Der beliebte Zentralschweizer Klettergarten Lungern bleibt gesperrt. Geht es nach der Gemeindeverwaltung, gehört das Klettern in Lungern der Vergangenheit an. Dies wollen Miterschliesser des Gebiets und der Schweizer Alpenclub SAC nicht einfach so hinnehmen und suchen gemeinsam nach Lösungen.
Es steht schlecht um die Zukunft des Zentralschweizer Klettergartens Lungern. Ende Mai haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Obwaldner Gemeinde der Umzonung Brünig Mega Safe AG zugestimmt und dadurch dem damit verknüpften Tresorprojekt im Felsmassiv den Weg geebnet. In den nächsten drei Jahren sollen bis zu hundert Hochsicherheitskavernen entstehen, in denen Gutbetuchte ihre Wertgegenstände einlagern können.
Kein Klettern während Bauphase
Als Grund für die Sperrung führt Simona Gasser, Bauverwalterin von Lungern, die Steinschlaggefahr im Bereich des Klettergartens an. Diese stünde gar nicht zwingend in direktem Zusammenhang mit dem Brünig Mega Safe Projekt. «Bereits 2019 haben wir die Naturgefahren neu beurteilen lassen und die Steinschlaggefahr aufgrund der Rückmeldungen der Experten heraufgestuft.» Dazu komme, dass während den Bauarbeiten in den nächsten drei Jahren immer wieder Material herunterkommen könne.
Klettergarten mit überregionaler Ausstrahlung
Das Klettergebiet Lungern ist vor 30 Jahren von Andreas Audetat und Peter Keller eingerichtet worden. Andrea Lerch hat ebenfalls verschiedene Routen eingebohrt und zudem vor ein paar Jahren zusammen mit anderen Kletterern eine aufwändige Sanierung an die Hand genommen.
Ihm geht es darum, das Ganze in einem grösseren Kontext zu sehen: «In Lungern wird seit 30 Jahren geklettert. Die Schwierigkeiten variieren von moderat bis sehr anspruchsvoll. Sehr viele Leute haben hier in der Vergangenheit eine tolle Zeit gehabt und es hat immer gut funktioniert.»
Stelle man die Möglichkeiten, die dieser Klettergarten der Klettergemeinschaft biete, dem Impact, den sie verursachten gegenüber, so sei dieser gering.
Gemeinsame Lösung finden
Für das Ziel, dass nach der Bauphase des Brünig Mega Safe Projektes in Lungern wieder geklettert werden kann, sucht Andrea Lerch gemeinsam mit dem SAC nach Lösungen. Dabei gehe es nicht darum, der Gemeinde Lungern oder der Bauherrschaft den Kampf anzusagen. «Das Ziel ist es, eine Koexistenz zwischen diesem kommerziellen Projekt und der Klettergemeinschaft zu ermöglichen.»
- Wer mehr über Brünig Maga Safe und ihre «Schatzkammern im massiven Fels» erfahren will, kann sich nachfolgenden Bloomberg-Artikel zu Gemüte führen.
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Credits: Titelbild Andrea Lerch