Merci La Vie wiederholt: Der neue Klassiker an der Eiger Nordwand?

Die neue Route an der Eiger Nordwand, Merci La Vie, erfährt gleich zwei Wiederholungen innerhalb einer Woche: Die beiden Schweizer Nina Caprez und Sascha Lehmann klettern die Route rotpunkt.

Vor wenigen Wochen gelang dem Oberländer Roger Schäli die erste freie Begehung der schwierigen Mehrseillängenroute Merci La Vie an der Eiger Nordwand. Nun wurde die Route innerhalb einer Woche gleich zweimal wiederholt. Die Äusserung von Roger gegenüber LACRUX, die Route könnte zu einem Klassiker werden, scheint sich zu bewahrheiten.

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Nina Caprez bei der Rotpunktbegehung von Merci La Vie am Eiger. (Bild Severin Karrer)

Erste Wiederholung durch Nina Caprez

Die erste Anwärterin für eine Wiederholung war Nina Caprez. Die Schweizerin erschloss zusammen mit Roger Schäli und Sean Villanueva die 8-Seillängen-Tour am Eiger im Herbst 2019. Entsprechend gross war ihre Motivation, die Route als erste zu wiederholen. Dies gelang ihr dann auch, als sie Mitte August mit Unterstützung von Roger Schäli in die Route einstieg.

Wenige Tage nach ihrer Begehung verkündete auch der Burgdorfer Sascha Lehmann seine Rotpunktbegehung. In Begleitung von Tobias Suter kletterte er sämtliche Seillängen frei und holte sich damit die zweite Wiederholung der Route. Bei seiner Begehung kletterte er bis auf die Seillängen 1, 3 & 8 kletterte Sascha alle Seillängen im Vorstieg.

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Sascha Lehmann und Tobias Suter am Ausstieg von Merci La Vie. (Bild Sascha Lehmann)

Über die Mehrseillängenroute Merci La Vie

Die Route Merci La Vie hat Roger Schäli vor Jahren ins Auge gefasst und eine erste Seillänge eingerichtet. Im Jahr 2019 formierte sich zusammen mit Nina Caprez und Sean Villanueva ein starkes Team, das sieben weitere Seillängen am Genferpfeiler der Eiger Nordwand einrichtete und damit die Route Merci La Vie eröffnete. Weil sich die Saison dem Ende zuneigte, mussten die drei eine freie Begehung auf die laufende Saison verschieben.

Von den Abständen und der Absicherung her ist es aktuell die wohl schwerste Route am Genferpfeiler. Die Schwierigkeiten verteilen sich wie folgt:

Schwierigkeiten

  1. Seillänge: 6c
  2. Seillänge: 7b+
  3. Seillänge: 8a
  4. Seillänge: 6c+
  5. Seillänge: 7c+/8a
  6. Seillänge: 7c/7c+
  7. Seillänge: 7b+
  8. Seillänge: 4+

Fakten

8 Seillängen (300m, 8a max, 7c obligatorisch)
Material: 10 Expressschlingen, 4 x 60cm-Bandschlingen, 2 x 120cm-Bandschlingen, 1 Set Totem Cams
Erstbegehung: Roger Schäli, Nina Caprez, Sean Villanueva, August 2019
1. Rotpunktbegehung: Roger Schäli, Juli 2020

Topo der Route Merci La Vie am Genferpfeiler der Eiger Nordwand

Topo der Mehrseillängenroute Merci La Vie. (Credits: Roger Schäli/Nina Caprez)
Topo der Mehrseillängenroute Merci La Vie. (Credits: Roger Schäli/Nina Caprez)

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Credits: Titelbild Severin Karrer

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