Gear Talk: Der HMS Rondo Autolock Karabiner von Austrialpin

Austrialpin hat vor wenigen Wochen einen neuen Autolock-Karabiner auf dem Markt gebracht: Den HMS Rondo. Austrialpin hat uns die neuen Modelle geschickt und gebeten, den Karabiner unter die Lupe zu nehmen und eine ehrliche Meinung zu bilden. Gesagt getan.

In der Broschüre, die Austrialpin den HMS-Karabinern beigelegt hat, steht geschrieben: „Der schnellste Autolock-Karabiner der Welt.“ Das ist eine ziemliche Ansage. Schnell griffen wir also zum schwarzen Modell und wollten ihn in die Testvorrichtung im Redaktionsbüro einhängen. Ganz so schnell wie erhofft liess sich der Karabiner dann aber nicht öffnen – zumindest nicht zu Beginn.

AustriAlpin HMS Rondo_öffnet schnell.
Nach einigen Versuchen hatten wir den Dreh raus und der HMS Rondo öffnete sich super schnell!

Übung macht den Meister

Die anfänglichen Schwierigkeiten beim Öffnen sind jedoch schnell verflogen. Wir haben anscheinend beim Öffnen zu fest auf den Schnapper gedrückt und damit ungewollt eine Sicherheitsfunktion des HMS-Rondo aktiviert: Der Verschluss blockiert nämlich bei Druck auf den Schnapper. Bereits einige Anläufe später haben wir die Bewegung „einstudiert“ und konnten den Rondo schnell von der Materialschlaufe des Klettergurts nehmen nehmen und in den Bolt einhängen. Ein langwieriges Zuschrauben war natürlich nicht mehr nötig, das ist ja genau der Clou eines Autolock-Karabiners.

Der HMS Rondo in unserem Gear Test

Erster Einsatz im Klettergarten

Nach einem ersten kleinen Test im Büro fuhren wir dann aber los und machten einen ersten Test am Fels. Wir nutzten den Karabiner im Rahmen unserer Rope-Solo-Aktion für die Befestigung der Seilklemmen am Gurt.

Der HMS-Rondo machte dabei eine sehr gute Falle. Schnell geöffnet und automatisch geschlossen waren die Seilklemmen schnell angebracht. Die grosse Sorge, einen Verschluss offen zu haben, gab es an dem Tag nicht.

Der HMS-Rondo ist ideal zur Selbstsicherung mit einer Bandschlinge oder zur Befestigung des Abseilgerätes und Prusiks.

Ein nächstes Mal begleitete uns der Rondo beim Filmen und Fotografieren in einer Mehrseillängenroute. An diesem Tag nutzten wir den Rondo in Kombination mit einer Bandschlinge zur Selbstsicherung am Stand.

Auch hier: Am Stand angekommen ist die Selbstsicherung super schnell fixiert – und der Karabiner ist garantiert geschlossen. Am Ende des Tages nutzten wir den HMS-Rondo dann beim Abseilen. Einerseits um das Abseilgerät zu befestigen als auch für den Prusik, den wir beim Abseilen als Hintersicherung anbringen.


Anwendungsfelder des HMS-Rondo

  • Sichern im Klettergarten
  • Selbstsicherung mittels Bandschlinge
  • Befestigung des Abseilgerätes
  • Befestigung einer Steigklemme oder eines Prusiks

Die Vorteile des HMS-Rondo

  • Schnelles und einfaches Öffnen – schliesst verlässlich
  • Einhändige Bedienung
  • Eignet sich für Rechts- als auch Linkshänder
  • Blockiert bei Druck auf den Schnapper

Hier macht der HMS-Rondo unserer Meinung nach weniger Sinn

Weniger überzeugt hat uns der Rondo Autolock-Karabiner bei der Selbstsicherung mittels Mastwurf beim Mehrseillängenklettern. Das gelingt nämlich nur zweihändig. Wer es sich jedoch gewohnt ist – oder aufgrund der suboptimalen Kletterposition gezwungen ist, im Zentralkarabiner einen Mastwurf einhändig anzubringen, der wird mit dem HMS-Rondo scheitern.

Wer seine Selbstsicherung am Stand in der Länge variieren möchte und trotzdem nicht auf die Vorteile des Rondo verzichten will, dem empfehlen eine verstellbare Standplatzschlinge, wie sie verschiedene Bergsportausrüster im Angebot haben.

Da verstellbare Standplatzschlingen immer wie verbreiteter sind, so fällt dieser Nachteil natürlich weniger ins Gewicht.

Fazit zum HMS-Rondo Autolock-Karabiner

Kurz nach dem Auspacken waren wir skeptisch, weil das Öffnen nicht auf Anhieb so schnell klappte, wie in der Werbebroschüre geschrieben. Doch die anfängliche Skepsis ist verflogen und der HMS-Rondo hat uns im Feld absolut überzeugt. Den HMS-Rondo nutzen wir zukünftig in Kombination mit unserem Sicherungsgerät beim Sportklettern und zur Selbstsicherung in Mehrseillängenrouten.

Diese Modelle des Karabiners Rondo gibt es

Austrialpin hat den Rondo in zwei verschiedenen Ausführungen produziert. Beim einen Modell handelt es sich um einen reinen Autolock-Karabiner, beim zweiten Modell und einen Autolock-Karabiner mit zusätzlichem Bügel, der dafür sorgt, dass der Karabiner am Gurt in der richtigen Position bleibt.

Technische Angaben

Material: Aluminium eloxiert
Gewicht: 84g (88g mit Bügel)
Bruchlast in Längsrichtung: 23 kN
Bruchlast in Querrichtung: 10 kN
Bruchlast bei offenem Schnapper: 7 kN
Normen: EN 12275:2013 (H), EN 362:2009 (B), UIAA 121


Das könnte dich interessieren

Aktuell

Filmtipp: Cerro Torre Climb & Fly

Luftige Kletterdokumentation über das Climb & Fly Abenteuer von Roger Schäli, Mario Heller und Pablo Pontoriero am Cerro Torre.

Ondra’s Kraftausdauer-Monster Vicious Circle (9a+/b) erstmals wiederholt

Der 25-jährige Italiener Stefano Carnati sichert sich die erste Wiederholung von Adam Ondra's Kraftausdauer-Monster Vicious Circle (9a+/b).

Anna Wells besteigt alle 282 schottischen Berge im Winter

Gewaltiger Besteigungsmarathon: Anna Wells besteigt alles 282 schottischen Berge höher als 914,4 Meter in 83 Tagen im Winter.

Durch die Decke: Wie Franco Cookson von 7c+ direkt zu 9a sprang

Wie der britische Kletterer Franco Cookson es schaffte, von 7c+ innerhalb von vier Jahren direkt zu 9a überzugehen.

Newsletter

Abonniere jetzt unseren Newsletter und bleibe immer auf dem laufenden.

Filmtipp: Cerro Torre Climb & Fly

Luftige Kletterdokumentation über das Climb & Fly Abenteuer von Roger Schäli, Mario Heller und Pablo Pontoriero am Cerro Torre.

Ondra’s Kraftausdauer-Monster Vicious Circle (9a+/b) erstmals wiederholt

Der 25-jährige Italiener Stefano Carnati sichert sich die erste Wiederholung von Adam Ondra's Kraftausdauer-Monster Vicious Circle (9a+/b).

Anna Wells besteigt alle 282 schottischen Berge im Winter

Gewaltiger Besteigungsmarathon: Anna Wells besteigt alles 282 schottischen Berge höher als 914,4 Meter in 83 Tagen im Winter.