Vadim Druelle doppelt mit Speed-Begehungen von Gasherbrum I und II nach

Nur 12 Tage nach seiner Rekordzeit am Nanga Parbat besteigt der französische Alpinist Vadim Druelle den Gasherbrum II in 17 Stunden und 17 Minuten. Sechs Tage später gelingt ihm – ebenfalls solo, ohne Flaschensauerstoff und in einem durchgehenden Push – der Gasherbrum I in etwas unter 12 Stunden.

Innerhalb von gerade mal sechs Tagen stand der 22-jährige Franzose Vadim Druelle auf den Gipfeln von Gasherbrum II (8035m) und Gasherbrum I (8080m). Für seine Solo-Besteigungen der beiden Achttausender benötigte er gerade mal 17 Stunden 10 Minuten, bzw. 11 Stunden 55 Minuten.

Mit diesen schnellen Begehungen knüpft der Alpinist an seinen Erfolg am Nanga Parbat an, welchen er am 10. July in neuer Rekordzeit bestiegen hatte. Auch wenn Druelle am Gasherbrum keine Fastest Known Time für sich reklamieren kann, war er doch sehr schnell unterwegs und konnte seine Speedbegehungen in seinem puristischen Stil realisieren: Solo, ohne Sherpa-Hilfe und künstlichen Sauerstoff, sowie in einem durchgehenden Push vom Basislager aus.

Light & Fast: Vadim Druelle auf dem Gipfel des Gasherbrum II. Bild: Vadim Druelle
Light & Fast: Vadim Druelle auf dem Gipfel des Gasherbrum II. Bild: Vadim Druelle

Gasherbrum II: anstrengende Spurarbeit zum Gipfel

Seine Besteigung des Gasherbrum II startete Vadim Druelle am späteren Nachmittag des 21. Juli. Nach sieben Stunden erreichte er das gut 2000 Meter höher gelegene Camp 3. Wenig später stiess er auf die anderen Bergsteiger, die einige Stunden zuvor aufgebrochen waren. Um nicht auszukühlen oder seinen Rhythmus zu verlieren, beschloss er, voranzugehen – mit allen damit verbundenen Konsequenzen:

Schnell zu sein ist gut, aber man ist auch schnell alleine und muss Spurarbeit leisten.

Vadim Druelle

So sei es auch am Gasherbrum II auf den letzten 1000 Höhenmetern gewesen. «Ich sank bis zu den Knien ein und es war eine extrem harte Anstrengung für mich», erzählt Vadim Druelle. Als es dann noch zu schneien begann, habe er einige Zeit damit verloren, den richtigen Weg zu suchen.

Als er den Pass erreicht hatte und noch rund 400 Höhenmeter in Pappschnee vor ihm lagen, sei er am Ende seiner Kräfte gewesen. «Zum Glück habe ich von hier aus den charakteristischen Felsvorsprung des Gipfels gesehen, was mir neue Energie gab.»

Schwierige Vergleichbarkeit

Um 10:12 Uhr – und damit 17 Stunden und 17 Minuten nachdem er das Basecamp verlassen hatte – stand er auf dem Gipfel des Gasherbrum II. Eine sehr schnelle Zeit, wenn auch kein neuer Rekord. Der kasachische Höhenbergsteiger Anatoli Boukreev hatte den Achttausender 1997 vom vorgeschobenen Basislager aus in 9 Stunden und 30 Minuten bestiegen.

An den unterschiedlichen Startpunkten widerspiegelt sich auch die Herausforderung, die verschiedenen Speed-Begehungen zu vergleichen. Dessen ist sich auch Vadim Druelle bewusst: «17h17min ist die Zeit, die ich gebraucht habe, aber auch die erste Referenzzeit vom Basecamp aus.»

Einige werden von einem Rekord sprechen, andere von einer Premiere, aber das wird niemals die Intensität dessen übertreffen, was ich dort oben erlebt habe.

Vadim Druelle

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Credits: Titelbild Vadim Druelle

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