In den spanischen Klettermekkas Oliana, Siurana und Margalef wird fleissig gepunktet: Jorg Verhoeven begeht Papi Blau (9a), Gabriele Moroni wiederholt die legendäre La Rambla (9a+) und Leo Ketil Bøe zieht Era Vella (9a).
So manchen Kletterprofi zieht es in den kalten Monaten in den Süden. So auch Jorg Verhoeven. Der starke Niederländer kletterte in Oliana die Route Papi Blau (9a), welche Papichulo (9a+) und Joe Blau (8c+) kombiniert. Solche Kombinationen, auch wenn sie keine eigenständigen Linien darstellten, seien eine super Möglichkeit, um sich auf härtere Linien vorzubereiten, so der 38-Jährige.
Jorg Verhoeven hatte im vergangenen Monat viel im Gym trainiert. Entsprechend zufrieden ist er mit seinen Fortschritten am Fels: «Die Griffe fühlen sich grösser an und auch meine Kraftausdauer hat sich verbessert.»
Auf den Spuren von Huber und Puigblanque
Einen Traum erfüllt hat sich Gabriele Moroni in Siurana. Dort konnte der Italiener die ikonische Route La Rambla von Alex Huber und Ramón Julián Puigblanque wiederholen.
Jeder hat Lebensträume und diese Route war definitiv einer von meinen.
Gabriele Moroni
Der 36-Jährige klettert seit über 15 Jahren in Siurana. La Rambla habe er aber abgesehen von einem Versuch im Jahr 2010 nie probiert. «Ich habe mich nie als Ausdauerspezialisten gesehen, aber in den letzten Jahren macht mir dieser Stil immer mehr Spass.»
Während eines Neujahrstrips 2022/23 begann sich Gabriele Moroni ernsthaft mit der Route auseinanderzusetzen. Als er diesen Winter nach Spanien zurückkehrte, waren die Bedingungen über mehrere Tage ziemlich herausfordernd. Zwar erreichte er den Highpoint des Vorjahres, kam aber nicht weiter.
Es bedurfte eines weiteren Mini-Trips, bis er sich seinen Klettertraum erfüllen konnte. «Diesmal habe ich mich etwas mehr unter Druck gesetzt.»
Trotz erneut suboptimaler Bedingungen habe ich es geschafft, mich zusammenzureissen und den Preis nach Hause zu bringen.»
Gabriele Moroni
Ausdauerhammer von Chris Sharma
In Margalef nahm sich der Norweger Leo Ketil Bøe der Route Era Vella (9a) an. Das 50-Meter-Ausdauer-Testpiece von Chris Sharma zählte lange zu den beliebtesten 9a-Kletterrouten. Im Verlaufe ihrer Abwertung verlor die Linie etwas an Anziehungskraft. Seit einem Griffausbruch gilt sie aber wieder als 9a.
Unabhängig dieser Justierungen im Schwierigkeitsgrad ist und bleibt die Route eine Herausforderung in Sachen Ausdauer. «Ich musste unglaublich kämpfen, um das Top dieses Fitness-Monsters zu erreichen», erzählt der 24-jährige Norweger. Seine Erfolg zelebrierte Leo Ketil Bøe mit einem Abgang der besonderen Art, wie das obige Video zeigt.
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Credits: Titelbild @andre_zedd