Gipfelstreit beigelegt: Graubündner Kantonalbank baut Gipfelwerbung zurück

Die Bündner Kantonalbank hatte anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens auf ebenso vielen Gipfeln im Kanton Tafeln mit QR-Codes angebracht. Mountain Wilderness störte sich an diesen elektronischen Gipfelbüchern und forderte den sofortigen Rückbau. Nun kommt die Bank der Forderung nach und baut die Tafeln bis 2023 zurück.

Bei der Alpenschutzorganisation Mountain Wilderness Schweiz ist die Freude über den Entscheid gross: «Werbung auf Gipfeln schadet der Landschaftsqualität und schmälert das Naturerlebnis», so Tim Marklowski, Projektleiter Bergsport bei Mountain Wilderness Schweiz. «Wir sind sehr froh über den Entscheid der GKB und hoffen, dass dieser Präzedenzfall auch anderen Firmen und der breiten Bevölkerung klar macht, dass Werbung in der Natur unangebracht ist.»

Video: Gipfelstreit – darum geht’s

Rückbau bis 2023

Als bekannt geworden war, dass die Graubündner Kantonalbank anlässlich ihres Jubiläums Tafeln mit QR-Codes auf 150 Gipfeln im Kanton aufstellt, trat Mountain Wilderness Schweiz auf den Plan. Im Sommer 2021 lancierte die Alpenschutzorganisation eine Petition und sammelte über 7000 Unterschriften.

Die Bank pries ihre Aktion, bei sich Gipfelanwärter mit einem Selfie verewigen können, als nachhaltige Sensibilisierungsaktion für die Natur. Mountain Wilderness sah dies anders. 100 der 150 Metallstelen befänden sich auf Gipfeln mit hoher Wildnisqualität. Die letzten solcher Räume der Schweiz müssten für authentische Wildniserfahrungen für diese und die kommende Generation erhalten bleiben.

Der Aufforderung, die Stelen rückzubauen, will die Bündner Kantonalbank bis 2023 nachkommen. Laut Mountain Wilderness sei ein Teil der Tafeln bereits von Unbekannten abgebaut worden – ein starkes Zeichen, dass Werbung auf Gipfeln unangebracht ist.

Das könnte dich interessieren

Gefällt dir unser Klettermagazin? Bei der Lancierung von LACRUX haben wir entschieden, keine Bezahlschranke (Paywall) einzuführen. Das wird auch so bleiben, denn wir möchten möglichst viele Gleichgesinnte mit News aus der Kletterszene versorgen.

Um zukünftig unabhängiger von Werbeeinnahmen zu sein und um dir noch mehr und noch bessere Inhalte zu liefern, brauchen wir deine Unterstützung.

Darum: Hilf mit und unterstütze unser Magazin mit einem kleinen Beitrag. Natürlich profitierst du mehrfach. Wie? Das erfährst du hier.

+++

Credits: Titelbild Mountain Wilderness Schweiz

Aktuell

Sind heutige Profis alles Pinkpoint-Kletterer?

Rotpunkt und Pinkpunkt wird heute nicht mehr gleich unterschieden wie früher. Warum eigentlich, haben wir verschiedene Kletterprofis gefragt.

Imposante Mixed-Route in den Dolomiten erstbegangen

Nicola Bertoldo und Diego Dellai eröffnen in der Nordwand des Monte Agnèr eine neue Mixedroute: Ultima Perla (350m, 5+, M6, 50°).

Move Hard: Seb Bouin’s Weg zu Silence

Mit der Begehung von Move Hard (9b) ist Seb Bouin Adam Ondra's Masterpiece Silence einen weiteren Schritt näher gekommen.

Cédric Lachat wiederholt 85-Meter-Ausdauerhammer Chilam Balam (9a+/b)

Der Schweizer Profikletterer Cédric Lachat punktet Chilam Balam (9a+/b) und damit seine 50. Route im neuten Grad.

Newsletter

Abonniere jetzt unseren Newsletter und bleibe immer auf dem laufenden.

Sind heutige Profis alles Pinkpoint-Kletterer?

Rotpunkt und Pinkpunkt wird heute nicht mehr gleich unterschieden wie früher. Warum eigentlich, haben wir verschiedene Kletterprofis gefragt.

Imposante Mixed-Route in den Dolomiten erstbegangen

Nicola Bertoldo und Diego Dellai eröffnen in der Nordwand des Monte Agnèr eine neue Mixedroute: Ultima Perla (350m, 5+, M6, 50°).

Move Hard: Seb Bouin’s Weg zu Silence

Mit der Begehung von Move Hard (9b) ist Seb Bouin Adam Ondra's Masterpiece Silence einen weiteren Schritt näher gekommen.
×Display Ad Community