Der französische Spitzenkletterer Seb Bouin beschert der Kletterwelt eine neue 9b+ Route: Wolf Kingdom. In Pic Saint Loup konnte er am 14. November nach eineinhalb Jahren des Projektierens sein knüppelhartes Projekt durchsteigen.
«Dieses Projekt ist so inspirierend», schwärmte Seb Bouin vor einem Jahr, als er einmal mehr an seinem neuen Ausdauerhammer in Pic Saint Loup arbeitete. «Es ist definitiv eine der besten Linien, die ich je in meinem Leben eingebohrt habe.» Seit dem 14. November steht fest: Wolf Kingdom ist nicht länger irgend ein knallhartes Projekt, sondern eine neue 9b+ Kingline.
Bereit für den Durchstieg
Dass Seb Bouin bereit war, sein Projekt abzuschliessen und sturzfrei zum Umlenker zu klettern, zeichnete sich sechs Tage vor dem Durchstieg ab. In Têtard Parc unweit von Grenoble flashte er die 8c-Route Le Dernier Têtard und punktete Amicalement Blues (9a). Jetzt fehlten nur noch die perfekten Bedingungen.
Am 14. November blies der Wind durch das Klettergebiet von Pic Saint Loup. «Es war kalt, aber ich wusste, dass sehr tiefe Temperaturen notwendig sein würden, um den letzten Abschnitt der Route klettern zu können», erzählt Seb Bouin.
Wolf Kingdom: Ein wichtiger Wendepunkt
Seb Bouin bezeichnet Wolf Kingdom (9b+) als eine seiner besten Erstbegehungen. Und er ist davon überzeugt, dass die Linie viele starke Kletterinnen und Kletterer anziehen wird: «Ich glaube, dass sie aufgrund des Kletterstils zukünftig eine der meist probierten 9b+ Routen sein wird.»
Der starke Franzose, der für seine unglaubliche Ausdauer bekannt ist, sieht Wolf Kingdom als einen wichtigen Wendepunkt in seiner Kletterkarriere. Solch ein grosses Projekt erfolgreich abschliessen zu können und während der ganzen Zeit glücklich und positiv zu bleiben, sei ein unglaubliches Gefühl.
Über 50 Versuche im ersten Abschnitt
Wolf Kingdom kombiniert die jeweils schwierigsten Abschnitte der beiden Routen Beyond (9a+) und Les Rois du Lithium (9b). So gilt es zuerst eine 9a-Sektion zu meistern, welche dann in eine 9a+ führt. Alleine den ersten Abschnitt habe er mehr als 50 Mal gemacht, so Bouin.
Und der letzte Teil der Route hat es nochmals richtig in sich: «Es gibt vor dem Top etwa 20 Züge, bei denen du kaum die Exe klippen kannst. Hier musst du eifach durchmarschieren und den Flow für dieses Kraftausdauer-Feuerwerk finden.»
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Credits: Titelbild Sam Bie