Dem Schweizer Kletterer und Rissspezialist Didier Berthod gelingt die Pinkpunkt-Begehung seines Langzeitprojektes im kanadischen Squamish. Seine neue Risslinie Crack of Destiny dรผrfte sich an der Spitze der weltweit schwierigsten Trad-Linien einreihen.
Didier Berthod hat dem kanadischen Klettermekka Squamish ein neues Trad-Testpiece beschert: Crack of Destiny. Vorgestern gelang ihm ein wichtiger Meilenstein, die Pinkpunkt-Begehung der feinen und extrem schwierigen Risslinie. Natรผrlich sei es ยซthe big dealยป, die Sicherungen wรคhrend der Begehung zu platzieren, sagt Didier Berthod und ergรคnzt: ยซIch werde bald zurรผck sein, um ein paar Versuche zu machen.ยป
Crack of Destiny – eine lange Reise
Vergangenes Jahr wurde Berthod dank eines Bildes im Squamish-Kletterfรผhrer auf den Riss aufmerksam und war begeistert, als er sein Projekt das erste Mal vor Ort begutachtete: ยซAlles war perfekt, die Umgebung, die Aussicht, der Felsvorsprung.ยป Selbst der stundenlange Zustieg trage das seinige dazu bei, da er einem eine Pause von den Menschenmassen verschaffe.
Fortan verbrachte der Schweizer Rissspezialist viel Zeit in der Linie. ยซ30 Tage letzte Saison, sechs Tage dieses Jahr.ยป Dass er die Linie klettern konnte, bedeutet Berthod sehr viel, was auch mit seiner Vergangenheit in Squamish zu tun hat.
Der Name ist Programm
Aus dem Routennamen Crack of Destiny liessen sich viele Bedeutungen ableiten, erklรคrt Didier Berthod. ยซEine davon ist es, meine Beziehung zum Rissklettern zu betonen.ยป Und diese ist bei Berthod definitiv besonders.
2005 begann er den berรผhmt-berรผchtigten Cobra-Crack zu projektieren. Als eine Knieverletzung dieses Projekt des Walliser Ausnahmekletterers vorzeitig beendete, verschwand er praktisch von Heute auf Morgen von der Bildoberflรคche und tauschte fรผr die nรคchsten รผber 12 Jahre Klettergurt gegen Mรถnchskutte.
Crack of Destiny: Schwieriger als 8b+
Die Frage nach der Bewertung seiner jรผngsten Riss-Kreation beantwortet Didier Berthod etwas ausweichend, indem er in der amerikanischen Skala 5.14 – und somit einen Range von 8b+ bis 9a – vorschlรคgt.
Eine noch etwas prรคzisere Einordnung ermรถglicht Berthod’s Vergleich mit seiner Schicksalslinie, dem Cobra Crack: ยซCrack of Destiny scheint mir etwas schwieriger zu sein als „Du-weiรt-schon-wer“, aber ich bin mir bewusst, dass es ein bisschen frech ist, dies zu sagen, da ich die Linie immer noch nicht durchgestiegen habe!ยป
Fest steht, dass Didier Berthod mit Crack of Destiny einer neuen Mega-Linie Leben eingehaucht hat, die nicht nur zu einem neuen Trad-Testpiece in Squamish werden dรผrfte, sondern auch den Vergleich mit den weltweit schwierigsten Risslinien nicht zu scheuen bracht – im Gegenteil.
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Credits: Titelbild Didier Berthod