Darum bewertet Aidan Roberts Spots of Time mit 9A

Mit Spots of Time und Midnight hat Aidan Roberts gleich zwei absolute Highend-Boulder mit 9A-Potenzial eröffnet. Ebenso wie mit der Kommunikation seiner Erstbegehungen, hat sich der starke Brite auch bei der Bewertung Zeit gelassen. Jetzt steht fest: Mit Spots of Time ist die Boulderwelt um eine 9A reicher.

Der Boulderspezialist Aidan Roberts hat mit Spots of Time und Midnight dieses Jahr gleich zwei Boulder eröffnet, die als mögliche 9A-Linien gehandelt wurden. Nach reiflicher Überlegung hat er bei Spots of Time die Vermutungen und damit den maximalen Schwierigkeitsgrad von 9A bestätigt.

Beim Bewerten kann man sich schnell verlieren. Ich zog es vor, mir Zeit zum Nachdenken zu nehmen und mein Engagement für diesen Boulder unabhängig von der Beurteilung anderer einzuschätzen.

Aidan Roberts
Aidan Roberts vor seiner Erstbegehung Spots of Time (9A). Bild: @jimpopeonarope 
Aidan Roberts vor seiner Erstbegehung Spots of Time (9A). Bild: @jimpopeonarope 

Spots of Time: Längstes Projekt bis jetzt

«Ich bin der Meinung, dass Grade dabei helfen, die Schwierigkeit von Bouldern untereinander und zwischen verschiedenen Orten miteinander vergleichen zu können», so Aidan Roberts. Gleichzeitig sei mit dem Bewerten der potenzielle persönliche Anreiz verbunden, einen hohen Grad auszugeben.

Wegen dieses letzten Punktes halte ich es für wichtig, Grade sorgfältig zu bedenken, um Ehrlichkeit zu gewährleisten, sowohl mir selbst als auch allen anderen gegenüber.

Aidan Roberts

Bei Spots of Time kletterte Aidan Roberts mehrheitlich alleine, wodurch ihm der Input von anderen fehlt. Den Schwierigkeitsgrad 9A schlage er trotzdem vor. «Ich bin der Meinung, dass Spots of Time mit anderen 9As vergleichbar ist, die ich ausprobiert habe, und gleichzeitig schwieriger ist als die 8C+ Linien aus meinem Erfahrungsschatz.»

Auf diesem Niveau, wo der Stil so spezifisch und die Details so wichtig sind, ist es bestenfalls eine gute Schätzung.

Aidan Roberts

Zahlreiche Sessions und knallhartes Wintertraining

«Bis Dato war dies sicherlich mein bisher längstes Projekt. Ich habe es zum ersten Mal vor etwa einem Jahr versucht, als der Sommer begann. Bei sonnigen Tagen und warmem Wetter jagte ich den Wolken hinterher und tüftelte an möglichen Sequenzen.»

Rund zehn Sessions nötigte Aidan Roberts, um die einzelnen Züge zu lösen und seine Sequenz zu vervollständigen. Und nochmals so lange dauerte es, bis er seine Züge dahingehend verfeinert hatte, um ernsthafte Durchstiegsversuche wagen zu können.

Während eines Versuches Ende September schien der letzte Zug erstmals in den Bereich des Machbaren zu rücken. Am Ende bedurfte es «eines der intensivsten Wintertrainings, das ich je absolviert habe, um mir das nötige Rüstzeug zu erarbeiten, um eine Chance für den Durchstieg zu haben».

Alles, was blieb, war, diesen besonderen Moment zu finden, in dem die Faktoren passen, der Verstand klar bleibt und all diese Teile einwandfrei zusammenspielen.

Aidan Roberts

Der finale Versuch sei alls andere als perfekt gewesen, erinnert sich Aidan Roberts. Und trotzdem reichte es für die Erstbegehung für Spots of Time: «With just a little left in the tank, it feels like I’ve got tricker things still in me somewhere.»

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Credits: Titelbild @jimpopeonarope 

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