Will Bosi eröffnet mit Free at Last (9a+) die härteste Sportkletterroute Schottlands

Will Bosi gelingt in Dumbarton die Erstbegehung von Free at Last. Wird sein Bewertungsvorschlag von 9a+ von potenziellen Wiederholenden bestätigt, gälte die überhängende und technisch anspruchsvolle Linie damit als härteste Sportkletterroute Schottlands.

Der schottische Kletterer Will Bosi ist derzeit kaum zu bremsen. Am Laufband wiederholt er schwierigste Klettereien. Wir erinnern uns: Während seines Tschechien-Trips im April hat er innert eines Tages Charizard (8B+), Fénixovy Slzy (8a+) sowie The Swirl King Sitstart (8a+, FA) geflasht und kurz darauf Bulbasaur (8C) erstbegangen. Seine finale Ticklist von Brno ist ebenso lang wie eindrücklich und enthält diverse Boulder im oberen achten Schwierigkeitsgrad.

Bereits im Mai verkündete Will Bosi die Erstbegehung von The Southern Hooligan (9a) im Peak District. Im Juni folgten die Wiederholung der beiden Aidan-Roberts-Boulder Silent Singer (8C) und Outliers (8C) sowie die Erstbegehung von Trance (8C). Und jetzt eröffnet Will Bosi mit Free at Last (9a+) die härteste Sportkletterroute Schottlands.

Video: Will Bosis Summer Sends

Free at Last (9a+): Schwierigste Route Schottlands

Will Bosis jüngste Erstbegehung, Free at Last (9a+), befindet sich an einem überhängenden, blanken Felsabschnitt rechts des Risses Requiem (E8, 6c). Die Linie im Klettergebiet Dumbarton wurde schon vor längerer Zeit eingebohrt. Bekannt als Dumbarton Oaks oder La Dumby-Dumby Project, erlangte sie 2014 Aufmerksamkeit, als Dave Macleod und Alan Cassidy sie neu bohrten und ernsthaft zu projektieren begannen.

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Will Bosi in Free at Last (9a+) in Dumbarton. Bild: Band of Birds

Will Bosi hatte sich in der Vergangenheit schon einige Male an der Route versucht. Aber erst dieses Jahr intensivierte er seine Bemühungen. Mit Erfolg: Nach sieben Sessions erreichte der schottische Kletterprofi den Umlenker von Free at Last. Als Schwierigkeitsgrad schlägt Will Bosi 9a+ vor. Bei seiner Bewertung zieht er Vergleiche zur Route Hunger (9a), auch wenn sie vom Stil her sehr unterschiedlich seien. «Die Crux von Hunger ist ein Boulder im Bereich 8A, während ich annehmen würde, dass die Crux von Free at Last etwa 8B+/8C ist.»

«Dumbarton ist einer meiner Lieblingsfelsen. Und da ich dort schon viel geklettert bin, ist es ein ganz besonderes Gefühl, meine eigene Route in einem Gebiet zu klettern, welches einen so besonderen Platz in der Geschichte des schottischen Klettersports einnimmt.»

Will Bosi

Die potenziell schwierigste Sportkletterroute Schottlands ist laut Will Bosi am ehesten mit der Linie Mutation vergleichbar, da sie die gleiche anhaltende und technisch schwierige Kletterei aufweist. «Nur sind in diesem Fall alle Griffe verkehrt herum», so Bosi. «Obwohl es vom Boden so aussieht, als gäbe es eine Menge Griffe, ist fast alles ein Untergriff oder ein Seitgriff.» Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser Schwierigkeiten hofft Will Bosi, dass Free at Last mehr Leute nach Dumbarton lockt.

«Obwohl es vom Boden so aussieht, als gäbe es eine Menge Griffe, ist fast alles ein Untergriff oder ein Seitgriff.»

Will Bosi

Fortsetzung seiner Formkurve

Mit der Erstbegehung von Free at Last (9a+) unterstreicht Will Bosi einmal mehr seine ausgezeichnete Form. Seine Leistungskurve zeigt nicht erst seit seinem Streifzug durch die Tschechische Republik diesen Frühling kontinuierlich nach oben. Bereits 2021 bewies Will Bosi mit Begehungen verschiedener Weltklasse-Routen und Bouldern in Spanien und Grossbritannien, dass er zu Recht zu den besten Kletterern der Welt zählt.

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Credits: Titelbild Band of Birds

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