Dr. Volker Schöffl kritisiert IFSC und tritt zurück

Der deutsche Sportarzt Dr. Volker Schöffl verkündet seinen Rücktritt von der Medical Commission des internationalen Kletterverbandes IFSC. Er begründet seine Entscheidung mit dem fehlenden Willen seitens des Verbandes, wirkungsvolle Massnahmen gegen Essstörungen im Wettkampfsport zu implementieren.

«Als Konsequenz der Untätigkeit der IFSC trete ich per sofort von meiner freiwilligen Position als Mitglied der Medical Commission zurück. Ich schliesse mich damit dem Präsidenten der Medical Commission an», beginnt Volker Schöffl sein Statement vom gestrigen Abend auf Instagram. Als medizinische Ärzte könne er die Untätigkeit der IFSC, gegen die RED-S-Problematik ernsthaft anzugehen, nicht weiter akzeptieren.

«Wir haben das Problem und Lösungsansätze dem Sports Director und dem Vorstand laufend und immer wieder aufgezeigt. Die einzige Bestätigung, die wir erhalten haben, bestand jedoch in Diffamierung und Entmutigung. Kurz gesagt, die IFSC ist möglicherweise nicht gewillt, weitere Maßnahmen in Bezug auf dieses wichtige Gesundheitsproblem ihrer Athletinnen und Athleten zu ergreifen, und verzögert und bremst aktiv jegliche Entscheidungen, die zu dringend erforderlichen Massnahmen führen könnten.

Volker Schöffl

Neu ist die Problematik rund um Essstörungen bei Athletinnen und Athleten im Klettersport nicht. Dass nun aber anerkannte Fachpersonen öffentlich scharfe Kritik an dem internationalen Kletterverband IFSC üben, das ist neu.

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Quelle: Instagram Volker Schöffl

Was sagt die IFSC zum Rücktritt ihrer beiden Mitglieder der medizinischen Kommission? Nützt der Rücktritt dem Klettersport, weil dieser in einer hohen Aufmerksamkeit für die Thematik resultiert oder rückt damit eine Lösung noch weiter weg, weil zwei Personen fehlen, die sich aktiv für eine Verbesserung eingesetzt haben?

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Credits: Titelbild Frank Kretschmann und Kaletsch Medien

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