Vor dem Heimflug noch kurz ne Bigwall

Jacopo Larcher und Babsi Zangerl haben ihren Yosemite-Trip im wahrsten Sinne des Wortes bis auf die letzte Minute ausgekostet. Trotz vielen nassen Seillängen und einem maximalen Zeitfenster von dreieinhalb Tagen ist es ihnen gelungen, just vor ihrer Heimreise Golden Gate (41SL, 8a) frei zu klettern.

Das wohl bekannteste Kletterpaar der Welt beendet seinen Yosemite Trip mit einer Last Minute Rotpunktbegehung von Golden Gate. Babsi Zangerl und Jacopo Larcher haben sich trotz suboptimalen Verhältnissen und knappem Zeitfenster dazu entschieden, in den Huber/Reichel-Klassiker einzusteigen. Ihre Risikobereitschaft hat sich bezahlt gemacht.

Wir hatten das Glück, gerade noch rechtzeitig vor unserer Heimreise, einen weiteren El Cap-Klassiker von Alex Huber und Max Reichel klettern zu können.

Jacopo Larcher

Mehrmals kurz vor dem Abbruch

Die Idee zu diesem Unterfangen entstand ziemlich spontan. Nach dem letzten Sturm habe es nicht danach ausgesehen, nochmals etwas am El Capitan machen zu können, erzählt Jacopo Larcher. «Aber dann hat sich das Wetter abrupt verbessert und wir hatten ein maximales Zeitfenster von 3,5 Tagen bis zum Rückflug.»

Zuversichtlich hätten sie zudem ihre Erfahrungen aus Freerider gestimmt: «Nachdem wir den Monster Offwidth endlich etwas besser kennengelernt hatten, beschlossen wir, ihn noch einmal zu klettern und Golden Gate, einen weiteren Huber/Reichel-Klassiker am El Cap, in Angriff zu nehmen», so Babsi Zangerl.

Das Unterfangen stand aufgrund der vorherrschenden Verhältnissen in der Wand auf ziemlich wackligen Beinen. Viele Seillängen waren noch nass und die Zeit äusserst knapp. Nicht gerade die Voraussetzungen, die man sich für eine Bigwall-Route wünscht – selbst für Kletterprofis wie Jacopo und Babsi.

Jacopo Larcher in Golden Gate am El Capitan. Bild: Babsi Zangerl
Jacopo Larcher in Golden Gate am El Capitan. Bild: Babsi Zangerl

Wir waren ein paar Mal kurz davor, den Rückzug anzutreten.

Jacopo Larcher

Jacopo erlebte in der Move-Seillänge, die er in der Sonne klettern musste, eine Achterbahnfahrt der Gefühle. «Das hat mich ein paar weitere graue Haare gekostet.» Babsi hatte dagegen mit dem teilweise nassen Downclimb zu kämpfen.

Dass es am Ende doch noch geklappt hat, erklärt sich Jacopo Larcher wie folgt: «Wir haben uns gegenseitig motiviert und es irgendwie rechtzeitig zum Top geschafft.» Den Beiden ist trotz der erschwerten Umstände eine Rotpunktbegehung der Route geglückt. Für Babsi Zangerl ist Golden Gate bereits die achte frei gekletterte Route am El Capitan.

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Credits: Titelbild Babsi Zangerl

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