Dem Franzosen Sébastien Bouin gelingt die Wiederholung der (ehemals) härtesten Sportkletterrouten Italiens: Lapsus (9b). Den Titel «härteste Route Italiens» verliert Lapsus nach Bouins Wiederholung definitiv, er gibt als Schwierigkeit 9a+ an.
Für einmal hat es den 9c-Abwerter Stefano Ghisolfi erwischt. Er hat die von ihm im Jahr 2015 erstbegangene Route Lapsus bei Andonno mit 9b bewertet. Die erste Wiederholung schnappte sich zwei Jahre später Adam Ondra und hinterfragte den Grad kritisch. Auch Marcello Bombardi tendierte zu einer Abwertung, wobei angemerkt werden muss, dass Bombardi die Tour mit Kneepad kletterte – im Gegensatz zu Ghisolfi.
Ebenfalls zu einer Abwertung tendierte der Amerikaner Jonathan Siegrist, er sprach von einer «einfachen 9b», wenn die Route ohne Kneepad geklettert wird. Da kamen also durchwegs kritische Äusserungen in eine klare Richtung zusammen.
Der jüngst Wiederholer, Seb Bouin bestätigt die Einschätzung seiner Vorgänge und sagt:
Ich schliesse mich den anderen Wiederholern der Route an, die Route ist glaube ich einfacher als 9b, wobei es voll mein Kletterstil ist. Ich gebe der Route 9a+.
Seb Bouin
Stefano Ghisolfi über die Erstbegehung von Lapsus | Video
Damit ist eines klar: Die Route hat den Grad 9b nicht mehr verdient und verliert damit auch den Titel «Schwierigste Route Italiens». Für einmal hat es also Stefano Ghisolfi in Sachen Abwertung erwischt. Er sorgte für grosses Aufsehen, als er bei der ersten Wiederholung der Route Bibliographie eine Abwertung auf 9b+ vorschlug. Der Erstbegeher Alexander Megos bewertete die Route mit 9c.
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Credits: Bildmaterial Clarisse Bompard