Doppel-Goldmedaille in Wujiang vergeben – Wie kam es?

Am vergangenen Wochenende fand der zweite IFSC-Weltcup der Saison 2025 im chinesischen Wujiang statt. Bei den Männern stand Anraku erneut zuoberst auf dem Podest. Bei den Frauen kam es zu einem seltenen Ergebnis: Erin McNeice und Seo Chaehyun mussten sich die Goldmedaille teilen.

Vom 25. bis 27. April wurde in Wujiang um Weltcup-Medaillen in den Disziplinen Lead und Speed gekämpft. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das kaum zu überbieten ist, lieferten sich Seo Chaehyun und Erin McNeice. Die beiden wurden am gestrigen Tag mit einer Goldmedaille gekrönt, ein sehr seltenes Ereignis. Doch wie kam es zu dieser speziellen Konstellation?

Seo Chaeyhun teilte sich in Wujiang die Goldmedaille mit Erin McNeice
Seo Chaehyun teilte sich in Wujiang die Goldmedaille mit Erin McNeice. (Bild Nakajima Kazushige/IFSC)

Sowohl die Britin McNeice als auch die Südkoreanerin Seo erreichten alle Tops auf dem Weg ins Finale. Im Finale gab es für beide zwar kein Top, aber beide erreichten Griff 41, lagen also wieder gleich auf. In solchen Fällen entscheidet die Kletterzeit, die für die Finalroute benötigt wurde. Doch beide Athletinnen kletterten auf die Sekunde gleich lang: 4:26 Minuten. Eine Separation durch diese Sonderregel war also nicht möglich.

Ich habe bewusst versucht, schnell zu klettern, aber offensichtlich nicht schnell genug. Trotzdem hat es viel Spaß gemacht und ich habe den Kampf wirklich genossen.

Erin McNeice


Anraku nicht zu bremsen

Bei den Männern scheint sich zu bestätigen, was wir in der vergangenen Saison beobachteten. Der Japaner Sorato Anraku dominiert das Geschehen. Am ersten Boulderweltcup der Saison vor einer Woche holte er Gold und so stand er auch in Wujiang wieder zuoberst auf dem Siegertreppchen.

Japans Sorato Anraku ist nicht zu bremsen_Bild Nakajima Kazushige - IFSC
Japans Sorato Anraku ist nicht zu bremsen. (Nakajima Kazushige/IFSC)

Mein Ziel ist nicht der Gesamtweltcup-Sieg 2025, sondern der Sieg aller einzelnen Weltcups. Damit erübrigt sich nämlich Ersteres.

Sorato Anraku

Um die Plätze zwei und drei kämpfte sein Landsmann Neo Suzuki und der Spanier Alberto Gines Lopez. Als ob das Final der Damen nicht schon genügend Überraschungen bereit hielt, kam es bei den Männern ebenfalls zu einer aussergewöhnlichen Situation. Suzuki musste ein zweites Mal in die Finalroute einsteigen, weil einem Einspruch betreffend des Sicherns stattgegeben wurde. Suzuki liess sich davon nicht aus der Ruhe bringen und kletterte mit Griff 40+ weiter als Gines Lopez und sicherte sich damit die Silbermedaille.

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Credits: Titelbild Nakajima Kazushige/IFSC

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