Dem Slowenen Jernej Kruder ist die freie Begehung der Bigwall-Route El Corazon (35 SL, 8a) am El Capitan gelungen. Insgesamt vier Tage verbrachte er mit seinem Seilpartner Dirk Uhlig in der Wand.
«Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und gleichzeitig froh, dass ich zusammen mit meinem guten Freund Dirk Uhlig klettern konnte, der die ganze Erfahrung sehr ruhig und lustig gemacht hat», schwärmt Jernej Kruder. Vor wenigem Tagen ist ihm die freien Begehung von El Corazon (35 SL, 8a) am El Capitan gelungen.
Die Route von Alexander Huber und Max Reichel aus dem Jahr 2001 ist eine Kombination aus Salathé, Albatross, Son of Heart und Heart Route sowie einigen neu eingerichteten Varianten, die die frei begehbaren Abschnitte der bestehenden Routen miteinander verbinden.
Fulminanter Auftakt
Am ersten Tag ihrer Begehung drückte das Duo ordentlich aufs Gas und kletterte mit 17 Seillängen fast die Hälfte der gesamten Route. «Wir kletterten bis zur Beak Flake und seilten dann zur Mammoth Terrace ab», erzählt Jernej Kruder. Obwohl voll in der Sonne, habe er die mit 8a bewertete Beak Flake im zweiten Versuch durchsteigen können.
Am nächsten Tag jümarten sie die 180 Meter bis zur Beak Flake, haulten ihr Gepäck hoch und befreiten fünf weitere Seillängen in der prallen Sonne. In der 7c-Seillänge schaffte es Jernej Kruder bei seinem Onsight-Versuch zwar durch die Crux, nicht jedoch durch die darauf folgende Passage. Entsprechend benötigte er einen zweiten Anlauf, bis auch diese schwierige Seillänge befreit war.
Schwierige Dachtraverse onsight
Im Gegensatz zu Tag zwei kletterten die Beiden am dritten Tag primär im Schatten und schafften es dabei durch die Verschneidungen bis zur berüchtigten Roof Traverse. Den mit 7c+ bewerteten Coffee Corner befreite Jernej mit einigen platzierten Sicherungen im ersten Anlauf. Der krönende Abschluss dieses erfolgreichen Tages bildete Jernejs Onsight-Begehung der Roof Traverse (8a).
Die verbleibenden Seillängen an Tag vier stellten auf dem Weg zur freien Begehung von El Corazon kein grosses Hindernis mehr dar, zumal Jernej Kruder diesen Abschnitt der Route aus früheren Besuchen im Yosemite Valley bereits kannte. «Wir sind gemütlich in den Morgen gestartet, bevor wir uns dann bis zum Top nochmals richtig ins Zeug gelegt haben.»
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Credits: Titelbild Jernej Kruder