Natalie Bärtschi klettert Open Shoulders in Flatanger

Die Schweizer Elite-Nationalmannschaft-Athletin Natalie Bärtschi punktet die Kletterroute Open Shoulders in Flatanger, Norwegen.

Normalerweise trifft man Natalie Bärtschi im Magic Wood oder den Tessiner Bouldergebieten an. Ihr bevorzugter Stil sind Aufleger und kräftige Züge. Für einmal tauschte sie das Crashpad gegen Klettergurt und Seil ein und reiste nach Norwegen.

„Die Landschaft hier ist einfach atemberaubend, wild und gleichzeitig ruhig und gemütlich, weit entfernt von jeglicher Hektik des Alltags. Und die Kletterei in der Hanshelleren Cave ist surreal. Der Fels erinnert mich an Brione, nur klettert man hier am Seil.“

Natalie Bärtschi über das Klettergebiet Flatanger in Norwegen
Natalie Bärtschi bei der Begehung der Route Open Shoulders (8a+) in Flatanger. (Bild Walter Strbad)

In der Hanshelleren Cave gelang ihr während des Trips die Begehung der Route Open Shoulders, ihrer ersten 8a+ Route. Wir haben Natalie gebeten, uns ein paar Zeilen zu ihrem Flatanger-Trip zu schicken.

Weltklasse Fels in atemberaubender Umgebung!

Natalie Bärtschi über das Klettergebiet Flatanger in Norwegen

Für viele Leute ist Flatanger lediglich eine Höhle mit vielen schweren Routen von Adam Ondra. Obwohl diese einzigartige Dachkletterei mit unzähligen Knieklemmern sehr wohl ihren Reiz hat, befinden sich die schönsten Routen in meinen Augen ausserhalb der Höhle. Auch wenn der linke Teil der Wand im Vergleich schon fast flach wirkt, sind die Routen auch hier leicht überhängend.

In diesem Wandteil finden sich über 40 Routen zwischen 6b und 8b+, jede einzelne mit einzigartigen Felsstrukturen in bestem Gneis. Die kürzeren Routen sind etwa 15-20 Meter lang und haben häufig eine etwas schwerere Verlängerung bis zu 40 Meter, selten auch mehr. Trotz dieser beachtlichen Länge benötigt man keine Unmengen an Ausdauer, denn häufig finden sich mehrere gute Ruhepositionen zwischen den einzelnen Schlüsselstellen. Die Kletterei erfordert starke Schultern und eine gute Körperspannung, kleine Leisten sind eher selten und wenn dann meist rund und hautfreundlich.

Abendstimmung in Flatanger. (Bild Maxi Zwicklbauer)

Trotzdem mussten wir regelmässig Ruhetage einlegen um uns vom physisch sehr anspruchsvollen Kletterstil zu erholen. Die zu Beginn noch sommerlichen Temperaturen bis zu 25 Grad erlaubten auch einen Sprung ins kühle Nass der lokalen Fjorde. Gegen Ende hielt dann der Herbst Einzug mit deutlich kälterem Wetter, oft begleitet von Regen und Wind.

Glücklicherweise bleiben die meisten Routen trocken und man kann hier auch im Regen klettern. Remo konnte an unserem letzten Klettertag sein Projekt Muy Verdes (8c) punkten. Mein Highlight war die Begehung von Open Shoulders (8a+), meiner ersten Route in diesem Grad. Insgesamt waren 3 Wochen leider zu wenig um all die unzähligen wunderschönen Linien zu versuchen, jedoch ist jede einzelne Grund genug um bald wieder hinzufahren!

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Credits: Titelbild Walter Strbad

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