Jernej Kruder wiederholt Tessiner Riss-Testpiece Butterfly Circus (8b)

Im Val Bavona sichert sich der slowenische Kletterprofi Jernej Kruder die erste Wiederholung von Butterfly Circus. Die 25 Meter lange Risslinie wurde von Fred Moix erstbegangen und avancierte rasch zum neuen Testpiece im Tal.

«Klettern ist etwas wunderbares, weil es so vielfältig ist», schwärmt Jernej Kruder. Es gebe immer etwas neues zu lernen und auszuprobieren. Und eine Sache, in der er besser werden wollte, war Rissklettern.

Nachdem er während seines Klettertrips Ende Januar in La Pedriza mit David Núñez den optimalen Lehrmeister kennengelernt hatte, stand einem gemeinsamen Besuch im Val Bavona nichts im Wege. Dort wartete Butterfly Circus, die neue 8b-Risslinie von Fred Moix, immer noch auf eine erste Wiederholung.

Jernej Kruder in Butterfly Circus, der Risslinie von Fred Moix im Val Bavona.
Jernej Kruder in Butterfly Circus, der Risslinie von Fred Moix im Val Bavona.

Nach einem abenteuerlichen Approach an Statik-Seilen fanden wir uns unter dieser atemberaubenden 25 Meter langen Risslinie wieder.

Jernej Kruder

In vier Versuchen zum Erfolg

Kruder zögerte nicht lange und startete einen Onsight-Versuch. Nach einem guten Start mit Fingerklemmern überraschte ihn weiter oben der Pump und er landete im Totem Cam. Der Sturz habe ihn nicht zu sehr enttäuscht, da er wusste, dass der obere Teil die Schlüsselstelle darstellte. «Ich habe die Moves zwar gemacht, aber ehrlich gesagt war ich mehr am Laybacken als am Jammen.»

Noch am selben Tag gab er einen weiteren Rotpunkt-Versuch. «Ich wollte mich noch besser mit der Linie vertraut machen und schauen, welche Sicherungen ich weglassen konnte», erzählt der 33-Jährige. «Der perfekte Go folgte am darauffolgenden Tag.» Nachdem er sich beim ersten Versuch einen mega Pump geholt hatte, glaubte er nicht mehr an einen baldigen Durchstieg.

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Aber dann passierte die Magie: Ich konnte mich in den Handklemmern super erholen und nach einigen Zügen mit gepumpten Unterarmen kämpfte ich mich durch die Crux.

Jernej Kruder

Fred Moix hatte seine Linie nach der Erstbegehung mit 8b bewertet. Eine Einschätzung, die Jernej Kruder für angemessen hält. «Ich hatte einen guten Fight und glaube, dass sich die Route in diesem Schwierigkeitsgrad bewegt.»

Nach zwei Tagen und insgesamt nur vier Versuchen fand ich mich am Top dieser erstaunlichen, 25 Meter langen Risslinie oberhalb des Val Bavona wieder.

Jernej Kruder

Durchstiege und gute Fortschritte

Den Rest seines Tessin-Trips fokussierte der starke Slowene weiter aufs Riss- und Mehrseillängenklettern. Neben Nel dubbio sali (8a), einer plattigen Mehrseillängenroute oberhalb von Sonlerto, die er im zweiten Versuch punkten konnte, verzeichnete er Fortschritte in Super Ciril. «Ich konnte die härteste Seillänge Rotpunkt klettern. Jetzt fehlt noch der Durchstieg der gesamten Route.»

David Núñez in Manggia ke ti pasa. Bild: Jernej Kruder
David Núñez in Manggia ke ti pasa. Bild: Jernej Kruder

Dass ich Mangia ke ti pasa in zwei Abschnitten klettern konnte, stimmt mich sehr zuversichtlich für die Zukunft.

Jernej Kruder

Weiter kam Jernej Kruder auch in seinem Hauptziel Mangia ke ti pasa, einer bislang nur technisch gekletterten Risslinie, die noch auf ihre Befreiung wartet. «Ich hatte noch nie einen so guten Versuch wie an diesem Tag.

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Credits: Titelbild @david.nunez_

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