Die 10 schönsten Klettergärten der Westschweiz

Die Westschweiz ist ein Klettermekka, das seines Gleichen sucht. Von Freiburg über das Berner Oberland bis ins Wallis finden sich zahlreiche Klettergebiete, die einen Besuch Wert sind. In diesem Artikel präsentieren wir euch die 10 lohnenswertesten Klettergärten dieser Region.

Wer sämtlichen Kletterspots von Freiburg über das Berner Oberland und das Waadtland bis ins Wallis einen Besuch abstatten will, der braucht nicht nur viel Haut auf den Fingern, sondern vor allem auch viel Zeit. Da diese Ressource bekanntlich oft knapp ist, stellt euch Sandro von Känel, Autor der Filidor-Kletterführer, seine Top Ten Klettergärten der Westschweiz vor.

Top Ten: Das sind die 10 schönsten Klettergärten der Westschweiz

Klettergarten Gastlosen

Die 15 Kilometer lange Gastlosenkette zählt zu den schönsten Klettergebieten der Schweiz. Die Südseite bietet dem Plaisirkletterer ein breites Spektrum: kompakte Wasserrillenplatten, scharfe Gräte und einige Grasbüschel versprechen Vergnügen pur.

Die steil abfallenden Nordwände sind bekannt fürs obere Ende der Schwierigkeitsskala. Hier hat die Natur weniger Grünzeug hinterlassen, dafür besticht der perfekte Kalkfels mit umso mehr Löchern und Leisten.

Von technisch anspruchsvoller Wandkletterei bis hin zu stark überhängenden 50-Meter Ausdauerhämmern wird alles geboten, ein Muss für alle, die zwischen 6b und 9a+ klettern! Gastlosen Nord ist das perfekte Sommerklettergebiet. Bis etwa 15 Uhr bleiben die Wände im Schatten.

Der Klettergarten Gastlosen Nord ist das perfekte Sommerklettergebiet. Bild: Sandro von Känel
Der Klettergarten Gastlosen Nord ist das perfekte Sommerklettergebiet. (Bild: Sandro von Känel)

Klettergarten Bärglischwand

Dieser schöne Klettergarten am Sigriswiler-Rothorngrat wurde in den Jahren 2015 bis 2020 erschlossen. Die verwinkelte Wand mit Kanten, Verschneidungen und Rissen bietet ästhetische Linien in bestem Hohgantsandstein.

Obwohl der Zustieg für Sportkletterverhältnisse kein Zuckerschlecken ist, lohnt sich ein Besuch allemal.

Alleine der idyllische Platz und der Blick vom Ausstieg der Routen ins Justistal und auf den Thunersee sind den Aufstieg wert. Die Routen bewegen sich im Bereich 6a bis 8a+.

Der Top-Fels im Klettergarten Bärglischwand kompensiert den Zustieg allemal. Bild: Der Klettergarten Gastlosen Nord ist das perfekte Sommerklettergebiet. Bild: Sandro von Känel
Der Top-Fels im Klettergarten Bärglischwand kompensiert den Zustieg allemal. (Bild: Sandro von Känel)

Klettergarten Gemschifluh

Das Ambiente in diesem exponierten Adlerhorst hoch über dem Thunersee ist einmalig! Dank der Höhenlage und der westlichen Ausrichtung – die Wand liegt bis etwa 14.30 Uhr im Schatten – findest du hier auch im Sommer vielfach angenehme Kletterbedingungen.

Im Herbst geniesst du beste Kletterbedingungen bis zum magischen Sonnenuntergang! Die Fluh bietet mehr als 50 trickreiche und technisch anspruchsvolle Routen von 5c bis 8a.

Bietet im Sommer wie im Herbst angenehme Kletterbedingungen: Der Klettergarten Gemschifluh. Bild: Sandro von Känel
Bietet im Sommer wie im Herbst angenehme Kletterbedingungen: Der Klettergarten Gemschifluh. (Bild: Sandro von Känel)

Klettergarten Lehn

Nebst Gimmelwald gehört das Lehn zu den Top-Spots für die starken Jungs und Mädels im Berner Oberland. Mit 128 Routen bietet das Gebiet eine Vielzahl an qualitativ hochwertigen Routen im Schwierigkeitsbereich 6b-9a.

Die Kletterei mit vielen Auflegern ist mehrheitlich athletisch und ausdauernd. Wer im Lehn nicht abhebt, findet im darunterliegenden «Neuhaus» mehr als 70 bestens abgesicherte Routen von 4c bis 7b+.

Der Klettergarten Lehn ist vor allem für jene interessant, die sich in den oberen Schwierigkeitsgraden bewegen. Bild: John Thornton
Der Klettergarten Lehn ist vor allem für jene interessant, die sich in den oberen Schwierigkeitsgraden bewegen. (Bild: John Thornton)

Klettergarten Gimmelwald

Gimmelwald zählt ohne Zweifel zu den besten Sportklettergebieten der Schweiz! Wie eine Riesenwelle aus perfektem Kalkfels ragt die Wand in die Höhe und beschert uns eine breite Palette an high-end Routen. Die grandiose Kulisse und abgeschiedene Lage machen das Klettergebiet zusätzlich einzigartig.

Eine solide Maximalkraft und genügend Ausdauer solltest du für die Routen allerdings mitbringen. Zwar gehts ab 5c los, so richtig lohnend sind die Routen allerdings erst im Bereich 7c bis 9a+!

Mit genügend Maximalkraft und Ausdauer ausgerüstet, macht der Klettergarten Gimmelwald so richtig Spass. Bild: Sandro von Känel
Mit genügend Maximalkraft und Ausdauer ausgerüstet, macht der Klettergarten Gimmelwald so richtig Spass. (Bild: Sandro von Känel)

Klettergarten Elsigen

Der 750 Meter lange Felsriegel wartet mit Wandkletterei in feinstem Kalk auf dich. Unter den 125 Routen von 5c bis 8c ist für (fast) jeden Geschmack etwas dabei. Der schöne Platz mit Blick ins Frutigtal, die kinderfreundliche Umgebung und das vielseitige Routenangebot machen Elsigen interessant für die ganze Familie.

125 Routen von 5c bis 8c machen den Klettergarten Elsigen zu einem Spot für die ganze Familie. Bild: Sandro von Känel
125 Routen von 5c bis 8c machen den Klettergarten Elsigen zu einem Spot für die ganze Familie. (Bild: Sandro von Känel)

Klettergarten Dossen Zermatt

Nebst Matterhorn und Gornergrat ist Zermatt um ein Highlight reicher geworden: Dossen heisst der neue Oberwalliser Kletterspot schlechthin! Die verstreuten Wände bieten alles, was das Kletterherz begehrt: perfekter Fels, Routen von kurz und knackig bis lang und ausdauernd und genügend Projekte für ein halbes Kletterleben.

Der vom Gletscher fein geschliffene Serpentinfels ist mit vielen Slopern, Leisten und Rissen etwas ungewohnt, die Kletterei dafür nie banal.

Die Klettersaison beginnt je nach Schneelage im Juni und endet im Oktober. Im Hochsommer sind die Bedingungen im Schatten ideal. Bis zum Redaktionsschluss des Kletterführers «extrem WEST» zählte das Klettergebiet 118 Routen von 5c bis 9a! Gerüchten zufolge bohrten die fleissigen Zermatter aber bereits weitere Routen ein! News findest du fortlaufend auf filidor.ch.

Die verstreuten Wände im Klettergarten Dossen bieten alles, was das Kletterherz begehrt. Bild: Sandro von Känel
Die verstreuten Wände im Klettergarten Dossen bieten alles, was das Kletterherz begehrt. (Bild: Sandro von Känel)

Klettergarten Panoramix

«Panoramix» verspricht ein gewaltiges Panorama sowie ideale Bedingungen im Sommer, der Höhenlage und Exposition sei Dank. Die grosse Wand zählt 63 Routen von 6a+ bis 8a+, der Grossteil der Routen ist im Bereich 7a bis 7b angesiedelt.

Wer für einen mehrtägigen Trip Bahnkosten sparen will, packt am besten den Schlafsack mit ein. Am Wandfuss kann gut biwakiert werden – romantische Sonnenuntergänge sind garantiert!

Ein perfektes Sommerklettergebiet mit Ausblick: Im Klettergarten Panoramix ist der Name Programm. Bild: Sandro von Känel
Ein perfektes Sommerklettergebiet mit Ausblick: Im Klettergarten Panoramix ist der Name Programm. (Bild: Sandro von Känel)

Klettergarten Rawyl

Das grösste und bekannteste Walliser-Sportklettergebiet bietet dem «Hardmover» unzählige Routen bis 9a+ und genügend Futter für ein halbes Kletterleben! Die Kletterei vor grandioser Kulisse ist vorwiegend ausdauernd mit kleingriffigen Boulderstellen.

Seit Jahrzehnten pilgern Spitzenkletterer aus der ganzen Welt nach Rawyl. 2016 hat auch das tschechische Kletter-As Adam Ondra seine Spuren im Wallis hinterlassen. Innert drei Versuchen befreite er das Projekt neben «Cabane au Canada». Entstanden ist «Hyper Finale» (9a+), die bisher schwierigste Route von Rawyl.

Bietet viel Potenzial für Hardmover: Der Klettergarten Rawyl. Bild: Marco Müller
Bietet viel Potenzial für Hardmover: Der Klettergarten Rawyl. (Bild: Marco Müller)

Klettergarten Salvan – Van d’en Haut

Die zahlreichen Sektoren rund um Salvan bieten für Jeden etwas und haben eines gemeinsam: perfekter Gneis, ästhetische Linien und ein einmaliges Ambiente! Die Kletterei ist oft technisch anspruchsvoll und von harten Einzelstellen geprägt.

Der Naturcamping im idyllischen Van d’en Haut bietet sich perfekt als «Basecamp» für einen längeren Aufenthalt an.

Direkt oberhalb des Campings thront die grandiose Wand des Sektors «Camping»! Warum nicht mal einen Ausflug ins schöne Unterwallis machen? Es erwarten dich mehr als 120 Routen von 5a bis 9a!

Sektor Complète im Klettergarten Salvan. Bild: Laurent de Senarclens
Sektor Complète im Klettergarten Salvan. (Bild: Laurent de Senarclens)

Schweiz extrem West (Band 1)

Mit 72 detailliert beschriebenen Klettergärten im Berner Oberland, Fribourg und Wallis bietet der Führer genügend Stoff für Kletter*innen mit durchtrainierten Unterarmen. Die Schwierigkeiten reichen von 6a bis 9b. Wer’s gerne etwas gemütlicher angeht, greift zum «Schweiz plaisir WEST».

  • 72 Gebiete
  • 4-farbig, 324 Seiten
  • Format: 12.0 x 18.5 cm
  • Sprachen: Deutsch, Englisch
  • Erscheinungsjahr: 2023 (6. Auflage)
  • Preis: CHF 44.-
Cover_extrem_WEST_2023
Kletterführer Schweiz extrem West

Das könnte dich interessieren

Gefällt dir unser Klettermagazin? Bei der Lancierung des Klettermagazins Lacrux haben wir entschieden, keine Bezahlschranke (Paywall) einzuführen, denn wir möchten möglichst viele Gleichgesinnte mit News aus der Kletterszene versorgen.

Um zukünftig unabhängiger von Werbeeinnahmen zu sein und um dir noch mehr und noch bessere Inhalte zu liefern, brauchen wir deine Unterstützung.

Darum: Hilf mit und unterstütze unser Magazin mit einem kleinen Beitrag. Natürlich profitierst du mehrfach. Wie? Das erfährst du hier.

Nichts verpassen – Newsletter erhalten

* indicates required
Interessen

+++

Credits: Titelbild Sandro von Känel

Aktuell

Michaela Kiersch in der Form ihres Lebens

Michaela Kiersch räumt in Katalonien ab. Neben harten Routen kämpfte sie vor allem mit den hohen Ansprüchen an sich selbst.

James Pearson: «Das war mein krassester Highball»

Hart am Limit: James Pearson wiederholt den berüchtigten Highball 29 Dots und kommt dabei erschreckend Nahe ans Limit.

Alex Megos eröffnet Kletterhalle | Frankenjura Academy

Teileröffnung der Frankenjura Academy: Ab heute kann in der Kletterhalle von Alex Megos in Forchheim geklettert werden.
00:20:25

Ist Rhapsody (E11) die gefährlichste Route der Welt?

Magnus Midtbo kehrt mit Dave MacLeod zu einer seiner imposantesten Erstbegehungen zurück: Rhapsody (E11, 7a).

Newsletter

Abonniere jetzt unseren Newsletter und bleibe immer auf dem laufenden.

Michaela Kiersch in der Form ihres Lebens

Michaela Kiersch räumt in Katalonien ab. Neben harten Routen kämpfte sie vor allem mit den hohen Ansprüchen an sich selbst.

James Pearson: «Das war mein krassester Highball»

Hart am Limit: James Pearson wiederholt den berüchtigten Highball 29 Dots und kommt dabei erschreckend Nahe ans Limit.

Alex Megos eröffnet Kletterhalle | Frankenjura Academy

Teileröffnung der Frankenjura Academy: Ab heute kann in der Kletterhalle von Alex Megos in Forchheim geklettert werden.