8000er-Wintersaison rollt an: Drei Teams, drei Herausforderungen

Die 8000er-Wintersaison steht vor der Türe und drei Teams mit ambitionierten Zielen in den Startlöchern: Alex Txikon nimmt einen zweiten Anlauf an der Annapurna, Simone Moro plant mit Nima Rinji Sherpa am Manaslu eine Winter-Begehung im Alpinstil und Jost Kobuch versucht sich zum vierten Mal solo am Westgrat des Everest.

Achttausender-Besteigungen im Winter sind einer kleinen Elite von Spitzenbergsteigern vorbehalten. Zu dieser hartgesottenen Gattung von Alpinisten zählen beispielsweise der Italiener Simone Moro oder der Baske Alex Txikon. Mit ihren Seilpartnern haben sie für die anstehende Wintersaison ambitionierte Pläne geschmiedet.

Erste 8000er-Winterbegehung im Alpinstil

Der Höhenbergsteigen-Veteran Simone Moro tut sich für sein jüngstes Ziel mit dem 18-jährigen nepalesischen Alpinisten Nima Rinji Sherpa zusammen. Dieser erlangte vor wenigen Monaten Berühmtheit als jüngste Person auf allen 14 Achttausendern.

Als er angefragt wurde, Teil des Teams zu sein, habe er nicht lange zu überlegen brauchen, erzählt der Nepali. «Als Simone mit diesem Projekt an mich herantrat, war es für mich ein sofortiges ‚Ja‘. Ich bin überglücklich, und natürlich wird die Sicherheit immer unsere oberste Priorität sein.»

Gemeinsam haben sie sich etwas vorgenommen, das es in der Geschichte des Winter-Höhenbergsteigens so noch nicht gegeben hat: Eine 8000er-Besteigung im Alpinstil. Moro und Rinji Sherpa bereiten sich aktuell darauf vor, in den nächsten Wochen den 8163 Meter hohen Manaslu zu besteigen.

Annapurna zum Zweiten

Ebenfalls mitten in den Vorbereitungen stecken Alex Txikon und sein Team. Der Baske hat sich mit dem Italiener Mattia Conte, dem Polen Waldemar Kowalewski und dem Pakistani Sajid Sadpara zusammengetan, um der Annapurna eine Winterbesteigung abzuringen.

Txikon hatte den 8091 Meter Hohen Gipfel bereits letzten Winter mit einem starken Team zu besteigen versucht, die Expedition jedoch vorzeitig abbrechen müssen.

Die vier Bergsteiger akklimatisieren sich aktuell an der Ama Dablam, bevor sie später im Dezember mit dem kalendarischen Winterbeginn das Hauptziel ihrer Expedition in Angriff nehmen: Die Annapurna. Der 8000er im Norden Zentralnepals ist bekannt für seine extremen Bedingungen, wie obiges Video mehr als eindrücklich zeigt.

Höhenrekord am Westgrat im Visier

Jost Kobusch beabsichtigt einmal mehr, den Everest im Alleingang über dessen anspruchsvollen Westgrat zu besteigen. Bereits in den Wintern 2019/20 und 2021/22 hatte er dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen versucht. Sein jüngster Versuch im vergangenen Winter scheiterte an einer Rückenverletzung, die er sich kurz vor Expeditionsstart zuzog.

In seinem vierten Anlauf nimmt Jost Kobusch den bestehenden Höhenrekord am Everest-Westgrat ins Visier. Im Winter 1983 stiess ein französisches Team bis auf 7500 Meter Höhe vor. «Ich würde gerne höher gehen und den oberen Teil der Route erkunden.» Seine bisherigen Versuche sieht er dabei als wichtigen Erfahrungsschatz: «Ich habe viel Zeit auf der Route verbracht, viel dazu gelernt und meine Fähigkeiten verbessert.»

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Credits: Titelbild Alex Txikon

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