Ob Dab, Ägypter, Dülfer oder Clip Stick. Im heutigen Beitrag findet ihr die wichtigsten Begriffe beim Klettern und Bouldern. Die Liste ist selbstverständlich nicht abschliessend. Ergänzungen sind willkommen, ihr könnt diese gerne im Kommentarfeld am Ende des Beitrages eintragen. Zur optimalen Ansicht der Tabelle müsst ihr das Smartphone quer halten.
Ein Lexikon fürs Klettern und Bouldern
Begriff | Synonym | Beschreibung |
Abgespeckt | glasig | Durch Schweiß und mechanische Belastung verursachte glattere Felsoberfläche, die das Greifen und Treten erschwert. |
Ablassen | Einen im Seil hängenden Kletterer zum Boden oder zu einem Standplatz herunterlassen. | |
Abseilpiste | Mit soliden Fixpunkten versehene Strecke zum Abseilen in einer höheren Felswand. | |
Absprunggelände | Das Gelände unter einem Boulder. | |
Abstieg | Die Strecke vom Ende einer Route zum Ausgangspunkt zurück. | |
Achterknoten | Weit verbreiteter Knoten zum Anseilen. | |
Affenindex | Bezeichnung für eine Zahl, die sich aus Armspannweite und Körperhöhe berechnet. | |
Ägypter | Dropknee, Lolotte | Bezeichnung für eine bestimmte klettertechnische Beinposition mit einem nach innen unten gedrehten Knie, die optisch an gehende Ägypter auf historischen Gemälden erinnert. |
Anseilen | Herstellen einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen Kletterer und Seil. | |
Anseilschlaufe | Bestandteil des Klettergurtes, der Hüft- und Beinschlaufen verbindet. Schlaufe, an der angeseilt, ein Sicherungsgerät befestigt oder eine Selbstsicherungsschlinge angebracht wird. | |
Antreten | Das Platzieren und Belasten des Fußes auf einem Tritt. | |
Aper | schneefrei (Schneefreiheit von Fels- und Eiswänden sowie von Gletschern). | |
Artificiel | Französisch für künstlich; Synonym für technischer Kletterei. | |
ATC | Der Markenname der vom Hersteller Black Diamond vertriebenen Tubes. | |
Aufgestellte Finger | Full Crimp | Fingerstellung beim Halten von Griffen mit relativ stark gebeugten Fingern und einer geschlossenen Handstellung, bei der der Daumen durch Druck den Zeigefinger unterstützen kann. Diese Haltung erleichtert das Halten kleiner Leisten, beansprucht aber die Fingergelenke sehr stark. |
Aufleger | Sloper | Runder, abschüssiger Griff. |
Ausbouldern | Auschecken | Herausfinden der Bewegungsfolgen einer Kletterroute. |
Ausgleichsverankerung | Die Verbindung von zwei oder mehr Fixpunkten durch eine Schlinge, an der dann Selbst- und Fremdsicherung am zentralen. | |
Ausklettern | Leichtes Klettern am Schluss eines Klettertrainings mit dem Ziel, die Erholung positiv zu beeinflussen. | |
Baseclimb | Kurze Sportkletterroute am Anfang einer hohen Felswand. | |
Begehungsstil | Art und Weise, mit der eine Kletterroute begangen wird. | |
Beta | Vorinformationen über eine Kletterroute. | |
Bigwall | Hohe Felswand mit vielen Seillängen, die oft mehrere Tage zur Begehung beansprucht. | |
Bolt | Bohrhaken | Englisches Synonym für Bohrhaken. |
Boulderblock | Boulder | Wenige Meter hoher Felsblock, der sich zum Bouldern eignet. |
Bouldern | Kletterdisziplin, bei der ein Felsblock bis Absprunghöhe ohne Sicherungen geklettert wird. | |
Bremshand | Diejenige Hand des Sichernden, die das Bremsseil umfasst und handhabt. | |
Bremsseil | Derjenige Abschnitt des Seils, der vom Sicherungsgerät in Richtung des Sichernden läuft und an dem ein Sturz des Kletterers abgebremst wird. | |
Camalot | Der Produktname eines speziellen zweiachsigen und weitverbreiteten Klemmgerätes des Unternehmens Black Diamond. | |
Chalk | Magnesium | Basisches Magnesiumcarbonat in Pulverform zum Trocknen der Hände von Handschweiß vor und während des Kletterns. |
Chalkbag | Magnesiumbeutel | Kleiner verschließbarer, mit Magnesia gefüllter Tragbeutel, in den eine Hand zum Trocknen eingeführt werden kann. |
Chippen | Das Schlagen oder Bohren von Griffen an natürlichen Felsen. Das ist ein absolutes Tabu! | |
Clip Stick | Cheater Stick | Teleskopartiges Gerät, das dazu dient, eine Exe mit eingehängtem Seil in einen höher gelegenen, nicht von Hand erreichbaren Bohrhaken, einzuhängen . |
Clippen | Das Seil in einen Karabinerhaken einhängen. | |
Crashpad | Tragbare Matte zum weichen Landen für das Bouldern. | |
Crux | Auch Schlüsselstelle, schwerste Einzelstelle einer Kletterroute. | |
Dab | Leichtes Berühren des Crashpads oder einer anderen Struktur während eines Zugs beim Bouldern. | |
Deadpoint | Dynamisches Weitergreifen im toten Punkt, bei dem nach einer Ausholbewegung für einen kurzen Moment die Schwerkraft nicht spürbar ist. | |
Deep Water Soloing | Kurzform DWS, Psicobloc | Free-Solo-Klettern über tiefem Wasser. |
Direttissima | In möglichst gerade Linie verlaufende Begehung einer Felswand. | |
Doppel-Dynamo | Double Dyno | Mit beiden Händen gleichzeitiges, schnelles Weitergreifen beziehungsweise Anspringen eines Griffes. |
Drytooling | Klettern mit Eispickel und Steigeisen an Fels- und Kunstwänden ohne Eis. | |
Dülfern | Piazen | Klettern in trittlosen Passagen mit Seitgriffen (oft in Form einer Risskante) mittels Gegendrucktechnik . |
Dynamo | Dyno | Klettertechnik, bei der ein Griff durch Anspringen oder durch schnelles Greifen aus einer instabilen Körperposition heraus erreicht wird. |
Einstieg | Beginn einer Kletterroute. | |
Erstbegehung | First Ascent (FA) | Erster Durchstieg einer Route oder eines Boulders. |
Exe | Express | Zwei mit einer Bandschlinge verbunde Schnappkarabiner, die zur Absicherung von Kletterrouten dienen. |
Exponiert | ausgesetzt | Exponiertheit einer Route, die im Falle eines ungesicherten Sturzes eine große Fallhöhe zur Folge haben könnte. |
Expressschlinge | Die Schlinge, die die beiden Schnappkarabiner eines Expresssets verbindet. | |
Figure of Four | Kletterposition beim Klettern, bei der der Kletterer ein Bein über einen Arm hängt, um einen fehlenden Tritt zu kompensieren. | |
Fingerboard | Fingerbrett, Griffbrett | Balken oder Brett aus Holz oder Kunststoff mit verschiedenen Griffen für das Training. |
Fixpunkt | Zuverlässiger Befestigungspunkt zur Sicherung beim Klettern oder Bergsteigen. | |
Fixseil | Fest verankertes Seil. | |
Flash | Begehung einer dem Kletterer noch unbekannten Kletterroute, wobei ihm Informationen über die Route bekannt sind (Beta) oder während des Kletterns zugerufen werden. | |
Fontainebleauskala | Schwierigkeitsskala für die Bewertung von Boulderprobleme die mit Fb für Fontainebleau abgekürzt wird (Beispiel Fb 7b). | |
Free Solo | Freiklettern ohne Seil und ohne jede Sicherung. | |
Freiklettern | Klettern nur mit Hilfe von natürlichen Griffen und Tritten. Seil und Haken dienen nur der Absturzsicherung. | |
Friend | Bestimmtes und historisch erstes Klemmgerät überhaupt (Produzent: Wild Country); nach der Einführung ähnlicher Produkte anderer Hersteller auch als Gattungsname für Klemmgeräte ähnlichen Funktionsprinzips verwendet. | |
Gaston | Bezeichnung für einen Seitgriff, der mit Zugrichtung entgegen dem Körper des Kletterer gehalten wird und von dem aus der Körper aus der Schulter nach oben oder zur Seite hin weggedrückt oder fixiert wird. | |
Greenpoint | Beim Greenpoint-Klettern handelt es sich um eine cleane Begehung (platzieren mobiler Sicherungen im Vorstieg) einer Route, die auch mit Bolts abgesichert werden kann. | |
Grigri | Spezielles halbautomatisches Sicherungsgerät des Unternehmens Petzl. | |
Grounder | Absturz auf den Boden oder auf ein Band. | |
Halbautomatisches Sicherungsgerät | Halbautomat | Gattungsname für eine Klasse von Sicherungsgeräten, die bei Sturzzug das Seil im Gerät ohne oder mit wenig Bremshandeinsatz blockieren, die korrekte Funktion und Handhabung des Geräts vorausgesetzt. Aus Sicherheitsgründen ist das Bremshandprinzip auch bei diesen Geräten beim Sichern und Ablassen stets einzuhalten. |
Halbmastwurf | HMS | Sicherungsknoten. |
Halbseil | Seil, das im Vorstieg nur doppelstrangig eingesetzt werden darf. Am meisten kommt es beim Mehrseillängenklettern zum Einsatz. | |
Hangeln | Klettern ohne Fußeinsatz, nur mit den Händen. | |
Hängende Finger | Bestimmte Griffhaltefingerstellung mit relativ gestreckten Fingern und einer offenen Handstellung (vgl. auch Full Crimp und Crimp). | |
Haul Bag | Materialsack, der bei der Begehung von Bigwalls von Standplatz zu Standplatz nachgezogen wird. | |
Heelhook | Verwenden der Ferse auf Zug oder Druck zur Fortbewegung oder zur Erreichung einer stabilen Körperposition. | |
Henkel | Bezeichnung für einen großen, guten Griff für alle Finger. | |
Highball | Hohes Boulderproblem mit möglichen gefährlichen Stürzen. | |
Hook | (1) Kurzform für Toe- und Heelhooks. (2) Gerät, das beim technischen Klettern Felsstrukturen eingehängt wird und als Fixpunkt dient. | |
IFSC | International Federation of Sport Climbing, internationaler Dachverband für das Wettkampfklettern. | |
Jümaren | Nach der Steigklemme Jümar benannte Technik des Aufstiegs an einem fixierten Seil mit Hilfe von zwei Steigklemmen. | |
Karabiner | Karabinerhaken | Haken mit federunterstütztem Schnapperverschluss. |
Klemmkeil | Keil | Keilförmiger Metallblock, der als Fixpunkt in Rissen verklemmt wird. |
Knieklemmer | Die Verklemmung des Unterschenkels zwischen zwei Kontaktpunkten am Fels durch Herstellen von Druck zwischen Fuss und Knie oder Oberschenkel. | |
Kolophonium | Pof | Ein Harz, das eingepackt in eine durchlässige Tuchkugel beim Bouldern im Sandstein als Magnesiaersatz oder -ergänzung verwendet wird. |
Kreuzzug | Kletterbewegung, bei der die weitergreifende Hand die Lotlinie der haltenden Hand überquert. | |
Leiste | Crimp | Einerseits bezeichnet Crimp/Leiste eine gerade verlaufende und meist eher kleine Griffform. Andererseits wird Crimp auch zur Bezeichnung der Fingerposition verwendet. (halbaufgestellte Fingerposition). |
Mantle | Durchstützen nach oben an einem Griff. Häufig am Ausstieg eines Boulders nötig. | |
Mehrseillängenroute | Route mit mehreren Seillängen. | |
Mixedklettern | Klettern von Routen mit Eis- und Felspassagen, die in der Regel mit Eispickeln und Steigeisen bewältigt werden. | |
Mobile Sicherungsmittel | Geräte, die der vorübergehenden Einrichtung von Fixpunkten dienen, wie z. B. Klemmkeile und Bandschlingen. | |
Nähmaschine | Umgangssprachliche Bezeichnung für starkes Muskelzittern während des Kletterns. | |
No-Hand-Rest | Ruhepunkt, bei dem die Hände nicht zum Halten der Felststruktur benötigt werden. | |
Offene Türe | Das klettertechnische Problem des seitlichen aus der Wand Drehens des Kletterers (wie eine Tür, die sich öffnet). | |
Offwidth-Riss | Riss, der zu breit ist, um die Faust zu verklemmen, aber schmaler ist als ein Kamin. | |
Onsight | Rotpunktbegehung einer Kletterroute im ersten Versuch ohne vor oder während der Begehung Informationen über Bewegungen und Griffe in der Route erhalten zu haben. | |
Partnercheck | Vier-Augen-Prinzip | Gegenseitige Kontrolle der Kletterpartner, ob alle Sicherheitsmaßnahmen korrekt abgeschlossen sind. |
Pinkpoint | Historisch: Rotpunktbegehung, bei der die Zwischensicherungen bereits vor der Begehung angebracht wurden. Wird heute nicht mehr von Rotpunkt unterschieden. | |
Placement | Geeignete Stelle zum Legen eines mobilen Sicherungsgerätes. | |
Plaisirklettern | Synonym für Genussklettern. | |
Portaledge | Leichte Plattform zum Übernachten bei Bigwall-Klettereien. | |
Problem | Synonym für Boulder, eine kurze Route, die auf Absprunghöhe ohne Kletterseil begangen wird. | |
Prusik | Ein Klemmknoten, der sich unter Belastung zuzieht. | |
Pump | Bei kontinuierlicher Kraftanstrengung der Finger, durch die Übersäuerung mit Laktat harte, verdickte und weniger leistungsfähige Muskeln im Unterarm (gepumpte Arme) | |
Punkten | Umgangssprachlich für Rotpunktklettern. | |
Rotkreis | Freie Durchsteigung einer Route im Vorstieg, ohne an den Sicherungspunkten anszuruhen; mehrere Versuche, wobei der letzterreichte Sicherungspunkt eingehängt bleibt. | |
Rotpunkt | Begehung einer Kletterroute im Vorstieg ohne Belastung der Sicherungskette. | |
Routenlesen | Das mentale Durchspielen der Bewegungsabläufe einer Route vor dem eigentlichen Versuch. | |
Ruhepunkt | Stelle in einer Kletterroute, an der sich der Kletterer erholen kann, ohne die Sicherungskette zu belasten. | |
Runout | Ungewöhnlich weiter Abstand zwischen zwei Zwischensicherungen. | |
Sanduhr | Zweiseitig geöffnetes Loch, an dem eine Reepschnur oder eine Bandschlinge als Zwischensicherung eingeführt werden kann. | |
Sanieren | Das Ersetzen und Ergänzen von altem Sicherungsmaterial in Kletterrouten durch neues Material. | |
Schlüssellänge | Die schwerste Seillänge innerhalb einer Mehrseillängenroute. | |
Seilschaft | Die Kletterpartner an einem Seil. | |
Serac | Abbruchzone eines Gletschers in steilem Gelände. | |
Sicherungspartner | Bezeichnung für die Person der einen Kletterer sichert. | |
Sika | Zweikomponentenkleber für Stein, der für das Fixieren von losen Steinen und das umstrittene Neuschaffen von Griffen oder Tritten verwendet wird. | |
Sinter | Längere orgelpfeilerartige vertikale Felsstrukturen. | |
Speedbegehung | Möglichst schnelles Durchsteigen einer Kletterroute, meist einer Mehrseillängenroute oder eines Bigwalls. | |
Speedklettern | Wettkampfform, bei der jeweils zwei Kletterer in zwei genormten Kletterrouten an einer künstlichen Kletterwand gegeneinander antreten und diese so schnell wie möglich klettern. | |
Sportklettern | Klettern mit sportlicher Zielsetzung. | |
Spotten | Sicherungstechnik beim Bouldern. Die am Boden stehende Person sorgt im Falle eines Sturzes des Kletterers für eine Landung auf den Füssen. | |
Sturzfaktor | Zahl, welche die „Härte“ eines Sturzes ins Seil quantifiziert (Sturzhöhe dividiert durch die Länge des ausgegebenen Seils = Sturzfaktor). | |
Tape | Klebeband zur Unterstützung der Bänder oder zum Schutz der Haut. | |
Technisches Klettern | Form des Kletterns, bei der technische Hilfsmittel wie Haken nicht nur zur Sicherung, sondern auch zur Fortbewegung verwendet werden (Synonyme: Künstliches Klettern, artif Klettern). | |
Toehook | Verwenden der Zehenoberseite auf Zug zur Fortbewegung oder zur Erreichung einer stabilen Körperposition. | |
Top | Das offizielle Ende einer Route, das normalerweise mit dem Einhängen der Umlenkung erreicht ist. | |
Top-Rope oder Rotkreuz | Kletterstil, bei dem das Seil durch den Stand verläuft und damit während des Kletterns keine Sicherungen angebracht werden müssen. | |
Topo | Skizze einer Kletterroute oder eines Klettergartens. | |
Tradklettern | Begehungsstil, bei der sämtliche Sicherungspunkte (mobile Sicherungen) selbst angebracht werden und nach der Begehung wieder entfernt werden. | |
Traverse | Quergang | Kletterroutenabschnitt oder Boulder, bei dem horizontal traversiert wird. |
Umlenker | Besonders sicherer Fixpunkt (oft auch zwei mit einer Kette verbundene Bohrhaken) am Ende einer Klettergartenroute, über den der Kletterer wieder abgelassen wird. | |
Untergriff | Ungefähr horizontaler Griff, der nur mit Zugrichtung nach oben gehalten werden kann. | |
Urban Climbing | City Bouldering, Buildering | Klettern an Gebäuden und anderen städtischen Strukturen. |
Verschneidung | Zwei Felswände, Platten oder Gesteinspakete, die – wie ein offenes Buch – in einer innenliegenden Kante aufeinandertreffen. | |
Vorstiegsklettern | Begehungsstil, bei dem das Seil während des Kletterns in die Sicherungspunkte eingehängt werden muss. | |
Wasserrille | Meist gut griffige vertikale Erosionserscheinung im Kalkgestein. | |
Zustieg | Die Strecke vom Ausgangspunkt zur Route. |
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Credits: Titelbild, Begriffe Wikipedia
– Zange bzw. Zangengriff
– oldschool bzw. newschool (-climbing)
– Klebehaken
– Überhang, Platte, Dach
– Volumen
– Loch