Der russische Spitzenalpinist Valeriy Babanov will diesen Frühling den Everest ohne künstlichen Sauerstoff besteigen. Gelingt ihm sein Vorhaben am höchsten Berg der Welt, wäre der 59-Jährige die älteste Person mit Gipfelerfolg in diesem Stil.
Der russische Bergführer und Bergsteiger Valeriy Babanov hat in seiner langen alpinistischen Laufbahn mehrere Achttausender ohne Flaschensauerstoff bestiegen, extreme Klettereien wie die Nordwest-Kante des Jannu (7710m) im Alpinstil gemeistert und zahlreiche Routen erstbegangen. Für die Erstbegehung des Meru Central sowie für seine neue Route am Nuptse East ist er zweimal mit dem Piolet d’Or geehrt worden. Jetzt plant der Veteran einen Rekord am Everest:
Everest-Expedition: Akklimatisation begonnen
Für seine Expedition hat sich Valeriy Babanov Unterstützung von der renommierten Agentur Seven Summit Treks geholt. Wie diese jüngst mitteilte, plant der Russe den höchsten Berg der Welt über die Normalroute am South Col zu besteigen. Vor wenigen Tagen bestieg er als Vorbereitung auf den Everest den Lobuche, einen zur Akklimatisation beliebten 6000er im Khumbu-Tal.
Valeriy Babanov: 40 Jahre Erfahrung
Im Gegensatz zu vielen anderen Everest-Aspiranten verfügt Valeriy Babanov über einen gewaltigen bergsteigerischen Erfahrungsschatz. Verteilt über vier Jahrzehnte hat der mittlerweile in Chamonix wohnhafte Alpinist über 600 Berge bestiegen.
Acht Mal stand er auf den Siebentausendern des Pamir sowie des Tien Shan. Zwei Besteigungen erfolgten an einem Tag im Highspeed «Camp-to-Camp»-Style: Korzhenevskaya Peak (7103m) und Lenin Peak (7134m).
Valeriy Babanov erklomm sechs Achttausender, fünf davon ohne künstlichen Sauerstoff. «Dazu kommt», so der Alpinist, «dass wir den Broad Peak und den Gasherbrum 1 über neue Routen bestiegen haben.»
Darüber hinaus stehen rund 45 lange und extrem schwierige Begehungen im Pamir-Gebirge, in Tien Shan, sowie in den Alpen, im Yosemite, in Alaska und im Himalaya im Routenbuch des preisgekrönten Alpinisten.
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Credits: Titelbild Valeriy Babanov