Babsi Zangerl schreibt mit ihrer Flash-Begehung von Freerider (7c+) Klettergeschichte. Sie ist die erste Person, der es gelingt, eine Big-Wall Route am El Capitan im Yosemite Valley zu flashen.
«Es ist an der Zeit den El Capitan in El Capitana umzutaufen.» Dieser Kommentar zum jüngsten Husarenstreich von Babsi Zangerl trifft den Nagel auf den Kopf. Vor kurzem flashte die Tiroler Profikletterin die 1000-Meter-Bigwall Freerider (7c+). Das hat vor ihr noch niemand geschafft. Ihr Seilpartner Jacopo Larcher verpasste die Flash-Begehung nur haarscharf.
Historische Flash-Begehung
Mit ihrer sturzfreien Begehung von Freerider im ersten Anlauf hebt Babsi Zangerl ihre ohnehin schon lange Liste an freien Begehungen im Yosemite Valley auf ein neues Level. In den vergangenen knapp zehn Jahren kletterte sie unter anderem El Niño (FFA), Zodiac (FFA), Magic Mushroom (FFA), Pre-Muir Wall, The Nose oder El Corazon frei.
Eine Begehung dieser Grössenordnung haben im Yosemite Valley schon verschiedene Weltklasse-Kletterer angestrebt. Dem Brite Leo Holding beispielsweise gelang ihm Jahr 2012 beinahe die Onsight-Begehung von Freerider.
Pete Whittaker schaffte zwei Jahre später eine Flash-Begehung derselben Route – jedoch mit einigen Vorbehalten. Einerseits zwang ihn ein Stau, seinen Versuch am Ende des ersten Tages zu unterbrechen. Andererseits stürzte er in der Huber-Variation der Route und kletterte, um seine Flash-Begehung zu retten, von dort über den Teflon Corner weiter.
Für einmal nicht im Doppelpack
Bei ihrer Flash-Begehung von Freerider wurde Babsi Zangerl von ihrem Partner Jacopo Larcher unterstützt. Dieser hatte sich selbst dasselbe Ziel vorgenommen. Während das Kletterpaar in den Vergangenheit meist im Doppelpack erfolgreich war, wollte es dieses Mal nicht klappen. Jacopo stürzte an der Boulder-Crux und verpatzte mit diesem Faux-Pas seine Chance.
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Credits: Titelbild Jacopo Larcher