Dem Westschweizer Nils Favre – den meisten bekannt für die Begehung schwerer Boulder – gelang Mitte des Monats die Begehung der Tradroute Darbellay (8a) am Petit Clocher oberhalb von Martigny.
Für Nils war es erst die fünfte Trad-Route seiner Karriere. Trotzdem wagte er sich an eine diffizile Mehrseillängentour: Darbellay mit Schwierigkeiten bis 8a.
„Als ich die Route zum ersten Mal im Vorstieg versuchte, hatte ich verdammt schiss. Ich wusste nicht, ob meine Placements gut waren oder nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass man nur kleine Camalots platzieren kann. Wenn man mit dem Klettern beginnt, hat man schnell sehr viel Luft unter den Füssen. Irgendwann fiel ich aber dann natürlich ins Seil und gewann Vertrauen in das Material und die Placements.“
Nils Favre über seine Trad-Erfahrungen in der Route Darbellay
Nils steigt zum Projektieren oft alleine in die Route ein
Nils Favre hatte nicht nur mit der Route an sich zu kämpfen, sondern hatte auch Mühe Sicherungspartner zu finden. Oft nahm Nils den langen Zustieg deshalb ohne Seilpartner auf sich, um die verschiedenen Kletterstellen und Placements alleine einzustudieren. Dazu musste er den Gipfel des Petit Clocher Rope Solo klettern (siehe Video oben).
All in: Nils entfernt Schlaghaken
Nils hat sich entschieden für den Durchstiegsversuch alle Placements im Vorstieg zu legen und auf die zwei Schlaghaken in der Schlüsselstelle zu verzichten. Dieser Verzicht hätte – im Falle eines Sturzes – einen 15-Meter-Abgang zu Folge gehabt. Dazu kam es aber glücklicherweise nicht. Nils kletterte sämtliche Seillängen sturzfrei und holte sich die Rotpunktbegehung von Darbellay (8a, 5SL) am Petit Clocher.
„Ich habe die beiden Schlaghaken entfernt, die frühere Seilschaften geschlagen und beim Durchstieg benutzt haben. Es ist Trad, Leute!“
Nils Favre
Nils bei einem seiner versuche in DArbellay (8a)
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Credits: Titelbild Julia Cassou