Dem 31-jährigen Briten Franco Cookson gelingt die Erstbegehung seines Slab-Projektes bei Twll Mawr in den Dinorwig Schiefersteinbrüchen im Norden von Wales. The Dewin Stone (9a+) dürfte, sofern der Schwierigkeitsgrad bestätigt wird, fortan als schwierigste Plattenkletterei der Welt gehandelt werden.
Franco Cookson ist ein erwiesener Spezialist, wenn es um extreme Plattenrouten mit winzigen Griffen und abschüssigen Tritten geht. Mit Meltdown (9a) wiederholte er 2022 das berühmt-berüchtigte Testpiece bei Twll Mawr. Wenig später gelang ihm die Erstbegehung von The Meltdown Extension (9a+). Bei seinem jüngsten Coup, The Dewin Stone (9a+), handelt es sich ebenfalls um eine Variante von Meltdown – jedoch mit einem direkteren Start und Ausstieg.
Das beste vor der Haustüre
Nachdem Franco Cookson die schwierigsten Plattenklettereien im Ausland abgeklappert hatte, kehrte er mit der Erkenntnis nach Hause zurück, dass die die besten Slabs direkt vor seiner Türschwelle lägen.
Bei Twll Mawr fand er zwei spannende Projekte gleich bei Meltdown: «Das auf der linken Seite ist anhaltend und wirklich hart, jenes auf der rechten Seite unglaublich futuristisch.» The Dewin Stone (9a+) folgt der linken Linie und beinhaltet laut Cookson vier Abschnitte:
Nach acht Metern einfacherer Kletterei folgen 12 knallharte Züge, von denen der Letzte der Härteste der gesamten Route darstellt. «Ich bin hier dutzende Male gestürzt», erinnert sich der Platten-Spezialist. Nach der berühmten Schlüsselstelle von Meltdown stehe man vor einem dynamischeren Abschnitt mit sehr kräftigen Zügen an schmalen Leisten. «Diese können ziemlich schwer sein, wenn man gepumpt ist.»
The Dewin Stone: «Deutlich härter als Meltdown»
Die einzelnen Züge dieser Route habe er relativ schnell machen können. Extrem herausfordernd sei es gewesen, haushälterisch mit der eigenen Energie umzugehen, angesichts der anhaltend knallharten Kletterei. «Ich hatte das Gefühl, dass ich hier ein ganz anderes Energiesystem benutzte als bei Meltdown – ich war am Ende einfach total zerstört, schrie und rief alles auf, was ich hatte.»
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Credits: Titelbild Brit Rock Films