Mountain Wilderness Schweiz kritisiert den Schweizer Bergführerverband (SBV), sich nicht in genügend hohen Ausmass für klimafreundliche Bergtouren einzusetzen. Der SBV entgegnet der Kritik in einer Stellungnahme.
Ende April hat Mountain Wilderness Schweiz dem Schweizer Bergführerverband (SBV) die Petition «Earn Your Turns!» mit über 6’000 Unterschriften übergeben. Die zentrale Forderung: Bergführerinnen und Bergführer sollen ihre Vorbildrolle wahrnehmen und künftig ausschliesslich klimafreundliche Bergtouren anbieten. Konkret forderte die Petition den SBV auf, seinen Mitgliedern folgendes zu empfehlen:
- Auf Heliskiing und andere touristische Flüge in den Bergen zu verzichten.
- Keine Touren anzubieten, die eine Anreise mit dem Flugzeug erfordern.
- Für Bergtouren mit dem öffentlichen Verkehr oder Carpooling anzureisen.
Mountain Wilderness begrüsst, dass sich der SBV in seiner Strategie 2025–2029 grundsätzlich zu einem klimafreundlichen Bergsport bekennt – kritisiert jedoch das Fehlen konkreter Massnahmen, wie einer Empfehlung an die Mitglieder, ausschliesslich klimafreundliche Bergtouren anzubieten.
Schweizer Bergführerverband entgegnet der Kritik
Bezüglich des Inhalts der Petition und der Forderungen verweist der SBV auf seine offizielle Stellungnahme vom 7. Februar 2025 und ergänzt seine Position wie folgt:
- Punkt 1 – Heliskiing
Der SBV erinnert an die in seiner Strategie 2025-2029 verankerte Position, die an der Delegiertenversammlung 2025 bestätigt wurde. «Wir anerkennen, dass Heliskiing für einen Teil unserer Mitglieder wichtig ist. Wir möchten keine Ausweitung, setzen uns aber für die Erhaltung der aktuellen Gebirgslandeplätze ein.» - Punkt 2 – Flugreisen
Der SBV kann zu diesem Punkt nicht Stellung nehmen. Der Lufttransport von Personen und Gütern ist eine globale Diskussion und Herausforderung, die die gesamte Gesellschaft betrifft und nicht speziell den Bergsport oder die BergführerInnen. - Punkt 3 – Öffentliche Verkehrsmittel und Fahrgemeinschaften
Der SBV und seine Mitglieder benutzen überwiegend öffentliche Verkehrsmittel, wenn dies möglich ist, unter Berücksichtigung der zeitlichen und sicherheitstechnischen Erfordernisse von Bergsportaktivitäten.
Dasselbe gilt für Fahrgemeinschaften: Bergführer und ihre Kunden nutzen diese systematisch, wenn sie mit Privatfahrzeugen unterwegs sind.
Das Engagement des SBV
Der SBV erinnert an die Grundsätze, die seinen thematischen Ansatz für Aktivitäten in den Bergen leiten:
- Der SBV setzt sich für «eine lebendige, zugängliche und respektierte Bergwelt» ein.
- Der SBV setzt sich für «den besten Kompromiss zwischen Schutz und Nutzung von Naturräumen» ein.
- Der SBV ist der Ansicht, dass «der Schutz der Berge nur unter Einbeziehung derjenigen erfolgen kann, die dort leben und arbeiten. Keine Ausgrenzung, solange der gesetzliche Rahmen und die besten Praktiken eingehalten werden».
- Der SBV handelt ausschließlich im Einklang mit den demokratischen Entscheidungen, die innerhalb des Verbandes getroffen werden. Die Statuten geben den Rahmen vor. Die Strategie 2025-2029 und der entsprechende Aktionsplan definieren die Richtlinien des Zentralvorstands.
Was ist eure Meinung? Sollten Schweizer Bergführer auf Heliskiing in der Schweiz und geführte Angebote, die eine Flugreise benötigen, verzichten? Sollte der SBV seinen Mitgliedern empfehlen, für die Anreise auf Carpooling und die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu setzen?
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Heli skiing gehört verboten. Es ist doch verrückt, dass sich die Skiindustrie so wenig für Sicherung der eigenen Lebensgrundlage interessiert, und weiter so eine Umweltkatastrophe betreiben möchte.
Die meisten Profisportler müssten sich aber mit ihrer Vorbildfunktion ebenfalls an den eigenen Hut fassen und aufhören Heli skiing zu vermarkten.