die Kombination einer anspruchsvollen Klettertour oder einer Hochtour mit einem Gleitschirmflug. Als extremes Beispiel ist hier Roger Schälis Flug vom Cerro Torre in Patagonien zu erwähnen.

Volbiv

Beim Biwakfliegen oder auch Bivy Flying oder Volbiv legt man mit dem Gleitschirm eine grössere Strecke über mehrere Tage hinweg zurück. Geschlafen wird in der freien Natur, meist in höheren Lagen, um den Flug am nächsten Tag direkt fortsetzen zu können. Das notwendige Material wird folglich mitgeführt und ist möglichst gewichtsoptimiert. Im Kapitel «Material» sind Ausrüstungsgegensstände aufgelistet. Beim Volbiv hinzu kommen ein leichter Schlafsack, gegebenenfalls ein leichtes Zelt und leichtes Geschirr und Kochutensilien. Für Volbiv-Flüge sind folgende hochwertige und ultraleichte Produkte empfehlenswert.

  • Samaya Alpinist 2 Ultra_Zelt_Ultraleicht_actionshot
  • Samaya Alpinist 2 Ultra_Zelt_Ultraleicht
  • Samaya Alpinist 2 Ultra_Zelt_Ultraleicht_packmass

Zelt Samaya Alpinist 2 Ultra

Mit einem Gewicht von 810 Gramm und einem Packmass von lediglich 3.5 Litern bietet dir das Alpinist 2 Ultra ein perfektes Zelt für Volbiv-Flüge.

Schlafsack Spark von Sea to Summit

Wenn du jedes Gramm zählst, aber trotzdem auf einen erholsamen Schlaf Wert legst, ist der Spark vermutlich der richtige Schlafsack für dich. Trotz seines minimalen Gewichts von 363 Gramm und Packmass von 2 Litern, hält dich der Spark bei einer Aussentemperatur von 7°C warm.

  • Sea to Summit_Schlafsack_Spark
  • Sea to Summit_Schlafsack_Spark_Produktbild
  • Sea to Summit_Schlafsack_Spark_Packmass
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  • Federleichter Kocher Windmaster Soto
  • Soto Windmaster_Gaskocher_leicht_Gaskartusche

Kocher Windmaster von Soto

67 Gramm für eine warme Mahlzeit lohnen sich. Der Windmaster von Soto ist ein auf vielen Expeditionen erprobter Gaskocher der Extraklasse. Seine spezielle «Wind Resistance Technologie» brauchst du auf deinem Volbiv-Flug hoffentlich nicht.

Risiken des Gleitschirmfliegens

Gleitschirmfliegen ist wie Klettern, Skitouren oder Bergsteigen mit gewissen Risiken verbunden, wird aber nicht als Risikosportart eingestuft. Zumindest nicht das «klassische» Gleitschirmfliegen. Ein genauerer Blick auf die Bewertung von Versicherungen, beispielsweise die SUVA, zeigt nämlich folgendes: Eine Sportart gilt als riskant, wenn ein absolutes Wagnis eingegangen wird. In einer nicht abschliessenden Liste der SUVA wird beispielsweise «Speedflying» als Risikosportart eingestuft.

Es ist wie beim Motorradfahren

Wer sich die Frage stellt, wie sie das Risiko des Gleitschirmfliegens im Vergleich zu Skitouren, Klettern und Bergsteigen einzustufen ist, der wird schnell zur Erkenntnis gelangen, dass das Fliegen nicht gefährlicher ist.

Man kann vorsichtig und sicher unterwegs sein oder risikofreudig und sich damit Gefahren aussetzen.

Bei einer nicht repräsentativen Umfrage in unserem privaten Umfeld und bei Profialpinisten wurde das Gleitschirmfliegen immer wieder mit dem Motorradfahren verglichen: «Man kann vorsichtig und sicher unterwegs sein oder risikofreudig und sich damit Gefahren aussetzen.» Alle waren sich einig, dass die Sicherheit beim Gleitschirmfliegen stark vom eigenen Verhalten beeinflusst wird.

Wo lauern die Gefahren beim Gleitschirmfliegen?

  1. Zu schnell auf einen höher klassifizierten Gleitschirm wechseln
  2. Fliegen bei zu starkem Wind
  3. Die Start- und Landephase sind besonders fehleranfällig, weil aufgrund der geringen Flughöhe wenig Toleranz vorhanden ist
  4. Unvollständige Vorbereitung (Meteobriefing, Informationen zum Fluggebiet, etc.)

Wie kann das Risiko gesenkt werden?

Wo es Gefahren gibt, gibt es auch Möglichkeiten zur Risikoreduktion. Wer möglichst unfallfrei fliegen möchte, bereitet sich gewissenhaft auf den Flug vor, schenkt der Start- und Landephase besondere Aufmerksamkeit und wechselt erst zur nächsten Schirmkategorie, wenn genügend Erfahrung gesammelt wurde. Ganz generell muss man sich als Pilot die Frage stellen, ob die nächst höhere Kategorie überhaupt Sinn macht.

Heutige A- und Low-B-Schirme weisen bereits sehr gutes Flugverhalten.

Heutige A- und Low-B-Schirme weisen bereits sehr gutes Flugverhalten auf – bei hohen Sicherheitsreserven. Man muss sich die Frage stellen: «Brauche ich einen Hochleistungsschirm, damit meine Gleitleistung um ein paar Prozentpunkte steigt?» Wer den Sport nicht professionell betreibt, muss die Frage ehrlicherweise wohl verneinen.

Material | Schirm, Gurtzeug, Variometer, Helm, Rucksack, Kleidung

Wozu eignet sich welcher Gleitschirm? Welche Ausrüstung benötigen Gleitschirmpilotinnen und -piloten, die alpin unterwegs sind oder es sein werden. Wer mit dem Gedanken spielt, mit dem Gleitschirmfliegen zu beginnen, ist mit zahlreichen Fragen konfrontiert.

🪂 1. Gleitschirm

  • Welcher Gleitschirm für was?

Wer mit dem Gletischirmfliegen beginnt, muss in der Schweiz, Deutschland und Österreich, ein entsprechendes Brevet absolvieren. Der Gang zur lokalen Flugschule ist also der erste Schritt. In der Region Ostschweiz ist die Flugschule Freewings auf das Konzept Hike & Fly ausgerichtet und organisiert regelmässig auch Hochtouren und Biwakflüge.

Zu Beginn fliegt man einen A-Schirm, auch Schulungsschirm genannt. Dieser ist nicht so fehler- und störanfällig. Zu empfehlen ist hier der Masala 4 von Skywalk, bei dem es sich um einen leichten A-Schirm handelt, der trotzdem gutes Flugverhalten bei Thermikflügen bietet. Du hast mit dem Schirm auch nach Abschluss der Ausbildung noch lange Freude!

Gleitschirm Masala 4 von Skywalk
Am Masala 4 von Skywalk wirst du lange Freude haben.
  • Wann macht der Wechsel vom A-Schirm auf die nächsthöhere Klasse Sinn?

Diese Frage pauschal zu beantworten ist schwierig. Grundsätzlich wird davon abgeraten, zu früh auf einen höher klassifizierten Schirm zu wechseln. Die Gleitschirmschule Freewings empfiehlt mindestens 200 Höhenflüge, bevor man auf einen B-Schirm wechselt. Selbstverständlich spielt nicht nur die Anzahl Flüge eine Rolle, sondern auch die Flugdauer.

Hast du das Gefühl, dass der Moment gekommen ist, um den Schirm zu wechseln, so sprichst du am besten mit deiner Flugschule.

Bist du nach dem erfolgreich abgeschlossenen Brevet regelmässig auf längeren Streckenflügen, so sammelst du mehr Erfahrung, als wenn du nur kurze Ableiter machst. Hast du das Gefühl, dass der Moment gekommen ist, um den Schirm zu wechseln, so sprichst du am besten mit deiner Flugschule. Sie kennen deine Fähigkeiten und Flughistorie und können dir ihre Empfehlung abgeben.


🪑 2. Gurtzeug (Hike & Fly Gurtzeug)

Sitzgurtzeug und Liegurtzeug (Cocoon/Liegegurtzeug) sind die beiden Haupttypen von Gurtzeugen beim Gleitschirmfliegen, und jede Bauform hat spezifische Anwendungsbereiche und Vorteile. Während der Ausbildung fliegst du mit Sitzgurtzeug.

Sitzgurtzeug: Wann sinnvoll?

Für Einsteiger und Allrounder: Sitzgurtzeuge wie das Core oder Breeze von Skywalk sind Standard in der Ausbildung und für die meisten Freizeitpiloten geeignet. Sie bieten eine aufrechte Sitzposition, hohe Stabilität und sind einfach zu handhaben. Das macht sie besonders sicher und komfortabel, vor allem bei Start und Landung.

Komfort und Vielseitigkeit: Sie sind vielseitig einsetzbar, bieten viel Bewegungsfreiheit und eignen sich für Thermikflüge, Genussflüge und gelegentliche Streckenflüge.

Sicherheit: Das aufrechte Sitzen erleichtert das Handling in turbulenter Luft und reduziert das Risiko von Eindrehern (Twists) bei Klappern. Das macht sie besonders für weniger erfahrene Piloten oder für Flüge in anspruchsvollem Gelände attraktiv.

Einfaches Handling: Der Einstieg ins Gurtzeug nach dem Start und das Aufstehen vor der Landung sind unkompliziert, was die Sicherheit erhöht.

Liegegurtzeug: Wann sinnvoll?

Erfahrung erforderlich: Liegegurtzeuge wie das X-Alps von Skywalk sind anspruchsvoller im Handling, besonders bei Extremflugmanövern. Das Risiko von Eindrehern (Twists) ist höher, und das Verhalten bei Klappern ist dynamischer. Deshalb sollten sie nur von routinierten Piloten genutzt werden, die entsprechende Sicherheitstrainings absolviert haben.

Für Streckenflieger und Wettkampfpiloten: Liegegurtzeuge sind aerodynamisch optimiert und bieten durch die liegende Position und den Beinsack (Cocoon) deutlich weniger Luftwiderstand. Das führt zu besserer Gleitleistung (um ca. 1 Punkt bessere Gleitzahl) und geringerem Sinken – was bei langen Streckenflügen oder Wettbewerben entscheidend sein kann.

Kälteschutz und Komfort auf langen Flügen: Der Beinsack schützt vor Kälte, was bei langen Flügen in grosser Höhe ein echter Vorteil ist.

Vergleichstabelle: Sitzgurtzeug vs. Liegegurtzeug

MerkmalSitzgurtzeugLiegegurtzeug (Cocoon)
PositionAufrecht, Beine hängen freiLiegend, Beine im Beinsack
ZielgruppeEinsteiger, Freizeit, AllroundStreckenflieger, Wettkampf, Profis
AerodynamikHöherer LuftwiderstandGeringer Luftwiderstand, bessere Leistung
KomfortHoch, besonders beim HandlingSehr hoch auf langen Flügen, Kälteschutz
SicherheitStabil, geringes Twist-RisikoAnspruchsvoller, höheres Twist-Risiko
HandlingEinfach, unkompliziertErfordert Erfahrung und Training
Typische NutzungThermik, Genuss, AusbildungXC, Streckenflug, Wettbewerb
  • Wann macht der Wechsel auf ein Liegegurtzeug Sinn?

Wie beim Gleitschirm macht auch beim Gurtzeug ein Umstieg erst nach genügend Flugerfahrung Sinn. Am besten lässt du dich von deiner Flugschule beraten, wann der Zeitpunkt gekommen ist.


🪂 3. Retter (Rettungsfallschirm)

Beim Gleitschirmfliegen gibt es verschiedene Typen von Rettungsschirmen, die sich in Form, Funktion und Handhabung unterscheiden. Die wichtigsten Varianten sind:

Rundkappe (klassischer Notschirm)

  • Traditionellste und am weitesten verbreitete Bauform.
  • Einfach zu packen.
  • Öffnet meist sanft, kann aber etwas langsamer sein.
  • Sinkt senkrecht, aber Pendelbewegungen können länger anhalten.
  • Geeignet für Einsteiger und Piloten, die eine unkomplizierte Lösung suchen.

Kreuzkappe (quadratischer/“Square”-Schirm)

  • Modernere Entwicklung mit quadratischer Grundform und Ausblasschlitzen an den Ecken.
  • Schnellere Öffnung, geringere Sinkgeschwindigkeit, sehr pendelstabil.
  • Bessere Stabilität im Flug als Rundkappen.
  • Etwas anspruchsvoller beim Packen, daher regelmäßige Kontrolle durch Fachleute empfohlen.

Dreieckskappe (X-Triangle, Pentagon)

  • Neuartige Form, die Vorteile von Rund- und Kreuzkappe kombiniert.
  • Sehr pendelstabil, sinkt senkrecht und ist einfach zu handhaben.
  • Teilweise steuerbar, sodass Hindernissen ausgewichen werden kann.
  • Besonders geeignet für Piloten, die Wert auf Stabilität und einfache Handhabung legen.

Steuerbare Rettungsschirme (z.B. Rogallo)

  • Nach der Öffnung kann der Pilot die Flugbahn beeinflussen und gezielt landen.
  • Bieten eine gewisse Vorwärtsfahrt und Steuerbarkeit, ähnlich wie ein Gleitschirm.
  • Setzen Erfahrung und Training voraus, da Handling und Landung anspruchsvoller sind.
  • Vor allem für erfahrene Piloten oder spezielle Einsatzgebiete (z.B. Acro) geeignet.

Die Wahl des passenden Rettungsschirms hängt von den eigenen Fähigkeiten, dem Flugstil und den persönlichen Sicherheitsansprüchen ab.


🪖 4. Helm

Welche Helme eignen sich fürs Gleitschirmfliegen? Auf was sollte geachtet werden? Viele tragen einen Kletterhelm, macht das Sinn?

Für das Gleitschirmfliegen eignen sich ausschließlich speziell für den Flugsport entwickelte Helme, die bestimmte Sicherheitsnormen erfüllen. Der wichtigste Standard ist die Europäische Norm EN 966 für Flughelme, die speziell auf die Anforderungen und Unfallszenarien beim Gleitschirm- und Drachenfliegen zugeschnitten ist.

Oft werden Kletterhelme fürs Gleitschirmfliegen benutzt, weil diese ein deutlich geringes Gewicht aufweisen. Man muss sich aber bewusst sein, dass Kletterhelme nicht auf die Gefahren des Fliegens ausgerichtet sind, sondern primär vor Steinschlag schützen.


🧭 5. Instrumente & Navigation

Welche Instrumente gibt es? Wann macht die Nutzung welcher Instrumente und Apps Sinn?

Beim Gleitschirmfliegen kommen verschiedene Fluginstrumente zum Einsatz, abhängig vom Erfahrungsstand und Flugstil. Ein zentrales Fluginstrument ist das Variometer, dass die vertikale Steig- oder Sinkgeschwindigkeit misst und dazu dient, Thermik zu finden und effizient zu nutzen.

Neben reinen Variometern gibt es auch kombinierte Geräte (Vario, GPS, Altimeter) wie das Maxx von XC Tracer. Geräte wie das Maxx verfügen zudem über FLARM/FANET. Bei FLARM handelt es sich um ein Kollisionswarnsystem, dass auch von Flugzeugen und Helikoptern genutzt wird. FANET ist ein dezentrales Kommunikationsnetzwerk, dank dem sich Piloten in der Luft vernetzen können.

Neben dem Vario nutzen mittlerweile die meisten Pilotinnen und Piloten das Smartphone zur Navigation während des Fluges. Als Apps kommen XC Track oder Burnair/Burnair Go zum Einsatz. Für längere Flüge lohnt sich das Mitführen einer Powerbank, weil sich der Akku des Smartphones durch das Livetracking (GPS) dieser Apps sehr schnell dem Ende zuneigt.

Zusammengefasst

  • Variometer XC Tracer Maxx
  • Smartphone
  • App: Für Navigation, Tracking, Wettercheck: Burnair, Burnair GO, XC Track
  • Powerbank: Für längere Touren unerlässlich

XC Tracer Maxx
Perfekt für Lange Abenteuer in den Bergen und in der Luft

xctracer maxx_vario_gleitschirmfliegen

Ob Anfänger oder Pro – mit dem XC Tracer Maxx fliegst du so intuitiv wie nie zuvor. Dank verzögerungsfreiem Anzeigen von Steigen / Sinken ist das Finden und Zentrieren von Thermik mit einem XC Tracer viel einfacher als mit einem herkömmlichen Variometer.

Mit einem Gewicht von 120 Gramm und einer Batterielaufzeit von 70 Stunden ist das XC Tracer ein treuer Begleiter auf all deinen Abenteuern.

logo xc tracer_vario_gleitschirm.png

🥾 6. Bekleidung, Hike & Fly Ausrüstung

Beim Gleitschirmfliegen ist funktionale, wetterangepasste und schützende Kleidung entscheidend, da man in der Luft dem Wind und teils deutlich niedrigeren Temperaturen als am Boden ausgesetzt ist. Folgende Empfehlungen gelten für die optimale Bekleidung.

Grundprinzipien

Zwiebelprinzip (Schichtenprinzip): Mehrere Kleidungsschichten übereinander tragen, um flexibel auf Temperaturunterschiede reagieren zu können. Die Schichten sollten so gewählt werden, dass die Bewegungsfreiheit erhalten bleibt.

Auch im Sommer empfiehlt sich lange, winddichte Kleidung, da der Fahrtwind (oft ca. 35 km/h) stark auskühlt.

Empfohlene Kleidung
  • Unterste Schicht: Funktionsunterwäsche, die Feuchtigkeit von der Haut wegtransportiert und schnell trocknet.
  • Mittlere Schicht: Isolierende Schicht wie Fleecejacke oder Wollpullover für Wärme.
  • Obere Schicht: Wind- und wasserabweisende Jacke (z.B. Softshell, Hardshell oder spezielle Gleitschirmjacke), gegebenenfalls mit zusätzlicher Isolierung (z.B. Daunen- oder Primaloftjacke).
  • Hose: Lange und winddichte Hose. Im Winter Ski- oder Daunenhose.
  • Schuhe: Feste, knöchelhohe Schuhe mit gutem Profil. Die Verlockung ist gross, mit Trailrunningschuhe in die Luft zu steigen, doch wenn man in unwegsamen oder gerölligen Terrain eine ungeplante Aussenlandung machen muss, ist man froh um gutes Schuhwerk.
  • Handschuhe: Je nach Jahreszeit dünne oder gefütterte dicke Handschuhe. Auch im Frühling und Sommer wird es in 3’000 oder 4’000 Metern über Meer sehr kalt! Immer mehr Pilotinnen und Piloten nutzen beheizbare Handschuhe. Gleiches gilt auch für die Socken.
  • Kopfbedeckung: Unter dem Helm eine dünne Mütze, Sturmhaube oder ein Buff, besonders im Winter für zusätzlichen Kälteschutz.
  • Sonnen- oder Skibrille: Schützt die Augen vor Fahrtwind und UV-Strahlung.
  • Trekkingstöcke: Helfen beim Aufstieg und schonen die Gelenke im Abstieg, falls du nicht starten kannst oder mitten in der Pampa landen musst.

🎒 7. Rucksack

Insbesondere für Hike & Fly oder Volbiv-Flüge eignen sich leichte Rucksäcke aus Dyneema-Gewebe. Bei der Grösse greift man lieber zur grösseren Variante, damit neben der Gleitschirmausrüstung genügend Platz für Verpflegung und sonstiges Material bleibt.

Samaya Ultra 60 – Ultraleicht, wasserfest, langlebig

Der Ultra 60 ist ein Rucksack, der absolut wasserdicht und ultraleicht (560 Gramm) ist. Sämtliche Befestigungsmöglichkeiten (Helm, Pickel, etc.) können modular angebracht werden. Wer fürs Gleitschirmfliegen und Bergsteigen nicht zwei separate Rucksäcke kaufen möchte, der ist mit dem Ultra 60 von Samaya bestens bedient.

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Wetterkunde, Apps, Portale

Eine generelle Empfehlung für Meteoapps abzugeben ist schwierig, da es zahlreiche nationale Anbieter gibt. Hier die wichtigsten Apps und Portale:

  • Meteoblue ist ein Wetterdienst, der hochpräzise Wetter- und Klimadaten für jeden Ort weltweit bereitstellt. Der Dienst zeichnet sich durch detaillierte Meteogramme und Wetterkarten mit verschiedenen Variablen wie Temperatur, Niederschlag, Wind oder Bewölkung aus.
  • Winds.mobi ist eine speziell für Gleitschirmflieger und andere Windsportler entwickelte Website, die aktuelle Windmesswerte von zahlreichen Wetterstationen – vor allem in der Schweiz und Frankreich – übersichtlich darstellt.
  • Burnair ist eine digitale Plattform speziell für Gleitschirmflieger, die umfassende Wetterinformationen, Fluggebietsinfos und Tools zur Flugplanung bereitstellt. Das Herzstück ist die burnair Map, eine interaktive Karte, die aktuelle Live-Wetterdaten, Windwerte, Prognosen, Start- und Landeplätze, Thermik-Hotspots, Leegebiete und vieles mehr übersichtlich darstellt
  • Webcams von Luftseilbahnen, Skigebieten oder sonstigen touristischen sind wertvolle Entscheidungshilfen fürs Gleitschirmfliegen. In einigen Fällen sind darauf Windsäcke zu sehen, dank denen man die Windstärke und -richtung einschätzen kann, falls sich keine Messstation in der Nähe befindet.

Ausbildung

Wer mit dem Gleitschirmfliegen beginnen möchte, kann im Gegensatz zum Klettern, nicht einfach mal in das Fachgeschäft gehen, Ausrüstung kaufen und losfliegen. Der Flugsport unterliegt klaren Regeln, die von den nationalen Zivilluftfahrtbehörden und dem jeweiligen Sportverband festgelegt werden.

Mal probieren, wie beim Klettern geht nicht. Fundierte Ausbildung von zentraler Bedeutung.

Deine Flugkarriere beginnt also mit dem Gang zur Flugschule deiner Wahl. In der Ostschweiz empfehlen wir Freewings, die auf Hike & Fly spezialisiert sind. Die Kosten der Ausbildung liegen bei rund 2’500 CHF. Innerhalb von 12 Monaten hast du Zeit, die nötige Anzahl bei der Gleitschirmschule zu absolvieren. Details zur Ausbildung findest du unter www.freewings.ch.

Freewings
Die Hike & Fly Gleitschirmschule

Bist du sportlich, naturverbunden und suchst du das Abenteuer am Berg und in der Luft? Dann ist die Freewings-Ausbildung zur Gleitschirmpilot:in genau das Richtige für dich! Unser Ziel ist es, dich ideal auf die theoretische und praktische Prüfung zur Erlangung der schweizerischen Gleitschirmlizenz vorzubereiten. Bereits in der Ausbildung spielt Hike&Fly eine wichtige Rolle.

logo freewings_gleitschirmschule

Hast du dein Gleitschirm-Brevet erstmal geschafft, so heisst es fleissig Erfahrung sammeln. Parallel dazu empfehlen wir dir die Teilnahme an Sicherheitstrainings und regelmässig Weiterbildungen (Meteo, etc.) zu absolvieren. Es gibt noch unendlich viel zu lernen!

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Credits: Titelbild Cyrill Hertz

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