Geschichtsträchtige Routen wiederholt: Ghisolfi und Piccolruaz erfolgreich am Fels

Gleich zwei historisch bedeutsame Routen wurden in den vergangenen Tagen wiederholt. Und beide von Italienern. Michael Piccolruaz punktete Weisse Rose am Schleierwasserfall und Stefano Ghisolfi erweiterte die lange Liste der Rotpunktdurchstiege von Action Directe.

Die Liste der Begehungen von Action Directe liest sich wie das «Who is Who» der Kletterszene: Wolfgang Güllich, Dave Graham, Iker Pou, Kilian Fischhuber, Adam Ondra, Alexander Megos und viele mehr trugen die Rotpunktbegehung der wohl bekanntesten Sportkletterroute der Welt bereits in ihr Routenbuch ein.

Es ist unglaublich, dass der Visionär Wolfgang Güllich diese Route 1991 rotpunkt kletterte.

Stefano Ghisolfi

Die jüngste Begehung sicherte sich der Italiener Stefano Ghisolfi. Er war auf Durchreise von Norwegen Richtung Italien und liess sich die Gelegenheit nicht nehmen, ein paar Versuche in Action Directe zu unternehmen.

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Die Finger gut aufwärmen ist zentral für eine erfolgreiche und verletzungsfreie Begehung von Action Directe (Bild Sara Grippo)

«Es hat sich definitiv gelohnt, einen kurz Halt zu machen und ein paar Tage in dieses historische Meisterwerk zu investieren», schwärmt Ghisolfi. Er hat allen Grund sich zu freuen, denn nicht alle schaffen es, die stark fingerlastige und 45 Grad überhängende Route mit ihrem berühmten Dynamo in so kurzer Zeit zu knacken.

Trotz neuer Beta und Kneepad noch 9a

Ebenfalls kurzen Prozess machte ein weiterer Italiener und auch er wählte eine geschichtsträchtige Route: Weisse Rose am Schleierwasserfall, Österreich. Die durch den zentralen Teil des Felsdoms verlaufende Linie wurde 1994 vom deutschen Profikletterer Alexander Huber erstbegangen und gilt als eine der schwierigsten Routen ihrer Zeit. In den knapp 30 Jahren seit der ersten freien Begehung zählt die Linie erst 3 Wiederholungen, die Jüngste davon trägt den Namen des Italieners Michael Piccolruaz.

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Piccolruaz hat beim Durchstieg als erster Kletterer ein Kneepad verwendet, was die Begehung etwas einfacher gestaltete und er profitierte von einer neuen Beta. Trotzdem stuft er Weisse Rose nach wie vor als 9a ein.

Die Route ist auch mit Kneepad und neuer Beta eine 9a. Das zeigt, wie verdammt stark die Leistung von Alexander Huber damals war!

Michael Piccolruaz

Piccolruaz hat die Route zusammen mit Philipp Gassner projektiert, der offenbar auch nah am Durchstieg ist. Wir sind gespannt, ob es Gassner noch vor Einbruch des Winters schafft.

Piccolruaz im oberen Teil der Route Weisse Rose

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Credits: Titelbild Sara Grippo

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