Boulder-Weltelite belagert Tessiner Blöcke

In der Schweizer Sonnenstube tummelt sich derzeit die internationale Boulderelite – Von Woods bis Graham, alle sind sie da. Diese hohe Dichte an starken Kletterinnen und Kletterern widerspiegelt sich auch darin, dass zahlreiche Klassiker wiederholt, harte Boulder projektiert und neue Linien erstbegangen wurden.

Der Boulderprofi Niccolò Ceria wiederholt die Raboutou-Linie Off the wagon low (8C+). Die originale Linie kletterte er bereits neun Jahre zuvor. Wie schon damals liess der starke Italiener nichts anbrennen und knackte die Sitzstart-Version erstaunlich schnell.

Beharrlichkeit macht sich bezahlt

Dem Bielefelder Stefan Hochbaum gelingt in Cresciano Story of Two Worlds (8C). Als er sich zum ersten Mal am Testpiece von Dave Graham versuchte, sei er sehr nahe dran gewesen, den Boulder zu knacken. Bei der nächsten Session liess ihn die Linie jedoch abblitzen. Vor wenigen Tagen passte dann alles zusammen und er konnte sein Projekt durchsteigen. «Beharrlichkeit hat sich wieder einmal ausgezahlt», so Stefan Hochbaum.

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Beeindruckendes Schonprogramm

Michaela Kiersch weilte Anfang Februar im Tessin. Während ihres kurzen Trips knackte sie unter anderem Fake Pamplemousse (8A), Entwash (8A), Frogger (8A), Pamplemousse (7C+), Teamwork (8A), La Boule (8A), Frank’s Wild Year (8A+), Forever More (8A+), Pause Cervelas (8A), Black Pearl (7C+) sowie Molunk (7C).

Auch wenn ihre Ticklist viele Kletterinnen und Kletterer mehr als glücklich machen würde, hatte sich die starke Amerikanerin mehr erhofft von ihrem Tessin-Trip: «Ich hatte jeden Tag Muskelkater. Mein Körper konnte sich nicht erholen, egal wie viel ich ass, mich ausruhte oder welche Schwierigkeitsgrade ich ausprobierte.»

«Ich fühlte mich zwiegespalten, als ich dort war, weil ich wusste, dass ich fit genug war, um ein paar härtere Linien zu klettern, aber emotional wirklich keine Lust dazu hatte. So beschloss ich, mich aufs Spassklettern zu beschränken und mich zu schonen.»

Michaela Kiersch

Auf Klassiker-Jagd im Val Bavona

Die starke Crew um Marco Müller und Philipp Geisenhoff hat dem Val Bavona einen Besuch abgestattet und dabei schwierige Boulder wiederholt, darunter Heritage (8B), Momentum (8B+) oder Zingaro (8B). Ihren Boulder-Trip hat Marco Müller zu einem sehenswerten Edit zusammengeschnitten.

Fortschritte im aktuell schwierigsten Boulder der Schweiz

Daniel Woods projektiert in Chironico derzeit Alphane, die 9A-Linie seines Landsmannes Shawn Raboutou. Und wie es ausschaut, macht der starke Amerikaner stetig Fortschritte. Jüngst vermeldete er einen neuen «Highpoint» im ersten 9A-Boulder der Schweiz. Eingeleitet hatte der 33-Jährige seinen Tessin-Aufenthalt mit einer Begehung von Ninjutsu (8B+).

Daniel Woods mit neuem Highpoint in Alphane.
Daniel Woods mit neuem Highpoint in Alphane.

Bosi’s 8B-Flash als Video

Nicht fehlen in dieser Zusammenstellung darf Will Bosi. So ziemlich jedes Mal, wenn er ins Tessin reist, fallen harte Linien. Seine Begehungen von Dreamtime (8C) und Big Paw (8B+) und seine Flash-Begehung von Flash Flood (8B) liegen zwar schon etwas zurück. Das Videomaterial seiner «Swiss lines» ist dagegen fast noch taufrisch.

Tomatenspaghetti in Brione

Tessin-Local Giuliano Cameroni sicherte sich Mitte Februar die zweite Begehung von Spaghetti al pomodoro (8B). Erstbegangen hatte die Linie in Brione Simone Tentori.

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Credits: Titelbild Niky Ceria

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