Gestern massen sich an der Sportkletter-WM in Bern die besten Paraclimberinnen und Paraclimber. Die Schweizer Medaillenhoffnung Dominic Geisseler gewann Bronze. In der Disziplin Speed gab es neben den Weltmeistertiteln die ersten vier Olympiatickets zu gewinnen.
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Insgesamt 17 Weltmeistertitel wurden an den IFSC Paraclimbing World Championships vergeben. Der 42-jährige Dominic Geisseler kletterte sensationell zur Bronze und sicherte der Schweiz damit das einzige Edelmetall. Der Baselbieter nimmt erst seit dieser Saison an internationalen Wettkämpfen teil. Er erreichte in der Kategorie AU3 als viertbester das Finale und kletterte dort am dritthöchsten.
Ich habe mit der Medaille geliebäugelt, aber dass es jetzt geklappt hat, ist trotzdem eine Überraschung. Die Teilnehmerzahl in unserer Kategorie wurde fast verdreifacht und ich kannte viele Athleten gar nicht. Nun halte ich die Medaille in den Händen. Unglaublich.
Dominic Geisseler
Knapp am Podest vorbei
Die zwei weiteren Schweizer Finalistinnen Sarah Longhi und Matthias Bärtschi verpassten das Podest auf Rang 4 äusserst knapp. «Es war das Grösste, im Final starten zu können. Für mich ist das ein Riesenerfolg. Dass für das Podest nur ein halber Zug fehlte, tut ein bisschen weh», meinte die 37-Jährige nach dem Wettkampf.
Ein positives Fazit zieht auch Teamkollege Bärtschi: «Dass ich überhaupt an die WM reisen und dann noch im Finale klettern konnte, war für mich fantastisch. Es wäre fast ein bisschen vermessen gewesen, eine Medaille zu erwarten mit so wenig Wettkampferfahrung.»
Silber für Kevin Bartke
Aus deutscher Sicht sorgte am Donnerstagnachmittag der 37-jährige Kevin Bartke in der Kategorie AU2 für einen Erfolg: Er holte die Silbermedaille und musste sich nur vom Norweger Isak Ripman geschlagen geben. Die anderen drei Startenden des deutschen Paraclimbing-Teams mussten sich in den Finalrunden ihrer jeweiligen Kategorie mit den vierten Plätzen zufrieden geben.
Es hätte auch Gold werden können, nachdem ich in der Qualifikation auf Platz 1 war. Trotzdem bin ich happy, dass ich Silber gewonnen habe. Es war einfach ein schönes Gefühl, bei diesem tollen Event dabei sein zu dürfen.
Kevin Bartke
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Erste Olympia-Tickets im Speed
Später am Abend kämpften in Bern dann die schnellsten Athletinnen und Athleten in der Disziplin Speed um die Weltmeistertitel. Und natürlich auch um die begehrten Olympiatickets. Deren 4, je zwei bei den Frauen und zwei bei den Männern, gab es zu gewinnen.
Der Italiener Matteo Zurloni holte sich den Weltmeistertitel und sicherte sich damit seine Qualifikation für Paris 2024. Mit seiner Silbermedaille definitiv auch mit dabei an den nächsten Olympischen Spielen ist der Chinese Long Jinbao. Bronze ging an den Indonesier Rahmad Adi Mulyono.
Das ist mein erstes Weltcup-Jahr und ich bin überglücklich, dass ich mich im Wettkampf gut geschlagen und mich für Olympia qualifiziert habe. Ich kann es immer noch nicht glauben.
Matteo Zurloni
Bei den Frauen konnte sich die Indonesierin Desak Made Rita Kusuma Dewi durchsetzen und WM-Gold und ein Olympia-Ticket einheimsen. Silber und das zweite Ticket sicherte sich die Amerikanerin Emma Hunt. Die Weltrekordhalterin aus Polen, Aleksandra Miroslaw, musste sich mit der Bronzemedaille zufrieden geben.
Ich bin sehr überrascht. Es fühlt sich so an, als ob ich jetzt wieder atmen kann. Ich habe versucht, nichts zu erwarten im Sinne von: wenn es passiert, dann passiert es, bleibe im Moment und gehe einfach mit.
Emma Hunt
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