Immer erreichbar: Mit dem Satelliten-Kommunikationsgerät inReach Mini von Garmin

Ob nun permanente Erreichbarkeit ein Fluch oder Segen ist sei dahingestellt. Fakt ist: Wer auf einer Berg-, Mehrseillängen- oder Skitour in Notfällen erreichbar sein möchte, der braucht mehr als ein Smartphone. Im heutigen Pro-Tipp stellt Michi Wohlleben, Profialpinist und Bergführer, das inReach Mini von Garmin vor.

Ein Pro-Tipp von Profialpinist Michi Wohlleben

Das Satelliten-Kommunikationsgerät inReach Mini überzeugt nicht nur durch ein kompaktes und robustes Design, sondern auch durch seine 100 prozentige und weltweite Satellitenabdeckung sowie der interaktiven Zwei-Wege-Kommunikation, die auch in abgeschiedenen Gegenden die nötige Sicherheit bietet. Via Knopfdruck kann jederzeit Kontakt mit einer Notrufzentrale aufgenommen werden. Darüber hinaus bietet das inReach Mini die Möglichkeit, Nachrichten zu versenden und zu empfangen sowie GPS-Standort-Daten zu teilen. Aufgrund der kompakten Größe von 9.9 cm x 5.2 cm x 2.6 cm lässt sich das Gerät leicht verstauen und beschwert das Gepäck durch seine leichten 100 Gramm nicht unnötig.

Display Ads Rectangle_Trailrunning
Garmin_inReach Mini_Test_LACRUX_kompaktes Format
Garmin_inReach Mini_Test_LACRUX_kompaktes Format

Satellitenkommunikation 2.0: vom Klotz am Bein zum federleichten Alleskönner

Ich erinnere mich noch genau an die Diskussionen in den letzten Jahren als wir beim Packen des Rucksackes entscheiden mussten, ob wir das Satellitentelefon mitnehmen oder oder doch lieber zu Hause lassen sollen. Oft war es dann einfach nicht dabei.

Anfang 2017 wurde dann die Entscheidung leichter gemacht, als Garmin das inReach SE+ auf dem Markt brachte. Mit seinen 215 Gramm war es bereits leichter als ein Satellitentelefon, hatte die Größe eines normalen GPS-Geräts, erstmals die eingebaute SOS-Funktion sowie die Möglichkeit der Zwei-Wege-Kommunikation. Man konnte also Kurznachrichten versenden und empfangen. Doch auch das inReach SE+ blieb leider immer öfter zu Hause – vor allem auf Touren, bei denen wir kein GPS-Gerät benötigten.

Als Garmin dann vor zwei Jahren das inReach Mini lancierte, wurden die letzten Probleme gelöst. Einem kleinen Gerät mit 100 Gramm und dem Packvolumen von Zwei Snickers konnte ich letztendlich nicht mehr widerstehen. Ich hatte es fortan fast immer dabei.

In diesen Situationen leistet das inReachMini wertvolle Dienste

Gerade wenn ich als Bergführer mit Gästen unterwegs war, bereitete mir die Unzuverlässigkeit des Smartphones oft Bauchschmerzen.Wie oft passiert es, dass es sich durch Kälte oder Hitze im Ernstfall verabschiedete. Ganz zu schweigen von Mehrtagestouren, bei denen der Akku nicht geladen werden konnte und das Smartphone nach einem Tag den Geist aufgab. Abgesehen davon kann man sich im alpinen Raum nicht auf die Netzabdeckung von Swisscom und Co. verlassen.

  • Regionen ohne Netzabdeckung
  • lange Unternehmungen bei denen die Akkulaufzeit von Telefonen nicht ausreichen könnte
  • Aktivitäten im Winter (Skitouren, Schneeschuhtouren) bei kalten Temperaturen
  • Skihochtouren/Durchquerungen bei denen man ohnehin ein GPS Gerät braucht
  • Expeditionen
  • SOS Funktion nicht nur im Falle eines Unfalls, auch wichtig bei plötzlichem Schwindel, allergischem Schock oder Unterzucker bei Diabetikern.

Die Funktionen des inReach Mini im Überblick

Basis Navigation

Die Navigation über das inReach Mini ist sehr auf die Basics reduziert. Sie beschränkt sich auf Zielführung zu einem Wegpunkt, Routenführung und TrackBack Funktionen. Man kann Wegpunkte im inReach anlegen, von der Earthmate App importieren oder über das Garmin Explore Portal synchronisieren. Maximal sind 500 Wegpunkte möglich. Nach der Routenauswahl wird man von einem Pfeil mit Entfernung zum Ziel geführt.
Ich finde die Trackback Funktion die beste. Einfach immer mitschreiben lassen und im Notfall wird man auf der gleichen Route wieder ans Ziel zurück geführt. Gerade im vergletscherten Gelände sehr hilfreich, bei Whiteout oder ähnlichem.

Zwei-Wege-Kommunikation und Drahtlosverbindung

Über das weltweit verfügbare Iridium-Netzwerk ist es möglich SMS-Nachrichten zu schreiben und empfangen. Es gibt zudem die Möglichkeit, vorgefertigte Nachrichten zu versenden. Des Weiteren kann man das inReach Mini über ANT+ und Bluetooth mit dem Smartphone und der Earthmate-App verbinden und dann bequem am Smartphone schreiben oder sogar Social-Media-Beiträge publizieren.

Livetracking im Minutentakt

Die letzte spannende Funktion ist sicher das Livetracking. Je nach Tarif zeichnet es im Zwei- oder Zehn-Minutentakt Wegpunkte auf. Basierend auf diesen Wegpunkten erstellt Garmin auf deren Plattform eine hübsche Karte, die via Social-Media oder mit Freunden geteilt und Live mitverfolgt werden kann.

Zuverlässiger Wetterdienst

Der auf dem inReach Mini abrufbare Wetterbericht funktioniert in den Alpen sehr gut und man kann getrost auf die Prognose der nächsten ein bis drei Tage verlassen. Eine weitere Möglichkeit ist es natürlich, über die oben beschriebene Bedienung via Smartphone, deinen gewohnten Wetterdienst am Smartphone zu nutzen, allerdings werden dafür natürlich mehr Daten verwendet.

Kosten für die Kommunikationsdienste

Wie bei jedem Kommunikationsgerät ist es mit dem Kauf des inReach Mini nicht getan. Was noch fehlt ist ein Netzanbieter.

Bei Garmin gibt es einen sogenannten Freedom-Tarif, der sich für alle eignet, die das inReach nur punktuell/saisonal nutzen. Die Mindestlaufzeit beträgt jeweils 30 Tage. Nebem dem Freedom-Tarif gibt es auch die Möglichkeit eines Jahresvertrags. In beiden Fällen kann – je nach Intensität der Nutzung – zwischen den Modellen Safety, Recreation, Expedition und Extreme gewählt werden. Der günstigste Tarif (Safety) kostet 14.99 CHF pro Monat.Details zu den Tarifen findet ihr hier.

Ein weiterer Anbieter ist Protegear. Protegear bietet Wochentarife für 9,95 Euro. Dazu kommt eine Jahresgebühr von 79 Euro. Details zu den Tarifen von Protegear findet ihr hier.

Ich nutze Protegear da ich die wochenweise Nutzung super finde und unter dem Strich so vermutlich ein bisschen Geld spare.

Das inReach Mini im Härtetest

Zuletzt hatte ich das inReach Mini bei dem Versuch der Winterüberschreitung des Wettersteinmassivs dabei. Geplant war eine fünf bis sechstätige Tour. In diesem Falle war das inReach als Kommunikationsmittel und Notfallgerät das Mittel der Wahl und ich konnte das Smartphone getrost Zuhause lassen, womit ich 300 Gramm Gewichtsparte. Obwohl die Temperaturen ständig im Minusbereich lagen, ich bestimmt 20 Kurznachrichten geschrieben und es als Wecker und Uhr benutzt habe, hatte es nach drei Tagen immer noch 80% Akku. Das ist wirklich bestechlich.

Spezifikationen zum inReach Mini von Garmin

  • Grösse:9.9 cm x 5.2 cm x 2.6 cm
  • Gewicht: 100g
  • Schnittstellen: USB und Bluetooth
  • Bildschirmgrösse: 2.30 x 2.30 cm
  • Anschaffungskosten: 419 CHF
  • Laufende Kosten: ab rund 10 CHF/Woche zuzüglich der Jahresgebühr von 80 CHF beim Anbieter Protegear oder 14.99 CHF/Monat bei Garmin.
  • Akkulaufzeit: bis zu 50 Stunden bei intensiver Nutzung und Live-Tracking, Standby bis zu 20 Tage.

Funktionen des inReach Mini im Überblick

  • Basis Navigation mit Höhenmesser
  • SOS Funktion
  • Zweiwege Kommunikation über das weltweit verfügbare Iridium Netzwerk
  • Bluetooth Verbindung mit Mobiltelefon
  • Abruf von Wetterbericht am Standort und an geplanten Zielen

Das Garmin inReach Mini

Das könnte dich interessieren

+++
Credits: Bild und Text Michi Wohlleben – michiwohlleben.de

Aktuell

Alex Megos eröffnet Kletterhalle | Frankenjura Academy

Teileröffnung der Frankenjura Academy: Ab heute kann in der Kletterhalle von Alex Megos in Forchheim geklettert werden.
00:20:25

Ist Rhapsody (E11) die gefährlichste Route der Welt?

Magnus Midtbo kehrt mit Dave MacLeod zu einer seiner imposantesten Erstbegehungen zurück: Rhapsody (E11, 7a).

Yannick Flohé klettert mit Lazarus (9a+) seine bislang schwerste Route

9a+ auf der Durchreise: Yannick Flohé gelingt am Schiefen Tod im Frankenjura die Begehung von Lazarus in gerade Mal 4 Go's.

Effiziente Übung auf dem Weg zum Handstand

So klappt's mit dem Handstand: Mit dem L-Handstand könnte ihr Kraft aufbauen und die Handstandposition kontrolliert üben.

Newsletter

Abonniere jetzt unseren Newsletter und bleibe immer auf dem laufenden.

Alex Megos eröffnet Kletterhalle | Frankenjura Academy

Teileröffnung der Frankenjura Academy: Ab heute kann in der Kletterhalle von Alex Megos in Forchheim geklettert werden.
00:20:25

Ist Rhapsody (E11) die gefährlichste Route der Welt?

Magnus Midtbo kehrt mit Dave MacLeod zu einer seiner imposantesten Erstbegehungen zurück: Rhapsody (E11, 7a).

Yannick Flohé klettert mit Lazarus (9a+) seine bislang schwerste Route

9a+ auf der Durchreise: Yannick Flohé gelingt am Schiefen Tod im Frankenjura die Begehung von Lazarus in gerade Mal 4 Go's.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein