Fast hätte er selbst nicht mehr daran geglaubt: Jonathan Siegrist klettert mit Stefano Ghisolfis Erebor (9b) in Arco seine siebte 9b.
Er gehört zu den Kletterern, die seit Jahrzehnten konstant schwere Begehungen abliefern: Jonathan Siegrist sind seit 2010 mehr als 50 Routen im Grad 9a und über 20 Linien im Grad 9a+ gelungen. Erebor ist jetzt die siebte 9b des US-Amerikaners, der 2018 mit Jumbo Love (9b) sein Debüt im Schwierigkeitsgrad gab.
Der 39-Jährige beschreibt Stefano Ghisolfis Erebor als «Badass Kraftausdauer-Testpiece», das er selbst anfangs unterschätzt hatte: «Zu Beginn habe ich schnell Fortschritte gemacht und bin dann aber gegen eine Wand gefahren.» Trotz sich verschlimmernder Wetterbedingungen und aufkommender Zweifel blieb Siegrist dran und klippte obligatorisch am letzten Tag seines Arco-Trips den Umlenker.
Ich bin sehr stolz, dass ich bei dieser Route drangeblieben bin.
Jonathan Siegrist
Ghisolfi hatte 2021 Erebor befreit und ursprünglich mit 9b+ bewertet. Adam Ondra gelang kurz darauf die Route innerhalb von nur vier Tagen, weshalb er eine Abwertung auf 9b vorschlug. Seitdem wurde Erebor von Jakob Schubert, Stefano Carnati, Gabriele Moroni, Giovanni Placci und auch Laura Rogora wiederholt, die 2021 als erste Frau eine Route kletterte, die ursprünglich mit 9b+ bewertet war.
Jonathan Siegrist: seit 2021 jedes Jahr 9b
Jonathan Siegrist, der in Las Vegas lebt, ist seit 2021 jedes Jahr eine 9b geklettert: 2021 machte er die zweite Begehung von Peruvian Necktie in Utah, 2022 befreite er in seiner Heimat Nevada Event Horizon, 2023 gab er mit Stoking the Fire sein 9b-Debüt in Santa Linya und vergangenes Jahr legte er mit Anemology in Utah eine weitere 9b-Erstbegehung vor.
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Credits Titelbild: Jonathan Siegrist