Vor wenigen Tagen befreite der deutsche Profialpinist Michi Wohlleben sein Langzeitprojekt an der Dreifaltigkeit im Alpsteingebirge. Die Route mit dem Namen Bodhichitta gehört zu den schwierigsten Mehrseillängentouren der Schweiz. Eine offizielle Bewertung gibt der Deutsche nicht ab.
Lange stand es für den deutschen Profialpinisten in den Sternen, ob er die Erstbegehung aus dem Jahr 2020 im Alpstein je wird rotpunkt wird klettern können. Doch Michi Wohlleben liess nicht locker und projektierte die sehr technische Mehrseillängentour in den vergangenen zwei Jahren immer und immer wieder.
Vor wenigen Tagen fügten sich die Puzzleteile zusammen. Michi Wohlleben stand um zehn Uhr Abends oben auf dem schmalen Gipfelgrat der Dreifaltigkeit mit der Rotpunktbegehung einer der schwierigsten Mehrseillängenrouten im Alpenraum: Bodhichitta.

Michi Wohlleben verzichtet auf Bewertung
Bisher habe er noch an keiner Route so gezweifelt wie an dieser, sagt Michi Wohlleben. Dies deshalb, weil die Route so nahe an seinem Limit liege. «Die Kletterei ist sehr spezifisch und technisch mit Reibungstritten und extrem schlechten Griffen.»
Wohlleben hat sich entschieden, die Route nicht zu bewerten. Im Gespräch, dass Lacrux mit Wohlleben führte, wird jedoch klar, dass die Route ziemlich sicher im oberen achten Franzosengrad liegen wird – und sich damit im Bereich von Routen wie Déja (8c+, 400m) im Rätikon oder Sauve qui Pleut (8c/+, 270m) bei Fionnay bewegen wird.
Schweizer Fernsehen über die Rotpunktbegehung
Michi Wohlleben bei der Erstbegehung 2020
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Credits: Titelbild Alexander Fuchs