Will Bosi ist nicht zu stoppen: In den Red Rocks sichert er sich die erste Wiederholung von Return of the Sleepwalker (9A). Der 25-Jährige aus Edinburgh ist damit der erste Kletterer mit drei bestätigten 9A-Bouldern auf seinem Konto.
Es war sowas wie ein Erfolg mit Ankündigung: Nachdem Will Bosi innerhalb von lediglich drei Sessions Sleepwalker klettern konnte, war es nur eine Frage der Zeit, bis er auch den von Daniel Woods erstbegangenen Sitzstart Return of the Sleepwalker (9A) würde knacken können. Im Endeffekt bedurfte es neun weitere Sessions, bis Will Bosi Amerikas ersten 9A-Boulder wiederholen konnte.
Mit wenig Pause zum Durchstieg
In der letzten Session vor dem Durchstieg habe sich alles zusammengefügt und er sei sehr zuversichtlich gewesen, so Will Bosi. Jedoch lag angesichts der Wetterprognosen nur ein Ruhetag drin. «Ich habe mich immer noch ziemlich müde gefühlt und war unsicher, ob ich es versuchen sollte.»
«Irgendwie habe ich es dann aber doch geschafft, mich zu erholen und konnte den nächsten harten Zug perfekt ausführen.» Am soliden Griff vor dem Ausstieg habe er sich dann erst eine Minute von diesem Schreckmoment erholen müssen.
Bosi bestätigt Return of the Sleepwalker im Schwierigkeitsgrad
Nachdem Will Bosi für Sleepwalker eine Abwertung auf 8C vorschlug, wartete die Klettercommunity gespannt darauf, ob er auch den Low-Start von Daniel Woods nach unten korrigieren würde. Dem ist nicht so. Er glaube zwar immer noch dran, dass Sleepwalker 8C sei, «aber der Sitzstart fügt genug Schwierigkeit für eine 9A hinzu.»
Fragezeichen hinter Alphane
Burden of Dreams sei härter, jedoch auch ein komplett anderer Stil, so Bosi. Return of the Sleepwalker sei jedoch schwieriger als Alphane. Diese Aussage des Schotten ist insofern spannend, als dass er schon nach der Begehung von Alphane zögerte, den Grad zu bestätigen und jetzt erneut in die selbe Richtung deutet.
Wenn Return of the Sleepwalker low-end 9A ist und trotzdem härter als Alphane, wie schwer ist dann Alphane? Gerade bei Routen, die sich vom Stil her stark unterscheiden, sei es sehr schwierig, solche Nuancen zu beurteilen, so der 25-Jährige.
Dritter 9A Boulder
Mit seiner Begehung von Return of the Sleepwalker zieht Will Bosi mit Simon Lorenzi gleich, wenn es um die Anzahl Boulder im höchsten Schwierigkeitsgrad geht. Wobei, wenn man es genau nimmt, liegt Bosi noch eine Nasenlänge vorn, zumal seine drei Boulder – Alphane, Burden of Dreams und Return of the Sleepwalker – alle im Grad 9A bestätigt worden sind. Bei Lorenzi’s Linie Soudain Seul ist der Konsens hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades noch nicht ganz eindeutig.
Next Step: Excalibur oder Terranova
Wer glaubt, dass sich Will Bosi nach diesem Erfolg auf seinen Lorbeeren ausruht, der täuscht. Der starke Schotte plant, entweder nach Arco zu gehen, um Stefano Ghisolfi’s Excalibur zu Ende zu bringen, oder in Brno weiter an Terranova zu arbeiten.
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Credits: Titelbild Teresa Coimbra