Gietl und Scherl schaffen «Watzmann-Zugspitze-Marathon» in gut 21 Stunden

Der Alpinist Simon Gietl ist bekannt für seine grossen Link-Ups und Überschreitungen. Auch für seinen Bergführer-Kollegen Alexander Scherl ist der Kampf gegen die Zeit nichts neues. Gemeinsam ist ihnen mit dem «Watzmann-Zugspitze-Marathon» ein neuer Husarenstreich gelungen: Watzmann Ostwand und Eisenzeit auf die Zugspitze, verbunden mit dem Rad in unter 24 Stunden.

Die Idee, innerhalb von 24 Stunden zwei klassische Touren in seiner Heimat mit dem Rad zu verbinden und damit auf zwei der drei höchsten Berge Deutschlands zu stehen, hat den Bergführer Alexander Scherl schon länger fasziniert. Mit Simon Gietl scheint er den perfekten Partner für seinen «Watzmann-Zugspitze-Marathon» gefunden zu haben. Gemeinsam überwinden sie die 6600 Höhenmeter und 231 Kilometer Wegstrecke (davon 203 Kilometer auf dem Rad und 28 Kilometer zu Fuss) in 21 Stunden und 28 Minuten.

1800 Meter Wandhöhe und ca. 3 Kilometer Kletterstrecke: Simon Gietl und Alexander Scherl in der Watzmann Ostwand. Bild: Silvan Metz Fotografie
1800 Meter Wandhöhe und ca. 3 Kilometer Kletterstrecke: Simon Gietl und Alexander Scherl in der Watzmann Ostwand. Bild: Silvan Metz Fotografie

Ausdauer erprobte Alpinisten

Simon Gietl sowie auch Alexander Scherl sind es sich gewohnt, im Wettlauf gegen die Zeit lange Link-Ups und Überschreitungen zu meistern. So hat Gietl beispielsweise mit Seilpartner Vittori Messini die Nordwände von Ortler, grosse Zinne und Grossglockner erklettert und die Strecke dazwischen mit dem Fahrrad verbunden (Lacrux berichtete), während Scherl zusammen mit dem Triathleten Roman Deisenhofer von Augsburg zur Zugspitze über den Jubiläumsgrat und zurück weniger als 15 Stunden benötigte.

2100 Höhenmeter überwinden Simon Gietl und Alexander Scherl vom Eibsee bei Garmisch bis zum höchsten Punkt Deutschlands. Bilder: Silvan Metz Fotografie

«Watzmann-Zugspitze-Marathon»: Nonstop Klettern und Radeln

Ihr erstes gemeinsames Intermezzo starteten die beiden staatlich geprüften Bergführer am Königsee, von wo es durch die Ostwand auf den Watzmann ging. Die Schwierigkeit dieses Klassikers mit 1800 Meter Wandhöhe und rund drei Kilometer Kletterstrecke liegt bei 3+ und damit vornehmlich in der Wegfindung.

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Es folgte die Überschreitung in Richtung Hocheck und der Abstieg ins Tal. Mit dem Rennrad ging es dann weiter und gut 203 Kilometer mit 2300 Höhenmetern bis zum Startpunkt der Eisenzeit am Eibsee bei Garmisch Partenkirchen.

Im Gegensatz zur Ostwand ist die Eisenzeit auf die Zugspitze eine recht moderne Tour aus dem Jahr 2014. Auch hier waren es vom Einstieg weg noch einmal 2100hm bis zum höchsten Punkt Deutschlands. Die Kletterschwierigkeiten dieser Tour gelten mit 4- als moderat.

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Freudiger Moment auf der Zugspitze: Nach 21 Stunden und 28 Minuten ist es geschafft.

6600 Höhenmeter und 231 Kilometer in gut 21 Stunden

Exakt 21 Stunden und 28 Minuten nach dem Start am Königsee klatschten die Beiden auf dem Gipfel der Zugspitze ab: Das Projekt war vollendet, die von Alexander Scherl angepeilte Zeit von 24 Stunden deutlich unterschritten. Während ihres «Watzmann-Zugspitze-Marathon» bewältigen Simon Gietl und Alexander Scherl 6600 Höhenmeter sowie eine Wegstrecke von 231 Kilometer – 203 Kilometer mit dem Rad, 38 Kilometer zu Fuss.

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Credits: Titelbild Silvan Metz Fotografie

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