Michaela Kiersch kehrt mit einer gewaltigen Ticklist aus Katalonien zurück. Mit Victima Perfecta (9a+) gelang ihr ihre bislang schwierigste Route, mit Crimptonite (8b+) die härteste Onsight-Begehung ihrer Karriere.
Für Michaela Kiersch geht eine intensive Zeit in den spanischen Klettermekkas Margalef und Oliana zu Ende. Auf ihrer Ticklist stehen knallharte Routen wie Victima Perfecta (9a+), Victimes del Passat R1 und R2 (beide 8c+), Combifetis (8c) und Crimptonite (8b+, Onsight).
Kampf mit hohen Erwartungen
Gerade die Begehung von Victima Perfecta (9a+) stellt für die starke Amerikanerin einen grossen Erfolg dar, zumal es ihre bislang schwierigste Route ist. Gleichzeitig habe sie während der Projektierungsphase stark mit ihren eigenen hohen Ansprüchen gekämpft.
Sie habe dies ständig im Hinterkopf gehabt, während sie verschiedene Routen projektierte und schliesslich wochenlang scheiterte. «Ich bin extrem intrinsisch motiviert und habe dementsprechend hohe Erwartungen an mich selbst», so Michaela Kiersch.
Dies habe zur Folge, dass sie starke hadere, wenn sie diesen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werde, was sich in Form von selbsterniedrigenden Gedanken, Selbstzweifeln und Angstzuständen äussere.
Zweifel als Teil des Projektierens
«Ich wusste, dass ich dazu in der Lage war Victima Perfecta zu klettern.» Dies habe sich dadurch gezeigt, dass sie mehrere Tage am letzten Zug gefallen war. Ihr Ego und die Vorstellung, die Linie schon längst gepunktet zu haben müssen, hätten sie jedoch zurückgehalten.
Rückblickend stellte Michaela Kiersch fest, dass sie die harte Arbeit und den Prozess nicht anerkannt habe, der mit dem Projektieren verbunden ist.
Gröbere Regeneration vonnöten
Nach einem brutalen Monat in Margalef, der ihren Körper schindete, zog es Michaela Kiersch weiter nach Oliana, wo ihr ihre erste 8b+ Onsightbegehung gelang.
Regelrecht euphorisiert habe sie damit begonnen, Joe Mama (9a+) zu versuchen. Leider brach ein zentraler Griff aus. Und irgendwann war Michaela Kiersch schlicht und einfach auch mit ihrer Energie am Ende. «Mehrere Ruhetag konnten mich nicht mehr retten.» Darum gönnt sie sich jetzt ein bis zwei Wochen Erholung.
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Credits: Titelbild Michaela Kiersch