An einem Tag durch die Nordwände der Drei Zinnen

Laura Tiefenthaler und Thomas Bukowski sind in 15 Stunden und 24 Minuten durch die Nordwände der Drei Zinnen geklettert. Für ihr Abenteuer wählten sie die Cassin an der Westlichen, die Comici an der Grossen und die Innerkofler an der Kleinen Zinne.

Als Thomas Bukowski zum ersten Mal Hand an Dolomitenfels legte, kletterte er mit Laura Tiefenthaler über eine Linie aus dem Jahr 2019 auf die Kleine Zinne. Für den zweiten Klettertag schlug die ehemalige DAV-Expeditionskader-Teilnehmerin und Bergführerin ein, gelinde gesagt, etwas ambitionierteres Programm vor: In einem Tag durch die Nordwände der Drei Zinnen.

Auf Tuchfühlung mit dem Dolomitenkalk: Thomas Bukoswki klettert mit Laura Tiefernthaler in 15h24min durch die Nordwände der Drei Zinnen. Bild: Laura Tiefenthaler
Auf Tuchfühlung mit dem Dolomitenkalk: Thomas Bukoswki klettert mit Laura Tiefernthaler in 15h24min durch die Nordwände der Drei Zinnen. Bild: Laura Tiefenthaler

Explosiver Abstieg

Um 6 Uhr in der Früh stiegen die Beiden in die Westliche Zinne ein. Als erste Route wählten sie die Cassin, einen der grossen Klassiker der Dolomiten. Abgesehen von ein, zwei Hängern in der Schlüsselseillänge kamen sie gut voran, sodass sie noch vor elf Uhr auf dem Gipfel standen.

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Den Abstieg über die Rinne auf der Nordseite hat Thomas Bukowski als nicht allzu schlecht in Erinnerung. «Abgesehen von Felsbrocken, die sich in Stacheldraht verfangen hatten und wie stachelige Steinbomben nur darauf zu warten schienen, zu explodieren.»

Zwei von drei geschafft: Thomas Bukowski und Laura Tiefenthaler auf dem Gipfel der grossen Zinne. Bild: Thomas Bukowski
Zwei von drei geschafft: Thomas Bukowski und Laura Tiefenthaler auf dem Gipfel der grossen Zinne. Bild: Thomas Bukowski

Simultan geklettert, Zeit gespart

Um 12.30 Uhr stieg das Duo in die Comici an der grossen Zinne ein. Den grössten Teil der 500-Meter-Route kletterten sie simultan. So kamen sie zügig voran und erreichten nach viereinhalb Stunden Kletterei den Gipfel.

Der zweite Abstieg erwies sich als mühsamer, da die Rinne nicht nur steiler ist, sondern auch mehr loses Gestein aufweist. «Wir benötigten mehr als zwei Stunden, um den Wandfuss der Kleinen Zinne zu erreichen», erzählt Thomas Bukowski.

Im letzten Tageslicht klettert das Duo dem Gipfel der Kleinen Zinne entgegen. Bild: Laura Tiefenthaler
Im letzten Tageslicht klettert das Duo dem Gipfel der Kleinen Zinne entgegen. Bild: Laura Tiefenthaler

Drei Nordwände in unter 16 Stunden

Kurz vor dem Eindunkeln nahmen sie das letztes Ziel des Tages – die kleine Zinne – in Angriff. «Wir sind den ersten Teil bis zum Sattel solo geklettert und haben uns dann für die letzten fünf Seillängen der Innerkofler-Führe in Seil eingebunden.» Kurz vor 10 Uhr standen die Beiden auf dem Gipfel.

Für die drei Nordwände benötigten Laura Tiefenthaler und Thomas Bukowski 15 Stunden und 24 Minuten. In dieser Zeit erkletterten sie rund 1600 Meter Dolomitenfels.

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Credits: Titelbild Thomas Bukowski

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